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22. März 2018 – Top 29: Prävention an Schulen

Regierung steht hinter Drogen-Präventionsprojekt

Hat das Drogenpräventionsprojekt des Vereins Odyssee an einer Schule Drogen verharmlost? Das verneinten Bildungs- und Sozialministerium im März-Plenum entschieden. Es gebe keinen Zweifel an „der Seriosität des Angebotes“.

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Der Verein Odyssee klärt Jugendliche an Schulen über Drogenkonsum und seine Folgen auf. Foto: dpa, Oliver Berg

Die AfD rückt die Drogenpräventionsarbeit mit Jugendlichen in den Fokus. Zum einen will die Fraktion von der Landesregierung grundsätzlich wissen, welche vom Land mitfinanzierten Projekte durch externe Anbieter an Schleswig-Holsteins Schulen durchgeführt werden. Zum anderen verlangt die AfD in dem angeforderten mündlichen Regierungsbericht konkrete Informationen zu einem Projekt des Vereins „Odyssee“ an einer Schule in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Medienberichten zufolge sollen Schüler und Eltern kritisiert haben, dass das Projekt Drogen verharmlost haben soll.

Die Oppositionsfraktion will wissen, ob es zutreffe, dass bei der Präventionsveranstaltung mit dem Titel „Partyprojekt Odyssee“ Sätze gefallen sind wie „Nimm keine Drogen, wenn du dich schlecht fühlst“ oder „Besorge dir dein dope nur bei guten Bekannten oder im Coffeeshop“. Über das Projekt hatten insbesondere die „Kieler Nachrichten“ in den Ausgaben am 6. und 14. März berichtet.

Projekt will „bestmöglichen Informationen“ geben

Auf der Internetseite des Vereins Odyssee heißt es zu dem „Partyprojekt“ unter anderem: „Ziel des Projektes ist es, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine Reflexion zum Thema illegale Substanzen anzuregen und ihnen die mit dem Konsum verbundenen Risiken bewusst zu machen. So wollen wir über riskante und weniger riskante Konsummuster berichten und denjenigen Menschen, die für sich beschlossen haben illegale Substanzen zu konsumieren, die bestmöglichen Informationen an die Hand geben, um die unerwünschten physischen und psychischen Risiken beim Drogengebrauch zu mindern bzw. zu minimieren.“

(Stand: 16. März 2018)

Hat das Drogenpräventionsprojekt des Vereins Odyssee an einer Schule Drogen verharmlost? Das verneinten Bildungs- und Sozialministerium im März-Plenum entschieden. Es gebe keinen Zweifel an „der hohen Fachlichkeit der Mitarbeiter oder der Seriosität des Angebotes“.

Laut einem Zeitungsartikel sollen Schüler und Lehrer aus Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) berichtet haben, dass Drogen bei einem Projekt an ihrer Schule vom Verein verharmlost worden seien. Die AfD setzte das Thema auf die Landtagsagenda. Ihr Abgeordneter Frank Brodehl sagte: „Das Projekt gehört nicht an die Schule“. Er forderte: „Wir müssen künftig genauer hinsehen, welche Art von Prävention von wem mit welchem Ziel gemacht wird“.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) betonte, der Regierung sei lediglich die Beschwerde eines Schülers bekannt. Schulleiter, Lehrer und andere Schüler hätten „nur positive Rückmeldungen“ gegeben.

„Umgang mit Suchtstoffen ist Teil der Lebensrealität“

Buchholz sagte, es sei „naiv“ zu denken, Minderjährige würden durch Odyssee erstmals von Drogen hören. „Der Umgang mit Suchtstoffen ist Teil der Lebensrealität geworden. Darauf müssen wir reagieren“. Trotz Repression und Prävention gelinge es nicht immer, junge Menschen vom Drogenkonsum abzuhalten, Projekte wie von Odyssee aber minimierten Risiken. Ähnlich äußerten sich auch die Redner aller anderen Fraktionen.

Weitere Redner:
Andrea Tschacher (CDU), Bernd Heinemann (SPD), Lasse Petersdotter (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP), Jette Waldinger-Thiering (SSW)

Antrag

Drogenpräventionsprojekte an Schulen in Schleswig-Holstein/ „Partyprojekt Odyssee“
Antrag der Fraktion der AfD – Drucksache 19/595