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31.08.23
14:01 Uhr
Landtag

Die Ausstellung des Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen zur Mehrsprachigkeit läuft vom 11. bis zum 19. September im RBZ Wirtschaft in Kiel

Nr. 6 / 31. August 2023

Die Ausstellung des Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen zur Mehrsprachigkeit läuft vom 11. bis zum 19. September im RBZ Wirtschaft in Kiel.

Im Projekt „Mehrsprachigkeit“, das der Zuwanderungsbeauftragte anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus durchgeführt hat, berichten schleswig- holsteinische Politiker*innen von ihren Erfahrungen.
In Schleswig-Holstein ist Mehrsprachigkeit genauso gewöhnlich wie Einsprachigkeit, sei es, weil Menschen eine oder mehrere der Minderheitensprachen im Land sprechen oder weil sie aufgrund ihrer Zuwanderungsgeschichte mehr als eine Sprache beherrschen. Blickt man auf die Zusammensetzung des Kabinetts, liegt es nahe, sich dem Thema auch von der politischen Vertretung aus zu nähern.
In einem Projekt, das der Zuwanderungsbeauftragte anlässlich der Aktionswochen gegen Rassismus entwickelt hat, werden mehrsprachige Politiker*innen in Schleswig-Holstein nach ihren Erfahrungen mit der eigenen Mehrsprachigkeit befragt. Sie und auch einige einsprachige Politiker*innen geben in Video- und Textbeiträgen Einblicke in ihre Wahrnehmungen in mehrsprachigen Umfeldern und in ihre Bewertungen von gelebter Mehrsprachigkeit.
Am Projekt beteiligt sind Landtagspräsidentin Kristina Herbst, Ministerpräsident Daniel Günther, die Europaabgeordnete Delara Burkhardt, die Abgeordneten des Landtages Dr. Heiner Garg, Lars Harms, Serpil Midyatli und Seyran Papo, Minister Claus Ruhe Madsen, Staatssekretärin Magdalena Finke, die ehemalige Staatssekretärin im Sozialministerium Marjam Samadzade und der Minderheitenbeauftragte des Ministerpräsidenten Johannes Callsen.
In der Zeit vom 11. bis 19. September sind die Beiträge im RBZ Wirtschaft in Kiel erneut zu sehen. Schulleiter Gerhard Müller hebt die Relevanz des Themas hervor: „Unsere Schülerschaft ist sehr vielfältig, unter anderem hinsichtlich der Herkunftssprachen. Deshalb freut es mich sehr, dass wir die Ausstellung im RBZ Wirtschaft. Kiel zeigen können. Die jungen Menschen finden darin Berührungspunkte mit ihrer eigenen Lebenswelt sowie mögliche Identifikationsfiguren, die in der 2

Öffentlichkeit stehen und wie sie selbst multiple Erfahrungen mit dem Thema Mehrsprachigkeit gemacht haben.“
„Wir haben das Projekt in diesem Jahr initiiert, weil wir überzeugt sind, dass die Wertschätzung und Förderung von Mehrsprachigkeit wichtige Instrumente sind, um Diskriminierung abzubauen und sich aufgeschlossener zu begegnen. Es freut uns außerordentlich, dass sich viele Vertreter*innen unseres bemerkenswert mehrsprachigen Parlaments und Kabinetts in Schleswig- Holstein diese Botschaft zu eigen machen und mit Offenheit und Zuspruch auf das Phänomen schauen. Sie machen auch die Vorteile deutlich, die Mehrsprachigkeit in ihrem Umfeld und für die eigene berufliche und persönliche Entwicklung hat“, sagt der Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt.
Hintergrund: Zur Verbreitung von Mehrsprachigkeit in Deutschland gibt es keine genauen Zahlen. Aufgrund von Studien kann aber angenommen werden, dass bundesweit rund ein Fünftel der Bevölkerung mehr als eine Sprache spricht. Die deutsche Sprache wird in fast allen Haushalten gesprochen. Gerade Anforderungen im Bildungssystem stehen zum Teil im Konflikt mit den Realitäten mehrsprachiger Menschen, obwohl Herkunftssprachen im späteren Berufsleben oft hilfreich sind. Wenn für Arbeits- und Schulpausen eine Deutschpflicht bzw. das Verbot, andere Sprachen zu sprechen, gilt oder gefordert wird, berührt dies auch die Persönlichkeitsrechte mehrsprachiger Menschen. Das Projekt greift das diesjährige Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus „Misch Dich ein!“ auf und wirft aus der Warte eines traditionell mehrsprachigen Landes Schlaglichter auf die Mehrsprachigkeit in unserem politischen Betrieb.
Teile des Projekts sind auch auf der Website des Beauftragten unter: https://www.landtag.ltsh.de/beauftragte/fb/videos/ zu sehen.