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23. Februar 2024 – Februar-Plenum

Ab 2026: Grundschule ganztags mit mehr Sport und Kultur

Grundschüler können sich in ihrem Schulalltag auf mehr Sport und Kultur freuen. Das Parlament war im Detail zwar unterschiedlicher Meinung – unterm Strich will die Regierung aber ein Konzept erarbeiten, das Sport und kulturelle Bildung beinhaltet.

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Unterricht in der Grundschule findet vermehrt auch nachmittags statt. Foto: dpa, Peter Steffen

Ab dem Schuljahr 2026/27 haben Grundschul-Eltern einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung ihrer Kinder. Die Schulen sollen dann fünf Tage in der Woche für acht Stunden geöffnet sein und maximal vier Wochen im Jahr geschlossen bleiben. Wenn das Angebot auf den Nachmittag ausgeweitet wird, soll der Sport nach Willen der Opposition eine Hauptrolle spielen. FDP, SSW und SPD fordern, Ehrenamtliche aus Vereinen einzubinden und ein „verpflichtendes und zuverlässiges Sportangebot im Ganztag“ zu schaffen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) kündigte bis zum Jahresende den „Entwurf eines Rahmenkonzepts“ an, das Sport und auch kulturelle Bildung beinhaltet. Dabei solle auch die Kostenübernahme für die Kooperationspartner aus Vereinen und Verbänden geklärt werden.

Christopher Vogt (FDP) kritisierte das „Schneckentempo“ des Bildungsministeriums. Die Kommunen warteten „händeringend“ auf Entscheidungen aus Kiel. Martin Habersaat (SPD) monierte, Schleswig-Holstein habe bislang im Bundesvergleich einen „peinlichen letzten Platz“ im Ganztagsbereich, und Jette Waldinger-Thiering (SSW) warnte vor Mitgliederschwund in den Vereinen: „Besonders in den ländlichen Gebieten bangen nicht nur die Sportvereine, sondern auch Musik- und Tanzschulen, die Jugendfeuerwehr oder die Pfadfinder durch die Konkurrenz des Ganztagsangebotes um ihre Mitglieder.“

Koalitionsantrag setzt sich durch

FDP, SSW und SPD schlagen vor, die Empfehlungen des Landessportverbandes (LSV) zu beachten. Der LSV mahnt mehr „ausreichend qualifiziertes und pädagogisches Fachpersonal“ an und regt an, auch Trainer aus benachbarten Vereinen, Sportstudenten und ältere Schüler aus dem Sportprofil zu rekrutieren. Zudem sei eine bessere Finanzierung nötig – etwa Aufwandsentschädigungen für externe Übungsleiter und eine moderne Geräteausstattung in Turnhallen und auf Sportplätzen. Ein Kernelement sei die „kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportverein“, so der LSV.

CDU und Grüne lehnten den Oppositionsantrag ab und beschlossen ein eigenes Papier, das ebenfalls eine „gute Verzahnung der Ganztagsangebote mit außerschulischen Partnern sowie von Vor- und Nachmittag“ fordert und eine „Kooperation vor Ort zwischen Schule und örtlichen Vereinen“ anregt. Auch die Jugendhilfe soll eingebunden werden. Neben Sport soll es dabei auch um kulturelle Bildung gehen. Die Landesregierung wird aufgerufen, „mindestens eine Bewegungsstunde pro Woche in den Ganztag zu integrieren“ und Schwimmen „als Facette im Ganztag“ zu berücksichtigen. 

„Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“

„Wir wünschen uns ein breites, vielfältiges Angebot, das den Sport, die kulturelle Bildung, außerschulische Initiativen sowie Vereine und Verbände einbindet“, sagte der CDU-Abgeordnete Martin Balasus. Die Partnerschaft sei eine „Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“ und müsse „auf Augenhöhe“ ablaufen, so Malte Krüger (Grüne). Das Land will nach Aussagen des Bildungsministeriums 85 Prozent der anfallenden Kosten übernehmen, rund 200 Millionen Euro sollen zu dem Zweck zur Verfügung stehen.

Schleswig-Holsteins Grundschulen sollen vermehrt ganztags Unterricht anbieten. Ab dem Schuljahr 2026/27 soll es sogar einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung geben. Das Land will nach Aussagen des Bildungsministeriums 85 Prozent der anfallenden Kosten übernehmen, rund 200 Millionen Euro sollen zu dem Zweck zur Verfügung stehen. Aus dem Landtag kommen Vorschläge, wie der Ganztag organisiert werden soll.

FDP und SSW fordern, auch das Sportangebot auszubauen und beziehen sich auf entsprechende Empfehlungen des Landessportverbandes (LSV). Der LSV mahnt mehr „ausreichend qualifiziertes und pädagogisches Fachpersonal“ an und regt an, auch Trainer aus benachbarten Vereinen, Sportstudenten und ältere Schüler aus dem Sportprofil zu rekrutieren. Zudem sei eine bessere Finanzierung nötig – etwa Aufwandsentschädigungen für externe Übungsleiter und eine moderne Geräteausstattung in Turnhallen und auf Sportplätzen. Ein Kernelement sei die „kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportverein“, so der LSV. Beide Seiten müssten ihre Angebote miteinander koordinieren. Dabei sei auch das Land gefordert: „Die Zuständigkeiten müssen klar festgelegt werden, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten.“

Sport und kulturelle Bildung im Vordergrund

CDU und Grüne fordern ebenfalls eine „gute Verzahnung der Ganztagsangebote mit außerschulischen Partnern sowie von Vor- und Nachmittag“ und regen eine „Kooperation vor Ort zwischen Schule und örtlichen Vereinen“ an. Auch die Jugendhilfe soll eingebunden werden. Neben Sport soll es dabei auch um kulturelle Bildung gehen. Die Landesregierung wird aufgerufen, eine „Handreichung“ für die Zusammenarbeit zu erstellen, „mindestens eine Bewegungsstunde pro Woche in den Ganztag zu integrieren“ und Schwimmen „als Facette im Ganztag“ zu berücksichtigen.

(Stand: 19. Februar 2024)

Vorherige Debatte zum Thema:
September 2021 (19.Wahlperiode)

Antrag

Top 12:
Vereine und Verbände als wichtige Partner bei der sportlichen Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung in Grundschulen
Antrag der Fraktionen von FDP und SSW – Drucksache 20/1798(neu)

Antrag

Top 27:
Chance des Ganztagesausbaues für den Sport, die kulturelle Bildung und w
eitere außerschulische Angebote nutzen
Antrag der Fraktionen von CDU und Grünen – Drucksache 20/1881