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27. September 2019 – September-Plenum

Antrag zur Berufsorientierung abgelehnt

Wie geht es nach der Schule weiter? Viele Jugendliche haben nach dem Abschluss noch keinen festen Berufswunsch. Der Landtag lehnt aber eine AfD-Forderung zu dem Thema ab.

Berufsorientierung Studium Jobmesse
Jobmessen können jungen Menschen bei der Berufswahl helfen – auch an Schulen soll das Angebot zur Berufsorientierung ausgebaut werden. Foto: dpa, Martin Schutt

Der Landtag hat den vorliegenden Antrag der AfD (Inhalt siehe Hintergrund) ohne Aussprache abgelehnt. Die vorbereiteten Reden wurden zu Protokoll gegeben – das heißt: Sie können im Plenarprotokoll, dass Anfang Oktober erscheint, nachgelesen werden.

Aktuell:
Die Fraktionen haben sich darauf verständigt, den Tagesordnungspunkt ohne Aussprache zu behandeln. Die Reden sollen zu Protokoll gegeben werden.


Berufswahlkompetenz von Schülern an Gemeinschaftsschulen bereits ab der Klassenstufe 7 anzubahnen“, das fordert die AfD in einem Antrag. Die Oppositionsfraktion will erreichen, dass Berufsorientierung „fester Bestandteil des Unterrichts wird“. Sogenannte Praxisberater an den Schulen sollen dann „auf der Grundlage eines Potentialanalyseverfahrens einen Entwicklungsplan für jeden einzelnen Schüler“ erstellen und Schüler „individueller und zielgerichteter“ auf das Berufsleben vorbereiten. Ein Ziel sei auch, mit einer besseren „Anschlussperspektive“ für Schüler dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Laut einer Langzeit-Regionalstudie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, die im Juli 2019 veröffentlicht wurde, bleiben von allen Auszubildenden in Schleswig-Holstein derzeit 7,4 Prozent dauerhaft ohne Berufsabschluss. Rund 28 Prozent lösen demnach ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig auf.

Land plant bereits Verbesserungen

Als Konsequenz aus der Studie wollen Arbeitsagentur und Land das Informationsangebot zur Berufsorientierung von Schülern verbessern. So sollen Berater künftig wöchentlich in die allgemeinbildenden Schulen kommen. Beraten werden sollen künftig nicht nur die Abschlussklassen, sondern auch bereits die Klassen ein Jahr zuvor. Zudem will die Arbeitsagentur ihre digitalen Informations- und Selbsterkundungsangebote für junge Menschen ausbauen. Es sollen auch weitere Jugendberufsagenturen eingerichtet werden.

Gleichzeitig wird es für Firmen und Betriebe immer schwieriger, Auszubildende zu finden. Seit einiger Zeit schon gibt es mehr Lehrstellen als Bewerber im Norden. So sind beispielsweise im Juli auf dem Lehrstellenmarkt in Schleswig-Holstein 7200 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet gewesen. Ein von der Jamaika-Koalition im März 2018 gefordertes Gesamtkonzept für die Berufsorientierung an Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und Förderzentren soll laut dem Bildungsministerium ab dem Schuljahr 2020 / 2021 greifen.

(Stand: 23. September 2019)

Vorherige Meldungen zum Thema:
Mai 2019 (ohne Aussprache)
März 2019 (ohne Aussprache)
Juli 2018 (ohne Aussprache)

Antrag

Verbesserung der Berufsorientierung und Berufswahlkompetenz
Antrag der Fraktion der AfD – Drucksache 19/1637