Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
05.07.17
16:42 Uhr
Landtag

Reise in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - Ausstellung "Die Chaussee Altona-Kiel" im Landeshaus eröffnet

Nr. 146 / 5. Juli 2017 Sperrfrist: heute, 19 Uhr

Reise in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – Ausstellung „Die Chaussee Altona-Kiel“ im Landeshaus eröffnet
Landtagsvizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber hat heute (Mittwoch) die Ausstellung „Die Chaussee von Altona nach Kiel – Schleswig-Holsteins erste Kunststraße“ des Schleswig- Holsteinischen Heimatbundes im Landeshaus eröffnet. Die Fertigstellung der Chaussee vor 180 Jahren sei der „Anfang des modernen Zeitalters für Schleswig-Holstein“ gewesen, sagte Eickhoff-Weber zu Beginn der Vernissage im Plenarsaal vor rund 300 Gästen.
Nur noch 10 Stunden von Kiel bis ins damals noch holsteinische Altona statt eines gesamten Tages – die von Friedrich VI., König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, eröffnete Chaussee habe gezeigt, „wie ‚klein‘ das Land auf gewisse Weise geworden war. Das war der Anfang des modernen Zeitalters für Schleswig-Holstein, bald folgten die Eisenbahn und erste Industriebetriebe.“ Auch auf die Städte habe sich die neue Straße ausgewirkt, hob die aus Neumünster stammende Vizepräsidentin des Parlaments hervor. „Die Entwicklung Neumünsters wäre ohne diese Kunststraße sicher ganz anders verlaufen.“
Modern erscheine die Kiel-Altonaer Chaussee heute zwar nicht mehr, so Eickhoff-Weber, sie sei mittlerweile aber ein Kultur- und Naturdenkmal, das als Baumpflanzprojekt zum Erhalt und zur Wiederherstellung der die Straße ursprünglich säumenden Allee begonnen hatte. Großen Anteil daran habe der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, der die „Kunststraße“ schon früh wiederentdeckte und restaurierte. „Ich weiß, wie wichtig diese Entscheidung war“, bedankte sich die Landtagsvizepräsidentin beim Heimatbund für diesen Einsatz. Der Dank gelte auch den vielen weiteren Mitstreitern. „Das Projekt ‚Chaussee Altona-Kiel‘ ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich viele interessierte und engagierte Menschen in die Erforschung der Geschichte, aber auch in den Erhalt und die kreative Neugestaltung historischer Denkmäler einbringen können.“ Dieser Ansatz sei ein doppelter Gewinn, da auch Fachleute wie Historiker oder Biologen davon profitierten. „Und wir wissen, dass die Arbeit noch nicht zu Ende ist“, betonte Eickhoff-Weber und erinnerte an den Todesmarsch von 800 Menschen aus dem Konzentrationslager Hamburg- Fuhlsbüttel in das „Arbeitserziehungslager Nordmark“ in Kiel-Hassee im April 1945. Zurzeit 2

versuche eine Biografie-Arbeitsgruppe, die Namen der Menschen zu ermitteln, „für die im Frühling 1945 die Chaussee Altona-Kiel die Straße des Leidens und der Ungewissheit war“.
Eine Straße als Thema einer Ausstellung im Landeshaus – das sei eine Premiere, unterstrich Eickhoff-Weber. „Aber die Geschichte der Chaussee Altona-Kiel ist viel mehr als nur ein wichtiger Teil schleswig-holsteinischer Verkehrsgeschichte. Die Beschäftigung mit dieser Straße ist eine Reise, die uns in die Vergangenheit führt, aber auch viel über unsere Gegenwart und Zukunft erzählen kann.“
Die Ausstellung kann vom 6. Juli bis zum 31. August täglich von 10 bis 18 Uhr im ersten Stock des Landeshauses besucht werden, ein Personalausweis ist mitzubringen.