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18.10.01
10:08 Uhr
CDU

Uwe Eichelberg: Perspektiven nur in Nischenbereichen

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.cdu.ltsh.de e-mail:info@cdu.ltsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 420/01 vom 18. Oktober 2001
TOP 37 Uwe Eichelberg: Perspektiven nur in Nischenbereichen
Das vorliegende Gutachten enthält eine umfangreiche Analyse und Bewertung der Messe-, Kongress- und Eventmöglichkeiten in unserem Land.

Das sehr ernüchternde Resümee in der Beurteilung des Standortes Schleswig-Holstein kommt nicht völlig unerwartet.
Perspektiven sieht der Gutachter dennoch für verschiedene Standorte jedoch nur in Nischenbereichen und insbesondere in dem Segment Kongresse und Kongressmessen. Gerade Standorte wie Kiel und Lübeck bieten wegen der bereits bestehenden Infrastruktur und in Verbindung mit den universitären und industriellen Möglichkeiten gute Ansatzpunkte für Kongresse!
Der Messestandort Rendsburg ist regional etabliert und arbeitet wirtschaftlich.
Der Messestandort Neumünster hat mit seinem Hallen- und Freiflächenangebot und wegen der zentralen Lage gute Perspektiven als regionaler Fachmessenanbieter.
Sehr richtig stellt der Gutachter fest, dass Schleswig-Holstein wegen der bedeutenden Wettbewerber Hamburg und Rostock, - lassen Sie mich noch Hannover und Kopenhagen ergänzen -, nur in dem Bereich für nationale und internationale Kongresse Chancen hat, wenn landes- und standortspezifische Sonderheiten mitspielen. Dazu gehören neben der Lage an den Meeren sicher das immer wieder auch jeden Ausländer beeindruckende Stadtbild von Lübeck. (Weltkulturerbe!)
Erstaunt sind wir darüber, dass die Attraktivität des Standortes Sylt für Kongresse in Gutachten nicht berücksichtig wurde. Gerade im Frühjahr und Herbst bieten sich hier nicht nur Chancen für mittlere medizinische und Wellness-Kongresse an. Auch wenn Westerland nicht mehr die Reputation von vor 25 Jahren hat, so ist der Ruf der Insel dennoch bei vielen nationalen Berufständen gerade in West- und Süddeutschland noch sehr gut. Die Verbindung von Kongress mit einem Wellnessaufenthalt ist attraktiv. Der Flughafen Sylt bietet eine relativ preiswerte und gute Anreise neben der Bahn, solange es noch durchgehende Züge gibt.
Zu wenig oder gar nicht wird auf die wachsende Bedeutung der regionalen Verkaufsmessen eingegangen, die doch immer wieder zu einem ordentlichen Zustrom von Käufern der Region führen, wovon auch die Geschäfte des jeweiligen Ortes sehr profitieren. Hier könnte mit professionellem Koordinationseinsatz z.B. der Wirtschaftsfördergesellschaft noch viel mehr Wertschöpfung erreicht werden.
Erschreckend muss für jeden von uns die Information sein, dass schon in 2002 die sich erfolgreich entwickelnde „Windtech“ auf dem Hamburger Messegelände stattfindet. Da kann Husum wirklich nicht mithalten bei allem Lokalpatriotismus!
Für völlig überzeichnet sehen wir die geschilderten Möglichkeiten für High-Tech-Messen und Kongresse auch in Verbindung mit den Multimedia-Zentren in Kiel und Lübeck. Andere Standorte wie Leipzig, Berlin, Hannover, München, Heidelberg und Hamburg haben bereits darin Tradition geben uns doch wirklich kaum Atem für eigene Positionierungen.
Ein für Schleswig-Holstein wichtiges Thema könnte das Messe- und Kongresssegment „Spedition- und Transporte“ sein, das sich sowohl auf die Straßen-, Bahn- und Wassertransporte beziehen könnte in Verbindung mit modernen I. u. K.-Technologien und Softwarekonzepten. Hier bietet unser Land mit den Transitmagistralen zu Lande und zu Wasser auch „Know How“.
Auch der Bereich „Events“ ist u.E. nicht umfassend genug gerade im Hinblick auf die Tourismus-Möglichkeiten untersucht worden. So fällt auf, dass gerade die Angebotsmöglichkeiten z.B. für das Hamburger Umland sowie Travemünde und Timmendorf nicht untersucht wurden. Auch von der Landschaft und dem Hotellerieangebot attraktive Standorte wie Ratzeburg, Reinbek, Glückstadt und Ahrensburg könnten additiv zu Hamburger Vorhaben viele Chancen bieten. Denken Sie nur an das von Ihnen; Herr Minister eröffnete Gourmet-Ereignis in Ahrensburg.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich empfehle Ihnen allen die Lektüre des Gutachtens und nicht allein des Berichtes. Sie alle sind Kenner ihrer Region. Ihre Kenntnisse verbunden mit Ihrer Kreativität bringen bestimmt weitere positive Ansätze für die Diskussion dieses Themas, die Sie den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses mitteilen sollten.
Das Resümee der Landesregierung, des sogenannten „Berichtes“ lautet:
1. Wir haben ein Gutachten, wie gewollt vorgelegt. Anmerkung: Es wurde aus EU-Mitteln bezahlt. 2. Viel zu machen ist nicht. Anmerkung: Man hat sich noch nicht einmal bemüht, gesondert auf die vom Gutachter analysierten Segmente Messen, Kongresse und Events einzugehen. 3. Sollte einer Ideen haben, so muss er wissen, das Land hat kein Geld. 4. Für Moderation und runde Tische stehen der Minister bereit.
Meine Damen und Herren, wer so Wirtschaftspolitik betreibt, hat sich schon aufgegeben.
Lassen Sie uns im Ausschuss an dem Projekt weiter arbeiten.