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28.09.10
18:25 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Planung der S 4 jetzt in Angriff nehmen!

Kiel, 28 September 2010 Nr. 288/2010



Martin Habersaat:
Planung der S 4 jetzt in Angriff nehmen!

Zu einem „S 4-Gipfel“ trafen sich SPD-Politiker aller politischen Ebenen aus Schleswig-Holstein und Hamburg im Hamburger Rathaus. Aus Stormarn nahmen der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat, der Bundestagsabgeordnete Franz Thönnes, Sigrid Kuhlwein als Vorsitzende des Stormarner Verkehrsausschusses und Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach teil. Dabei war auch S-Bahn-Chef Arnecke. In einer Resolution fordern die Sozialdemokraten Landtag und Bürgerschaft auf, die Planung der S 4 zwischen Hamburg und Ahrensburg jetzt in Angriff zu nehmen. Dazu erklärt Martin Habersaat:
Die Zeit, nur die Wichtigkeit des Ausbaus zu betonen, ist nun vorbei. Jetzt brauchen wir konkrete Schritte, um einen 20- oder sogar 10-Minuten-Takt zwischen Ahrensburg und Hamburg zu erreichen. Hier können Hamburg und Schleswig-Holstein einen Meilenstein in Sachen Kooperation bewältigen.


Die Resolution im Wortlaut:
Das Projekt S 4, der Bau einer S-Bahn-Strecke auf eigenen Gleisen von Hasselbrook nach Ahrensburg und darüber hinaus nach Bargteheide und Bad Oldesloe, zählt zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten der nächsten zehn Jahre.
250.000 Menschen in der Metropolregion Hamburg würden vom Anschluss der Achse Hamburg- Ahrensburg-Bad Oldesloe an das Hamburger S-Bahn-Netz profitieren. Mit der S 4 nach Stormarn würde eine neue umsteigefreie und umweltfreundliche Verbindung zwischen Stadt und Region entstehen, die auch die Fahrzeiten zwischen vielen Zielen schrumpfen lässt.



1 Stand anfangs der Wunsch nach einem attraktiven Nahverkehrsangebot für den Osten Hamburgs und Stormarn im Vordergrund, kommen seit Längerem weitere, sehr gewichtige Argumente hinzu: Nur mit der S 4 auf separaten Gleisen kann den Kapazitätsengpässen bei Fern- und Nahverkehr im Hamburger Hauptbahnhof wirksam begegnet werden. Und sie ist erforderlich, um für den zunehmenden Schienengüterverkehr, nicht zuletzt im Zuge der festen Fehmarnbelt-Querung, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Das Projekt S 4 stellt sich wie folgt dar: Zwei neue Gleise bis Ahrensburg, ein neues Gleis bis Bargteheide ermöglichen den dichten S-Bahn-Takt und die Errichtung von vier neuen Stationen auf Hamburger Gebiet. So ergeben sich gute Verbindungen zwischen Hamburg und Ahrensburg und darüber hinaus von und nach Bargteheide und Bad Oldesloe — umsteigefrei bis in die Hamburger Innenstadt. Die Baukosten für die neue Infrastruktur werden auf 350 Mio.Euro geschätzt, erwartet wird ein Fahrgastzuwachs von wenigstens 50 Prozent.
Als nächster Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Projekts S 4 muss nun die Vorentwurfsplanung erfolgen. Doch in diese Situation platzt der Bund mit der Nachricht, dass er den Bau eines dritten Gleises zwischen Wandsbek und Ahrensburg nicht mehr für erforderlich hält. Dabei wurde dieses Vorhaben immer auch als möglicher Finanzierungsanteil des Bundes am Projekt S 4 angesehen. Der Bund beruft sich dabei auf eine Passage im Gutachten zum Eisenbahnknoten Hamburg, das an anderer Stelle jedoch zu außerordentlich positiven Bewertungen des Projekts S 4 kommt und dem Bund eine anteilige Finanzierungsverantwortung zuweist, indem es feststellt, dass der Nutzen des Projekts S 4 nur zu 40 % auf den Schienenpersonennahverkehr entfällt, aber zu 60 % auf den Schienengüter- und - personenfernverkehr. Damit ist das Projekt S 4 weit mehr als ein bloßes Nahverkehrsprojekt, der Bund steht hier unmittelbar mit in der Pflicht.
Dem weiteren Ausbau der Strecke Hamburg-Lübeck steht die Wirtschaftlichkeit schon heute quasi auf der Stirn geschrieben. Die S-Bahn Hamburg GmbH strebt eine Realisierung der S 4 bis 2018 an. Dieses ehrgeizige Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Vor diesem Hintergrund fordern wir:
1. Hamburg und Schleswig-Holstein sollen noch in diesem Jahr die Vorentwurfsplanung für das Projekt S 4 in Auftrag geben und diese anteilig finanzieren.
2. Bei der anstehenden Aktualisierung des Bundesverkehrswegeplans muss das Vorhaben „Bau eines dritten Gleises zwischen Hamburg-Wandsbek und Ahrensburg" zur Schaffung



2 ausreichender Kapazitäten für den Schienengüter- und -personenfernverkehr infolge der festen Fehmarnbelt-Querung im vordringlichen Bedarf bleiben.
3. Zur vollständigen Trennung des Vorort- vom Güter-, Fern- und Regionalverkehr zwischen Hamburg und Ahrensburg soll dieses Vorhaben dergestalt realisiert werden, dass sich der Bund in Höhe des anteiligen verkehrlichen Nutzens für den Schienengüter- und - personenfernverkehr an den Kosten des Projekts S 4 beteiligt.
4. Gleichlautende, fraktionsübergreifende Beschlussfassungen der Hamburgischen Bürgerschaft und des Landtags Schleswig-Holstein, um auf diesem Weg die Vorentwurfsplanung zügig zu initiieren.



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