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28.01.19
14:27 Uhr
Landtag

100 Jahre Max Webers "Politik als Beruf" - Vortrag von Jürgen Kaube

Nr. 21 / 28. Januar 2019 Sperrfrist: heute, 18 Uhr

100 Jahre Max Webers „Politik als Beruf“ – Vortrag von Jürgen Kaube
Vor exakt 100 Jahren, am 28. Januar 1919, hielt Max Weber seine viel zitierte Rede zum Thema „Politik als Beruf“. Anlass für den Landesbeauftragten für politische Bildung Christian Meyer-Heidemann, den Journalist und Autor Jürgen Kaube ins Kieler Landeshaus einzuladen. Der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hielt heute Abend (Montag) vor rund 130 Gästen im vollbesetzten Konferenzsaal des Landtages einen Vortrag zu „100 Jahre Max Webers Politik als Beruf“. Kaube ordnete die geistesgeschichtliche Bedeutung von Webers berühmter Rede ein und diskutierte deren Aktualität für die heutige Zeit.
In seinem einleitenden Grußwort hob Meyer-Heidemann hervor: „Wer sich politisch engagiert, wer sich die Politik zum Beruf gemacht hat, weiß wohl nur zu gut, wie treffend Max Webers Beschreibung der Politik als ‚langsames Bohren harter Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß‘ ist.“ Politik sei nun mal kein einfaches Geschäft mit einfachen Antworten, unterstrich der Landesbeauftragte. „Darauf hinzuweisen ist mir in einer Zeit, in der populistische Politiker verstärkt versuchen, das Geschäft der Politik mit ebensolchen einfachen Antworten zu betreiben, ein zentrales Anliegen.“
Hintergrund: Am 28. Januar 1919 hielt Max Weber auf Einladung des „Freistudentischen Bundes. Landesverband Bayern“ einen Vortrag in der Münchener Buchhandlung Steinicke zum Thema „Politik als Beruf“. Wenig später in redigierter und erweiterter Verfassung veröffentlicht, ist „Politik als Beruf“ bis heute ein vielzitierter Klassiker der politischen Literatur. Darin beschreibt Max Weber den Kern politischen Handelns „als ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Augenmaß und Leidenschaft“ und plädiert für eine verantwortungsethische Haltung als Grundlage für eine gute Politik.
Jürgen Kaube ist Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und leitet deren Feuilleton. 2014 veröffentlichte er die Biographie „Max Weber – ein Leben zwischen den Epochen“, die eine Nominierung für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse erhielt.