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Viele Traditionen können aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht wie gewohnt stattfinden. Bereits seit mehr als 25 Jahren überbringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Schleswig-Holstein nach dem dritten Adventswochenende dem Landtagspräsidenten in einer feierlichen Zeremonie das Friedenslicht aus Bethlehem. In diesem Jahr überreichten Thorsten Zenk und Silke Tucholka vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht an eine Mitarbeiterin von Landtagspräsident Klaus Schlie – ganz ohne festlichen Rahmen.
Über die Feiertage erstrahlt das Licht nun in der Eingangshalle des Landtages. Es soll nicht nur die Geburt Jesu verkünden, sondern transportiert immer auch eine weitere Botschaft. Das diesjährige Motto lautet: Frieden überwindet Grenzen. Damit soll das Friedenslicht in diesem Jahr an das friedliche Zusammenleben der Erdenbürger weltweit erinnern. Es sendet die Botschaft, dass Mut, Stärke, Zielstrebigkeit, Weltoffenheit, Verständnis und Kompromissfähigkeit Menschen über Schranken hinweg verbinden können – auch in Zeiten von Corona.
Die Tradition des Friedenslichts geht auf eine Idee des Österreichischen Rundfunk (ORF) zurück: Ein Licht aus Bethlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Im Jahr 1986 zur Weihnachtszeit entzündete erstmals ein Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem ein Licht, welches von dort mit dem Flugzeug nach Wien geschickt wurde. Am dritten Adventswochenende reiste das Friedenslicht von Wien per Zug über den gesamten europäischen Kontinent. 1993 lernten drei deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder den Brauch des Friedenslichts bei einem Besuch im Graz kennen. Im Dezember des folgenden Jahres holten sie das Licht erstmals nach Deutschland, um es dort zu verteilen. Das Friedenslicht ist seitdem eng mit den Pfadfindern verbunden.