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07.01.02
14:53 Uhr
CDU

Martin Kayenburg: Tourismus braucht bessere Verkehrsanbindungen

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 3/02 vom 07. Januar 2002

Martin Kayenburg: Tourismus braucht bessere Verkehrsanbindungen „Wer der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein wirklich grundlegend helfen will, der muss umgehend für bessere Verkehrsverbindung auf der Straße und auf der Schiene zu den touristischen Zentren insbesondere an der Westküste sorgen.“ Das forderte der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion und Oppositionsführer im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Martin Kayenburg, heute bei einem Besuch des Kreises Nordfriesland in einem Gespräch mit Landrat Dr. Olaf Bastian und dem Westküstenabgeordneten der CDU-Landtagsfraktion.
Dem Tourismus fehlten immer noch klare Zuordnungen und eindeutige Ressortzuständigkeiten. Sowohl im Wirtschaftsministerium als auch bei Agrar und Umwelt werde für den Tourismus gearbeitet. Tourismuswirtschaft und die Verbände hätten ihre Organisationsstrukturen geordnet, die Landesregierung aber nach wie vor nicht. Alle organisatorischen Maßnahmen nutzen aber wenig, wenn die touristischen Ziele nicht oder nur sehr schwer erreichbar seien, sagte Kayenburg. Für die Westküste fehle auch unter diesem Gesichtspunkt ein schlüssiges Verkehrskonzept für Straße und Schiene.
Die Autobahn A 23 ende bei Heide und es gebe bis heute keine konkreten Planungen zumindest für einen kreuzungsfreien Ausbau der Bundesstraße 5. Die Landesregierung müsse konkret entscheiden, wie sie die Westküste aber auch die Schlei-Region zukunftssicher erschließen wolle. Es reiche bei weitem nicht aus, auf die überlastete A 7 hinzuweisen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie die Tourismusgebiete an den Küsten erreicht werden könnten. Entweder sei der Bau von leistungsfähigen Querverbindungen notwendig oder es müsse für die Westküste eine weitere leistungsstarke Nord-Süd-Verbindung geben. Wie beim Autoverkehr sei die Westküste auch bei der Schiene eindeutig benachteiligt. Zum einen stehe die Kappung von Fernverbindungen auf der Tagesordnung der Deutschen Bahn und zum anderen fehle ein Konzept zum Ausbau der Bahnlinien und zur Abschaffung der immer noch vorhandenen Langsamfahrstrecken. In dieses Konzept hinein gehöre auch der in Teilen noch fehlende zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke von der Autoverladung in Niebüll nach Sylt. Die Wartezeiten, die in Niebüll oder Westerland hingenommen werden müssten, seien auf Dauer nicht akzeptabel und kontraproduktiv für das neue Bemühen zur Förderung des Tourismus. Notwendig sei endlich auch ein Tide unabhängiger Zugang, insbesondere zu den Häfen auf den nordfriesischen Inseln. Besonders betroffen sei die Insel Amrum, die ungehindert von Schiffen nur erreicht werden könne, nachdem die Wyker Dampfschifffahrts-Reederei und das Amt Amrum die Kosten für eine Ausbaggerung der Fahrrinne getragen hätten. Hier bleibe nach wie vor der Bund in der Verantwortung. Es müsse auch darum gehen, langfristige Lösungen zu entwickeln, nachdem sich jetzt schon erneut andeute, dass Schiffe auflaufen könnten. Zu überlegen sei, sagte Kayenburg, ob der Bund nicht in eine Steinschüttung entlang der Fahrrinne vor Amrum investieren könne, um auf Dauer neue Ausbaggerungen auszuschließen.
Auch das jetzt vorliegende neue Tourismuskonzept bedürfe dringend einer Ergänzung sagte Kayenburg. Der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein fehlten nach wie vor wichtige Daten, um ihre Entwicklung richtig beurteilen zu können. Es müssten Wege gefunden werden, um auch diejenigen Übernachtungen statistisch zu erfassen, die in kleinen Häusern gebucht würden. Nur dann ergebe sich ein realistischen Bild vom Tourismus in Schleswig-Holstein. Bis jetzt seien Planungen weitgehend auf ungenaue Schätzungen angewiesen, also letztlich ein Stochern im Nebel. Auch hier müsse die Landesregierung ein Konzept entwickeln. Jeder Wirtschaftsexperte wisse, dass ohne exakte Daten keine Planung und Steuerung möglich sei. Nachdem die Neuorganisation der Tourismusstruktur weitgehend abgeschlossen sei, gebe es aber nach wie vor eklatante Unterschiede in der politischen Organisation des Tourismus zu anderen Bundesländern. Während z.B. in Bayern der Wirtschaftsminister Vorsitzender der Tourismus-Marketinggesellschaft sei, habe die Landesregierung ihre Rolle noch nicht klar definiert. Eine sogenannte Tourismusministerin müsse auch in diesem Bereich handeln, wenn sie ernstgenommen werden wolle. Ansonsten sei Tourismus nicht mehr als ein Titel auf dem Namensschild des Ministeriums.