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13.07.01
11:20 Uhr
CDU

Sylvia Eisenberg: Schleswig-Holstein muss schnell neue Lehrer wer ben

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.de
PRESSEMITTEILUNG Es gilt das gesprochene Wort
Nr. 311/01 vom 13. Juli 2001 TOP 20 Sylvia Eisenberg: Schleswig-Holstein muss schnell neue Lehrer werben

Wiederholt hat sich der Landtag mit der Sicherung des Lehrernachwuchses an beruflichen Schulen beschäftigt. Die dramatische Mangelsituation und die damit einhergehende absehbare Verschlechterung der Unterrichtssituation, vor allem in bestimmten Mangelfächern, erfordern - über die bisher nur als Ankündigung vorhandenen Maßnahmen hinaus - jetzt konkrete Schritte, um möglichst schnell viele Lehrerinnen und Lehrer für den Schuldienst einzuwerben. Dazu gehört auch die Öffnung des Schuldienstes für sogenannte Quereinsteiger, wie sie die KMK vorschlägt.

Dieses Mittel wird von der CDU Fraktion als zeitlich begrenztes Instrument verstanden, dass kurzfristig dazu beitragen kann, die Nachwuchssituation an den beruflichen Schulen zu verbessern. Für uns gelten nach wie vor die Grundsätze, dass 1. vorrangig Lehramtsbewerber einzustellen und in das Referendariat zu übernehmen sind und
2. die Rahmenbedingungen für diese Lehrkräfte auch unter dem Gesichtspunkt der Werbung für junge Lehrkräfte verbessert werden müssen.
Ob die am 6.Juni angekündigten Maßnahmen der Regierung, bezogen auf die Lehrerarbeitszeit und den Wegfall der Altersteilzeit – von Ihnen, Herr Weber, in der letzten Sitzung des Landtages noch vehement bestritten— dem Ziel der Werbung für das Lehramt dienen, wage ich nach wie vor zu bezweifeln.
Die CDU ist allerdings auch der Auffassung, dass das Land S-H die Werbung und Einstellung von Quereinsteigern –aus welchen Motiven auch immer- nicht mehr lange herauszögern darf. Alle Bundesländer benötigen dringend Lehrkräfte, das Land Baden-Württemberg stellt z.B. im Vorgriff auf den erwarteten Lehrerbedarf bereits im Jahr 2001 300 zusätzliche Lehrkräfte ein, um diese Lehrkräfte an das Land zu binden, ein Vorhaben, dass in S-H die Bildungsministerin und die Regierungsfraktionen einschließlich der FDP abgelehnt haben. Zur Umsetzung der KMK-Beschlüsse, die das Land S-H noch ausgiebig auf ihre Realisierbarkeit prüft, sind bis zum Sommer in Baden Württemberg bereits 156 Quereinsteiger für das Lehramt an Beruflichen Schulen und 67 Quereinsteiger im Bereich der Fachlehrer/innen vorgesehen bzw. bereits realisiert worden.
Ich frage Sie, warum geht das alles in Baden- Württemberg schneller als bei uns? Der Bedarf an Lehrkräften in allen Bundesländern wird zu einem Wettbewerb auch um die Quereinsteiger führen. Das Land S-H kann es sich nicht leisten, ein halbes Jahr zu warten, bis sich die Regierungsfraktionen endlich entschieden haben z.B. die Einstellungsvoraussetzungen für FachlehrerInnen zu ändern - auf Antrag der CDU übrigens. Meine Damen und Herren auf der linken Seite, geben Sie sich einen Ruck! Setzen auch Sie das Bildungsministerium unter Druck!
Unsere Vorschläge, Quereinsteigern mit universitärem Abschluss ohne Lehramtsstudium für bestimmte Fachrichtungen an beruflichen Schulen einzustellen, sind praktikable Vorschläge zur kurzfristigen Deckung des Lehrerbedarfes in bestimmten Fachrichtungen. Allerdings müssen und davon sind wir überzeugt, Bewerbern mit mehrjähriger Berufserfahrung bestimmte finanzielle Anreize gegeben werden, die über die eigentlichen Referendarbezüge hinausgehen!
Die Nachqualifizierung von geeigneten Fachhochschulabsolventen stellt eine zusätzliche Maßnahme dar, um auch diese Gruppe für die beruflichen Schulen zu werben. Um qualifizierte Absolventen der Fachhochschule nicht an lukrativere Jobs in der Wirtschaft zu verlieren , ist die Möglichkeit eines Stipendiums in der Nachqualifizierungsphase zu erwägen.
Meine Damen und Herren, diese Vorschläge können realisiert werden, ohne dass lange Überlegungen angestellt werden müssen, wie und in welche Richtung die Lehrerlaufbahn-Verordnung zu ändern ist. Und falls Sie auf der linken Seite mal wieder gedenken, zunächst einen Bericht anzufordern oder Änderungen an unserem Antrag in Richtung Einstellung von „Mikätzchen“ (Fachleute wissen, was sich hinter dem Begriff verbirgt) vorzunehmen, denken Sie daran:
1. Die Zeit läuft uns weg! Die Werbung um Berufsschullehrer hat bereits begonnen. S-H darf nicht erst tätig werden, wenn der Markt bereits abgefischt ist!
2. Qualität im fachlichen Bereich und Professionalität im pädagogischen Bereich sind wesentliche Faktoren, die die Zukunft der beruflichen Schulen und die Zukunft der Auszubildenden in unserem Lande entscheidend bestimmen werden. Qualität und Professionalität der jetzigen und zukünftigen LehrerInnen muss auch im Bereich der Quereinsteiger gesichert werde.
Vielen Dank!