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Das Plenum tagt im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages, wo CDU-Ministerpräsident Daniel Günther am Rednerpult spricht.

Landtagstagung
vom 15. bis
17. Oktober


bis

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Eiweißpflanzen: „ökonomisch und ökologisch sinnvoll“ 

Hülsenfrüchte, Klee und Raps aus heimischer Produktion anstelle von Soja-Importen aus den USA, Brasilien oder Argentinien: Der Landtag fordert einstimmig, regionale Eiweißpflanzen stärker zu fördern, um unabhängig vom Weltmarkt zu werden und die  Ernährungssicherheit im Lande zu stärken. „Nur wenn wir einen relevanten Teil unserer Lebensmittel und Futtermittel im eigenen Land erzeugen, bleiben wir handlungsfähig und
widerstandsfähig gegenüber globalen Krisen“, sagte Rixa Kleinschmit von der CDU, die das Thema gemeinsam mit den Grünen auf die Tagesordnung gesetzt hatte. Sie wies auf die „Eiweißlücke“ hin: „Zurzeit werden nur etwa 30 Prozent des Eiweißbedarfs mit heimischer Ware gedeckt, rund 70 Prozent werden importiert.“ Schleswig-Holstein mit seiner „leistungsfähigen Landwirtschaft und modernen Mischfutterindustrie“ könne eine Vorreiterrolle einnehmen.

Dirk Kock-Rohwer (Grüne) sah auch eine „ökologische Chance“. Leguminosen (Hülsenfrüchte) seien ein „Geschenk der Natur“, denn Ackerbohnen und Erbsen binden den Stickstoff aus der Luft. Dadurch werde weniger Dünger nötig, so Kock-Rohwer. „Wir importieren immer noch Stickstoffdünger aus Russland“, merkte er an. Eiweiß-Alternativen im Lande trügen dazu bei, dass „die Kriegskasse Russlands“ nicht weiter gefüllt werde. 
Auch aus der Opposition kam grundsätzlicher Zuspruch. Der Plan sei „ökologisch klug und ökonomisch sinnvoll“, so Sandra Redmann (SPD). Ihre Fraktion habe dies bereits 2013 vorgeschlagen. Andere Bundesländer hätten eigene „Eiweißstrategien“, berichtete Anne Riecke (FDP). Schleswig-Holstein müsse ebenfalls ein solchen Konzept entwickeln. Michael Schunck (SSW) wies darauf hin, dass in Südamerika große Waldflächen für den Sojaanbau gerodet würden, und auch der Transport über den Atlantik hinterlasse einen „großen Fußabdruck“.

Aktuell würden nur auf knapp fünf Prozent des schleswig-holsteinischen Ackerlandes Leguminosen angebaut, sagte Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU). Trotz hohen Bedarfs an Eiweiß fehle es an Vermarktungsmöglichkeiten. Sein Ministerium setze auf klimaschonende Landwirtschaft und habe ein Modellvorhaben auf den Weg gebracht,  um Einweißpflanzen nicht nur zur Rinderfütterung, sondern auch für die menschliche Ernährung zu nutzen. In Schleswig-Holstein gibt es laut Statistikamt Nord insgesamt 11.630 landwirtschaftliche Betriebe (Stand 2023). Darunter sind 3.540 Ackerbaubetriebe. 1.530 davon setzen auch auf Ölsaaten und Eiweißpflanzen. Dort werden auf 213.100 Hektar Eiweißpflanzen als Lebensmittel und als Tierfutter angebaut. Dazu zählen Ackerbohnen, Erbsen, Luzernen, Lupinen, Kleegras und Raps. 

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Silke Torp zur neuen Präsidentin des Rechnungshofs gewählt

Finanzstaatssekretärin Silke Torp wird ab 1. Januar neue Präsidentin des Landesrechnungshofs. Mit breiter Mehrheit wählte der Landtag die 56-Jährige am Nachmittag zur Nachfolgerin der scheidenden Rechnungshof-Präsidentin Gaby Schäfer. CDU, Grüne, FDP und SSW stimmten für Torp, Gegenstimmen kamen von der SPD. Schäfer scheidet am 19. November aus dem Amt. 

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte Torp im Vorfeld der Wahl als eine hoch qualifizierte und integre Fachfrau bezeichnet. Die promovierte Juristin bringe jahrzehntelange Erfahrung aus Führungspositionen in der Landesverwaltung mit und gelte als ausgewiesene Expertin für Finanzen und Verwaltung. Für die Wahl war eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Die Amtszeit beträgt zwölf Jahre. 

Die in Bremen geborene Torp studierte in Kiel Jura und arbeitete nach ihrem Referendariat zunächst als Rechtsanwältin und anschließend als Justiziarin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 2005 wechselte sie in die Landesfinanzverwaltung. Fünf Jahre später ging sie als Referentin ins Finanzministerium. Später war sie unter anderem Leiterin der Großunternehmens- und Konzernbetriebsprüfung und wechselte 2019 ins Innenministerium. 2020 wurde sie Finanzstaatssekretärin.

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Wird neue Präsidentin des Landesrechnungshofs: Silke Torp.
© Foto: Frank Molter, dpa

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