Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
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LANDTAGSREDE – 12. Oktober 2023
Sophia Schiebe: Taschengeldkonten fördern die Unabhängigkeit TOP 23: Taschengeldkonten auch bei gemeinsamem Sorgerecht alleinig eröffnen können (Drs. 20/1469)
„Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Vorweggenommen: Wir werden dem Antrag der FDP zustimmen. Der Antrag fordert die Landesregierung dazu auf, sich im Rahmen einer Bundesratsinitiative für die Schaffung von Kinderkonten, sogenannten Taschengeldkonten, für alleinerziehende Elternteile mit gemeinsamem Sorgerecht einzusetzen. Diese Initiative ist von Bedeutung, wenn wir die Zukunft aller unserer Kinder stärken wollen.
Die vorgeschlagene Änderung des Kreditwesengesetzes wäre ein bedeutender Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit und Unterstützung für Alleinerziehende. Sie ermöglicht es dem alleinerziehenden Elternteil, bei dem das Kind seinen oder ihren Lebensmittelpunkt hat, Taschengeldkonten für ihre Kinder zu eröffnen, ohne die Zustimmung des anderen Elternteils einholen zu müssen. Dies trägt zu einer erhöhten finanziellen Sicherheit bei und erleichtert den Alltag für diese Familien erheblich.
Es ist unbestreitbar, dass Alleinerziehende oft vor erheblichen finanziellen Herausforderungen stehen. Die Verantwortung für die Bedürfnisse ihrer Kinder alleine zu tragen, kann eine enorme Belastung sein. Die Möglichkeit, Kinderkonten ohne Zustimmung des anderen Elternteils zu eröffnen, würde den Zugang zu finanziellen Ressourcen erleichtern und die finanzielle Stabilität dieser Familien stärken. Dies wiederum hat positive Auswirkungen auf das Wohl der Kinder
Taschengeldkonten ermöglichen es den Kindern, erste Erfahrungen im Umgang mit Geld zu sammeln. Sie lernen, wie man spart, Geld einzahlt und abhebt. Dies sind grundlegende Fähigkeiten, die im Erwachsenenalter unerlässlich sind. Kinder, die früh lernen, wie man Geld verwaltet, sind besser auf die finanziellen Herausforderungen im späteren Leben vorbereitet.
Taschengeldkonten fördern die Unabhängigkeit. Wenn Kinder ihr eigenes Geld haben, können sie Entscheidungen über Ausgaben treffen. Dies lehrt sie Verantwortung und Selbstkontrolle.

1 Eltern und Elternteile können die Möglichkeit nutzen, um mit ihren Kindern darüber zu sprechen, wie wichtig es ist, verantwortungsvoll mit seinem Geld umzugehen und es klug sein kann, einen Plan für seine Finanzen zu haben.
Zudem lehren Taschengeldkonten Kindern den Wert des Sparens. Wenn sie regelmäßig Geld auf ihr Konto einzahlen, sehen sie, wie ihr Guthaben wächst. Dies kann dazu beitragen, ein Bewusstsein für langfristige finanzielle Ziele zu entwickeln. Kinder können lernen, auf größere Anschaffungen hinzusparen.
Auch können Taschengeldkonten dazu beitragen, finanzielle Fehltritte zu vermeiden. Wenn Kinder frühzeitig die Bedeutung von Finanzplanung wie auch Sparen verstehen, sind sie weniger anfällig für impulsives Ausgeben und Verschuldungen.
Schließlich fördern Taschengeldkonten die Kommunikation zwischen Eltern, bzw. Elternteile und Kindern über Finanzen. Eltern können ihren Kindern dabei helfen, finanzielle Entscheidungen zu treffen und ihnen Ratschläge geben. Dies kann dazu beitragen, eine solide Grundlage für finanzielles Wissen zu schaffen.
In der heutigen Zeit, in der die Herausforderungen für Familien vielfältig sind, ist es von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, die das Leben von Alleinerziehenden und ihren Kindern erleichtern. Die Schaffung von Kinderkonten ohne die Notwendigkeit der Zustimmung beider Elternteile ist eine solche Maßnahme. Sie trägt zur finanziellen Stabilität bei und fördert die finanzielle Bildung der Kinder.
Ich hoffe, dass der Landtag diesen Antrag unterstützt und die Landesregierung ermutigt, sich aktiv für diese Initiative auf Bundesebene einzusetzen. Es ist an der Zeit, unsere Verantwortung gegenüber Alleinerziehenden und ihren Kindern wahrzunehmen und ihnen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdienen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Schritt in Richtung einer gerechteren und unterstützenderen Gesellschaft gehen.
Vielen Dank.“



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