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29. August 2023 – 27.-29. August: BSPC in Berlin

Der Schutz kritischer Infrastrukturen rückt in den Fokus

Heute geht in Berlin die 32. Ostseeparlamentarierkonferenz (BSPC) zu Ende. Die schleswig-holsteinische Landtagsdelegation bringt mit Blick auf den Ukraine-Krieg einen Vorschlag in der Abschlussresolution unter.

Gruppenfoto der 32. Ostseeparlamentarierkonferenz im Deutschen Bundestag mit allen Delegierten.
Gruppenfoto der 32. Ostseeparlamentarierkonferenz im Deutschen Bundestag mit allen Delegierten Foto: Landtag, Mareike Watolla

Am Dienstag ist in Berlin die 32. Ostseeparlamentarierkonferenz (BSPC) zu Ende gegangen. Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen. „Wir haben in den letzten Tagen intensiv miteinander diskutiert, wie wir unsere Demokratien und die Widerstandsfähigkeit des Ostseeraumes stärken können. Die jetzt verabschiedete Resolution enthält hierzu wichtige Forderungen an die Regierungen und die Europäische Union. Ich freue mich, dass sich auch die schleswig-holsteinischen Vorschläge in der Resolution wiederfinden“, betont von Kalben. Die Abgeordneten Rasmus Vöge (CDU) und Marc Timmer (SPD) komplettierten die schleswig-holsteinische Landtagsdelegation in Berlin.

Auf Antrag des Schleswig-Holsteinischen Landtages wird sich die Ostseeparlamentarierkonferenz verstärkt mit dem Thema „Resilienz Kritischer Infrastrukturen“ auseinandersetzen. Neben einem entsprechenden Passus in der Resolution, in dem die Ostseeparlamentarierinnen und -parlamentarier die Angriffe Russlands auf kritische Infrastrukturen und die Inkaufnahme ziviler Opfer klar verurteilen, wird sich auch eine neu eingesetzte Arbeitsgruppe mit dem Thema befassen. Diese soll im Herbst unter lettischem Vorsitz ihre Arbeit aufnehmen, nachdem die einzelnen Mitgliedsparlamente ihre Mitglieder benannt haben. Weitere Themen der Arbeitsgruppe sind Energiesicherheit und -unabhängigkeit sowie Konnektivität. Der Abschlussbericht soll in zwei Jahren vorliegen.

Gefährdungslage im gesamten Ostseeraum

„Wir müssen leider feststellen, dass sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auch die Gefährdungslage im Ostseeraum massiv verändert hat. Dem müssen wir Rechnung tragen. Darum ist es so wichtig, dass sich die Ostseeparlamentarierkonferenz intensiv mit der Bedrohungslage der Kritischen Infrastrukturen im Ostseeraum befasst – also all den Einrichtungen, die wir für unsere Versorgung benötigen. Darum freue ich mich, dass die anderen Ostseeanrainerstaaten in der BSPC den schleswig-holsteinischen Vorschlag angenommen haben“, erklärt Vizepräsidentin von Kalben und verspricht: „Wir werden uns intensiv in die Arbeit einbringen und zudem von der Zusammenarbeit mit den anderen Ostseeanrainerstaaten profitieren.“

Ferner wurde auf Antrag Schleswig-Holsteins eine Forderung in die Resolution aufgenommen, die vollständige Integrität der Ukraine wiederherzustellen. Ausdrücklich erklären die Ostseeparlamentarierinnen und -parlamentarier darin, dass dies die Krimhalbinsel einschließt.

Munitionsbergung forcieren

Weitere Forderungen der diesjährigen Ostseeparlamentarierkonferenz, die in die Resolution Eingang gefunden haben, sind unter anderem eine gezieltere Bekämpfung von Desinformationskampagnen und Hassreden im Internet, gesetzgeberische Nachbesserungen, um demokratische Prozesse und Institutionen vor Cyberbedrohungen zu schützen, eine bessere Einbindung der Zivilgesellschaft und der Jugend in politische Prozesse sowie eine Rückkehr der Regierungschefs des Ostseeraums zu regelmäßigen Treffen. Mit Blick auf die Munitionsaltlasten im Meer hat die Ostseeparlamentarierkonferenz ihre Forderung nach einer zügigen Bergung gegenüber früheren Resolutionen noch einmal verschärft. Die Beseitigung der gefährlichen Munition müsse spätestens innerhalb der nächsten 20 Jahre abgeschlossen sein.

„Die diesjährige Ostseeparlamentarierkonferenz in Berlin war ein voller Erfolg. Besonders beeindruckt hat mich die starke Beteiligung der Jugend an der Sitzung. Schleswig-Holstein war mit vier jungen Menschen sehr gut vertreten. Das macht auch angesichts der aktuellen Herausforderungen in Europa Hoffnung für die Zukunft“, betont von Kalben.

Service:
Die Resolution

Foto der Landtagsdelegation (v. l.): Parlamentsvizepräsidentin Eka von Kalben, Rasmus Vöge (CDU), Marc Timmer (SPD)
Die Landtagsdelegation in Berlin (v. l.) : Parlamentsvizepräsidentin Eka von Kalben, Rasmus Vöge (CDU), Marc Timmer (SPD) Foto: Landtag, Mareike Watolla

Info: Ostseeparlamentarierkonferenz (BSPC)

Die Ostseeparlamentarierkonferenz, Baltic Sea Parliamentary Conference (BSPC), ist das parlamentarische Forum der Ostseeregion. Sie wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, eine gemeinsame Identität innerhalb der Ostseeregion durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den nationalen und regionalen Parlamenten zu fördern. Den jährlich wechselnden Vorsitz der Konferenz hatte in den zurückliegenden 14 Monaten (2022/2023) der Deutsche Bundestag inne, Präsident war der Leiter der Bundestagsdelegation in der BSPC, Johannes Schraps (SPD). Der deutsche Vorsitz wird auf der Jahrestagung abgelöst vom dänischen Folketing. 

Die Ostseeparlamentarierkonferenz bringt etwa 150 Abgeordnete aus Ländern und Regionen der Ostsee-Region zusammen. In der BSPC sind die Parlamente folgender Länder und Regionen vertreten: Åland, Baltische Versammlung, Bundesrepublik Deutschland,  Dänemark, Estland, Europäisches Parlament, Europarat, Färöer-Inseln, Finnland, Freie Hansestadt Bremen, Freie und Hansestadt Hamburg, Island, Lettland, Litauen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordischer Rat, Norwegen, Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE), Polen, Schleswig-Holstein, Schweden.