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15.11.01
12:49 Uhr
CDU

TOP 47 Hans-Jörn Arp: Und wenn man nicht mehr weiter weiß, beruft man einen Arbeitskreis

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 463/01 vom 15. November 2001
TOP 47 Hans-Jörn Arp: Und wenn man nicht mehr weiter weiß, beruft man einen Arbeitskreis Ich bedanke mich bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Ministerien für die Erstellung des Berichtes. Er belegt in eindrucksvoller Offenheit, dass die Regierung in Sachen Wellness und Gesundheitstourismus nach wie vor auf der Stelle tritt.
Und das, obwohl die Ministerpräsidentin in ihrer Regierungserklärung vom Mai 2000, den Ausbau Schleswig-Holsteins zum Wellnessstandort als wichtigen Schwerpunkt der Regierungsarbeit beschrieben hat. Ein an sich begrüßenswertes Vorhaben in dem Land der Horizonte, problematisch aber offensichtlich bei einer Regierung ohne Konzepte.
Sie doktern noch 18 Monate nach der Regierungserklärung an der Frage herum, was genau unter dem Begriff Wellness, Gesundheitstourismus oder Gesundheitsmarkt zu verstehen ist.
12 Arbeits- und Lenkungsgruppen sind mit der Erforschung dieser Fragestellung regierungsseits beauftragt.
Sie handeln nach der üblichen Devise, wenn ich nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.
Und ich sage Ihnen, Sie werden noch lange tagen und beraten, ohne einen einzigen Gast zusätzlich nach Schleswig-Holstein geholt zu haben. Die Medizintechnik, die sie in ihrem Bericht loben, ist ausschließlich von privaten Investoren erfolgreich etabliert.
Die Gesundheitsinfrastruktur haben sie nicht konzeptionell begleitet.
Der Skandinavische Gesundheitsmarkt könnte noch viel besser genutzt werden. Ein Tourismuskonzept fehlt bis heute, der sanfte Tourismus ist gescheitert und daher haben wir nach wie vor die geringsten Zuwachsraten im bundesdeutschen Tourismusmarkt.
Der neue Gesundheitsmarkt könnte maßgeblicher Träger des nächsten Konjunkturzyklusses sein, wenn man den Aussagen von Prof. Leo. A. Nefiodow und anderen Fachleuten glauben schenkt.
Eine frühzeitige Einrichtung auf die Erfordernisse dieses neuen Marktes kann helfen, die Wettbewerbsfähigkeit Schleswig-Holsteins in diesen Teilmarkt zu verbessern.
Wir sind bereit, Sie bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Dieses geht allerdings nur, wenn man Mut zum Handeln hat.
Dabei hat Schleswig-Holstein große Chancen, durch seine vielen Heilbäder haben wir eine einmalige Infrastruktur und eine große Destination bei den Begriffen Wellness, Erholung und Gesundheit.
Nach Bayern, Spanien und Österreich stehen wir hier an 4. Stelle auf der Beliebtheitsskala.
Dabei hat diese Skala keinen Ewigkeitswert, sondern unterliegt den Veränderungen.
Länder wie Tunesien, Marokko und Türkei kämpfen heute genau so wie die Bundesländer Baden Württemberg, Niedersachsen und natürlich Mecklenburg- Vorpommern um höhere Marktanteile. Von den TOP 5 Wellness-Hotels sind 2 allein in Mecklenburg-Vorpommern, unserem schärfsten Mitbewerber und nicht eines in Schleswig-Holstein.
Wir müssen unseren Vorsprung verteidigen und brauchen zusätzliche Alleinstellungsansprüche, wie beispielsweise im Tallasso-Bereich mit Algen aus der Ostsee, um nur ein Beispiel zu nennen.
Der "Meierhof" in Glücksburg und das "Vital-Zentrum" in Damp zeigen ihnen den richtigen Weg.
Nur 2 Wellness-Schwalben machen noch keinen Sommer.
Allein von 1996 bis 2001 war die Nachfrage bei der TUI im Wellnessbereich um 150 % gestiegen.
Die Menschen wollen vermehrt Kurzreisen, überwiegend im Gesundheitsbereich machen.
Der Gesundheitstourismus muss nicht neu erfunden werden, er ist von alters her die eigentliche Keimzelle des heutigen Urlaubs.
Schon Goethe, Schiller und andere Größen der Zeitgeschichte nutzten das heilklimatische Klima hier bei uns im Norden, gegen Asthma, Juckreiz, Neurodermitis oder Pollenallergien. Schleswig-Holstein hat anerkannt gute Voraussetzungen, diese Gegebenheiten mit den neuen Bedürfnissen in Einklang zu bringen, und als solche auch wirksam zu vermarkten.
Das ist die Aufgabe vor der wir stehen. Um diese bewältigen zu können, brauchen wir nicht 12 Arbeitsgruppen zur regierungsinternen Begriffsfindung, sondern die Bereitschaft sich auf folgende 5 Schwerpunkte zu konzentrieren.
1. Wir brauchen hochwertige Qualitätskriterien. Wir müssen hohe Ansprüche an alle Beteiligten stellen, sonst werden wir nicht Marktführer.
2. Wir brauchen eine institutionelle Forschung, die uns von unseren Mitbewerbern im In- wie im Ausland, abgrenzt und unsere Alleinstellungsmerkmale hervorhebt. Wir müssen werben mit unserer Luft, dem Klima und der einmaligen Lage als Land zwischen den Meeren und wir müssen unsere hervorragenden Mediziner mit einbeziehen.
3. Wir müssen alle Kräfte bündeln und die Leitprojekte, die genau dieses hergeben, inszenieren und dann auch finanziell fördern. Wenn Sie allerdings als Leitprojekt nur deshalb die "Hüttener Berge" nehmen weil die eine abgeschlossenen LSE haben, dann haben sie wirklich nicht begriffen, welche Infrastruktur der neue Gesundheitsmarkt haben muss.
4. Wir brauchen eine bessere Verkehrsanbindung z.B. A 20, denn Kurzurlauber wollen nicht stundenlang im Stau stehen. Kurzurlauber wollen, wie der Name schon sagt, einen kurzen Urlaub und möglichst viel Entspannung, und keinen Stress auf der Straße oder mit der Bahn.
5. Wir müssen den gesamten Gesundheitsstandort Schleswig- Holstein evaluieren, um hochrangige drittmittel geförderte Forschungsvorhaben zu definieren, für die medizinische Forschung und Lehre.
Es gibt viel zu tun, packen wir es an, bevor andere uns wieder einmal die Butter vom Brot nehmen. Sie haben unsere Unterstützung , weil es zum Wohle Schleswig- Holsteins ist.