Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
20.09.23
17:02 Uhr
CDU

Rixa Kleinschmit: TOP 22: Tierheim-Finanzmittel wurden nicht abgerufen

Tierheime | 20.09.2023 | Nr. 297/23
Rixa Kleinschmit: TOP 22: Tierheim-Finanzmittel wurden nicht abgerufen Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Landtagspräsidentin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Arbeit der Tierheime und insbesondere des ehrenamtlichen Tierschutzes in diesem Land nötigt uns allen größten Respekt ab.
Die vielen Gründe für diese wichtige und leider notwendige Arbeit wurden in der Diskussion um die Katzenkastration am heutigen Vormittag schon angesprochen und ich möchte nochmal darauf eingehen.
In Tierheimen wird sich um Tiere gekümmert, die von ihren Besitzern abgegeben wurden, weil diese sich nicht mehr kümmern konnten. Und das kann viele Gründe haben:
- die Lebenssituation hat sich geändert,
- es liegt Krankheit oder Überforderung vor,
- oder die finanzielle und zeitliche Belastung durch ein Tier wurden unterschätzt.
Neben den abgegebenen Tieren steigt, insbesondere nach Ende der Corona- Pandemie, die Zahl der Fundtiere an. Die entlaufen sind oder ausgesetzt wurden und nicht von ihren Besitzern abgeholt und auch niemandem zugeordnet werden konnten.
Als dritte Fallgruppe kommen die beschlagnahmten Tiere hinzu. Tiere, die unter erbärmlichen Zuständen von überforderten oder desinteressierten Haltern gehalten werden. In diese Gruppe fallen auch die Fälle von Animal Hoarding, bei denen die Beschlagnahmung von z. T. mehreren dutzend Tieren, die örtlichen Tierheime vor enorme Herausforderungen stellen.
Hinzu kommen auch aggressive Tiere, die aus Sicherheitsgründen von den Behörden beschlagnahmt wurden und die die Mitarbeiter in den Tierheimen noch vor ganz andere Herausforderungen stellen.



Seite 1/2
Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Das Problem vermehrter Abgabe und Fundtiere wird auch durch den illegalen Online- Tierhandel verstärkt. Diese relativ neue Verkaufspraktik senkt die Hürden zum Kauf eines Tieres und unterbindet den so wichtigen Blick des seriösen Züchters auf die potentiellen neuen Besitzer. Aus diesem Grund begrüßen wir es, dass die Landesregierung zeitnah die hier beschlossene Bundesratsinitiative auf den Weg bringen wird.
Um all die abgegebenen und gefundenen Tiere kümmern sich die vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tierheime und Einrichtungen des Tierschutzes, denen unser aller Dank gebührt.
Aber mit bloßem Dank ist es natürlich nicht getan. In vielen Tierheimen fehlt es an allen Ecken und Enden. Aus diesem Grund werden seit dem Jahr 2018 auch Maßnahmen gemäß der Tierheimrichtlinie gefördert. Diese eröffnet dem ehrenamtlichen Tierschutz Fördermittel für investive Maßnahmen, wie Umbau, Ausstattung und Ähnliches zu beantragen.
Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Schaut man aber auf die blanken Zahlen, wird klar, dass die für die Tierheime zur Verfügung stehenden Mittel insgesamt in sämtlichen Jahren seit 2018 zu großen Teilen nicht abgerufen worden sind. Exemplarisch zu nennen ist beispielsweise das Jahr 2019 in dem von den 850.000 € lediglich 110.000 € ihrem Zweck zugeführt werden konnten. Einzig im Jahr 2020 wurden von 800.000 € aus den entsprechenden Töpfen rund 500.000 € ausgeschöpft. In allen anderen Jahren lag die Quote leider unter 50 %.
Dies hat sicherlich auch mit den nötigen Kofinanzierungsmitteln, einzuhaltenden Fristen und der Tatsache, dass nicht überall investive Maßnahmen durchgeführt werden, zu tun. Doch dies können nicht die alleinigen Beweggründe sein.
Um diese Gründe herauszufinden und auszuräumen müssen wir uns die Tierheimrichtlinie genau ansehen und prüfen, ob diese im Sinne des grundsätzlichen Ansatzes verbessert werden kann.
Darüber hinaus müssen wir uns aber auch ehrlich machen. Eine weitere Eröffnung der Förderung für Betriebs- und Personalkosten oder Futtermittel wird es, vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage im Moment nicht geben und diesen Anschein dürfen wir auch nicht erwecken. Dies wäre unehrlich und würde Erwartungen wecken, die wir nicht erfüllen können.
Das aber ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Gelder, auch schon in den letzten Jahren, und wie es aussieht, wenn man auf die aktuelle Antragslage schaut, auch in diesem Jahr nicht abgeschöpft wird, ist ein Problem, dem wir auf den Grund gehen müssen.
Um die Heimtiere und die vielen ehrenamtlichen Tierschützer in diesem Land weiterhin zu unterstützen.



Seite 2/2
Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de