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19.11.23
11:09 Uhr
Landtag

KORREKTUR: Zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Landtag - Landtagsvizepräsidentin Waldinger-Thiering: "Arbeit für den Frieden endet nie"

Nr. 266 / 19. November 2023
Sperrfrist: 19. November, 11.30 Uhr


KORREKTUR: Zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Landtag – Landtagsvizepräsidentin Waldinger-Thiering: „Arbeit für den Frieden endet nie“

Der Landtag, die Landesregierung und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge haben am heutigen Volkstrauertag zur gemeinsamen Gedenkstunde des Landes in den Plenarsaal des Landeshauses eingeladen und der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Der Volkstrauertag sei ein wichtiger Anlass, sich ins Bewusstsein zu rufen, dass Arbeit für den Frieden eine niemals endende Aufgabe sei, sagte Landtagsvizepräsidentin Jette Waldinger-Thiering in ihrem Grußwort. „Frieden muss von jeder Generation immer wieder aufs Neue gewonnen werden.“
Diese bittere Erkenntnis habe gegenwärtig eine besondere Aktualität. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Überfall palästinensischer Terroristen auf israelische Zivilsten sei der Krieg mit all seiner Grausamkeit sehr eindringlich in das europäische Bewusstsein gerückt. „Viele Jüdinnen und Juden leben wieder in Angst, weil gewaltbereite Extremisten offen antisemitische Hassparolen verbreiten“, sagte die Parlamentsvizepräsidentin. „Das alles ist fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine beängstigende Entwicklung, in der wir als Demokratinnen und Demokraten nicht tatenlos bleiben können.“
Der Volkstrauertag, der immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen wird, fordere zu einer Transferleistung auf. Es gehe darum, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, sie auf das Heute zu übertragen – und die historischen Fehler der gemeinsamen europäischen Geschichte für die Zukunft zu vermeiden. „Es geht um Menschlichkeit und darum, unsere Mitmenschlichkeit zu bewahren – gerade in Zeiten der Krise, der gesellschaftlichen und politischen Umbrüche“, betonte die Parlamentsvizepräsidentin. „Lassen Sie uns nicht müde werden, das, was 1945 in Deutschland und Europa begonnen wurde, das gemeinsame Haus des Friedens, der Freiheit und der Demokratie, weiterzubauen und immer wieder neu mit Leben zu füllen.“ Eröffnet wurde die Gedenkveranstaltung durch den Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dr. Ekkehard Klug. Die Gedenkrede hielt Bildungsministerin Karin Prien. In einem persönlichen Beitrag sprach Larissa Semelka aus Plön über ihre Gedanken zum Volkstrauertag. Danach sprach Landtagsvizepräsidentin Waldinger-Thiering das Totengedenken. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Blechbläserquintett des Marinemusikkorps Kiel unter der Leitung von Hauptbootsmann Michael Hergert. Seit 2009 wird die zentrale Gedenkstunde im Landtag abgehalten.
Bei einer Gedenkveranstaltung der Deutschen Marine, des Deutschen Marinebundes und der Marine-Offizier-Vereinigung zum Volkstrauertag hatte Landtagspräsidentin Kristina Herbst bereits am Freitag einen Kranz am Marine-Ehrenmal in Laboe niedergelegt. Landtagsvizepräsident Peter Lehnert nahm am Sonnabend an einer Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am U-Boot-Ehrenmal Möltenort teil.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut in 46 Staaten mehr als 830 Kriegsgräberstätten, auf denen rund 2,8 Millionen Kriegstote bestattet sind. Die 1919 gegründete Initiative zur Anlage und Pflege von Ruhestätten für Gefallene und andere Kriegsopfer ist heute eine international vernetzte humanitäre Organisation, die sich für internationale Begegnungen und Völkerverständigung einsetzt.