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23.11.22
13:42 Uhr
SPD

Sandra Redmann zu TOP 12: Wir brauchen ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um unseren Tierheimen zu helfen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 23. November 2022
Sandra Redmann Wir brauchen ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um unseren Tierheimen zu helfen TOP 12: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes des Landes Schleswig-Holstein (Drs. 20/386) „Charlie ist 2 1/2 Jahre alt und einer von vielen Hunden, der in der Corona-Zeit im Internet bestellt wurde. Und er ist einer von vielen, der jetzt im Tierheim lebt. Die Familie wollte – wahrscheinlich sogar mit guter Absicht – einen Spielkameraden für die Kinder. Jetzt hat er seine Schuldigkeit getan, man hat keine Zeit mehr, der Arbeitsalltag hat einen wieder und da passt der Hund nun doch nicht so rein. Das kann man so natürlich nicht sagen, es werden oft Ausreden vorgeschoben, wie z.B. Allergien und der Hund landet im Tierheim.
Randy ist 1 Jahr alt und lebt jetzt im Tierheim. Er ist aus einem Kofferraum heraus an ein Paar verkauft worden. Es war richtig einfach diesen Hund zu bekommen. Er stammt aus illegalem Welpenhandel, seine Mutter ist eine Gebärmaschine, die bis zu ihrem Tod nichts anderes macht, als Junge zu bekommen. Und damit lässt sich gutes Geld verdienen. Das ist kriminell, das ist widerlich. Jetzt ist Randy ständig krank, die Tierarztkosten sind hoch und das Pärchen kann sich den Hund nicht mehr leisten.
Lia ist 5 Jahre alt und lebt jetzt im Tierheim. Sie wurde aus einer Wohnung mit 25 anderen Tieren geholt. Animal Hording ist das Stichwort. Sie kann kaum gehen und muss erst einmal aufgepäppelt werden.
Und dann sind da noch die viele anderen, die kaum zu vermitteln sein werden, weil ihre Besitzer*innen nur darauf aus waren, dass der Hund kampfstark und aggressiv ist.
Natürlich gibt es auch die Hunde, bei denen es ganz andere Gründe gibt, warum sie im Tierheim leben. Zum Beispiel muss die Besitzerin in eine Senior*inneneinrichtung oder ist krank geworden. Und vieles mehr. Die Gründe sind sehr vielfältig. Klar ist in jedem Fall, dass die Tierheime am absoluten Limit sind.
1 Wir werden ein Bündel an Maßnahmen brauchen, den Tierheimen zu helfen und Lösungen zu schaffen. Einschränkung des Onlinehandels ist ein Beispiel und auch Anreize zu schaffen, einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen, ist richtig. Das allein wird allerdings nur teilweise helfen. Das nehmen auch die Tierheime so an. Nicht die Hundesteuer bringt die riesigen Kosten, sondern die allgemeinen Kosten und vor allem die ärztliche Versorgung und auch mögliche operative Eingriffe. Über die Kostensteigerung durch die neue Gebührenordnung für Tierärzte können wir ja heute in der Zeitung lesen.
Trotzdem sind wir bereit, den vorgeschlagenen Weg der FDP im Ausschuss positiv zu begleiten. Die Hundesteuer für Heimtiere nicht zu erheben, kann ein Baustein sein. Im Ausschuss können wir dann auch über die "brauchbaren Jagdhunde" reden. Im Zuge dessen würden wir dann allerdings auch gerne noch über andere "Gebrauchshunde" reden.
Lassen Sie mich abschließend feststellen: Die allermeisten Menschen lieben ihr Haustier. Es sind Familienmitglieder, die ihren festen Platz haben. Und die Mitarbeiter*innen in den Tierheimen leisten einen großartigen Job. Trotz Personalmangel und der großen Herausforderungen arbeiten sie mit viel Liebe und großem Einsatz für die Tiere. Viele auch ehrenamtlich. Und das ist nicht selbstverständlich. Denn, Frau Krämer hat es auch in der Begründung des Antrags beschrieben, die Kommune ist in der Pflicht die Hunde tierschutzgerecht zu verwahren. Die grundlegenden Gesetze fassen allerdings Bund und Land. Das führt schnell zu Konflikten.
Wir beantragen die Überweisung in den Finanz-, Innen- und Umweltausschuss.“



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