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08.10.10
17:48 Uhr
SPD

Martin Habersaat zu TOP 27: Die S 4 wird eine Erfolgsgeschichte!

Es gilt das gesprochene Wort!
Kiel, 8. Oktober 2010


TOP 27: Ausbau der S4 nach Ahrensburg sichern (Drucksache 17/902neu)



Martin Habersaat: Die S 4 wird eine Erfolgsgeschichte!

Am 8. Oktober 1958, also auf den Tag genau vor 52 Jahren, pflanzte der schwedische Herzchirurg Ake Senning einem Patienten zum ersten Mal einen Herzschrittmacher ein. Der Patient, ein 40-jähriger Elektroingenieur, war der erste, dem mit diesem "neuartigen" Gerät geholfen werden konnte.
Warum erzähle ich das heute? Die Debatte um die S 4 ist schließlich noch keine 52 Jahre alt… Einerseits habe ich das erwähnt, weil ich davon überzeugt war, dass Kollege Arp die meisten wesentlichen Zahlen, Daten und Fakten bereits in seiner Rede unterbringen würde. Andererseits, weil das ein schönes Bild ist: Die Metropolregion Hamburg - für Schleswig-Holstein betrachtet: der Hamburger Rand - als Herz der wirtschaftlichen Entwicklung. Ein starkes Herz, das Grundvoraussetzung ist für einen insgesamt starken Körper. Ein Herz, das wir mit unserem heutigen Beschluss weiter stärken können. Und das wir auch alle stärken wollen.
Die S 4 ist ja netterweise auch etwas, das alle wollen, im Gegensatz zu S 21. HVV und S-Bahn wünschen sich die 7. S-Bahn-Linie, die den Hamburger Osten und große Teile des Kreises Stormarn besser an den ÖPNV anbinden würde. Kommunalpolitiker in Hamburg und der Stormarner Kreistag setzen sich seit Jahren über Parteigrenzen hinweg für diese S-Bahn ein.
Und auch der Bund hat ein Interesse, wenn auch weniger am Nahverkehr, so doch umso mehr an den frei werdenden Kapazitäten im Güterverkehr, auch mit Blick auf die feste Fehmarn- Belt-Querung, mit deren Fertigstellung, wann auch immer das sein wird, der Bahnverkehr auf der Strecke Hamburg-Lübeck-Puttgarden deutlich zunehmen wird. Wichtig für den Fernverkehr werden die frei werdenden Kapazitäten im Hamburger Hauptbahnhof sein, wenn gewissermaßen der „Stormarn-Verkehr“ über den S-Bahnhof abgewickelt werden kann. S-Bahn-



1 Chef Kay Uwe Arnecke sprach in diesem Zusammenhang davon, dass das Herz Hamburgs dann besser schlagen könne.
Täglich 20.000 Menschen nutzen heute die Regionalbahn R10, die nicht ganz regelmäßig getaktet werden kann, zu Verspätungen neigt und als Doppelstock-Zug für schnellen Fahrgastwechsel und zusätzliche Stationen nicht so geeignet ist wie die S-Bahn. Die S-Bahn hat Aussicht auf 30.000 Fahrgäste. Eine Betriebssimulation hat bereits gezeigt, dass die S 4 ins S- Bahnnetz integrierbar ist. Wir wissen eigentlich schon jetzt, dass die S 4 eine Erfolgsgeschichte wird.
In Wandsbek und im Kreis Stormarn würden deutlich mehr Einwohner die Bahn benutzen, der Osten Hamburgs mit mehr Haltestellen ausgerüstet. Es liegt mir eigentlich fern, hier ehemalige bayerische Ministerpräsidenten zu zitieren, aber im „Geiste Edmund Stoibers“ möchte ich sagen: Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe rücken näher an Hamburg heran!
Ein Zehn-Minuten-Takt ab Ahrensburg und ein 20-Minuten-Takt ab Oldesloe sind denkbar. In 28 Minuten käme man von Ahrensburg zum Jungfernstieg, in 37 Minuten zum Bahnhof Altona - dort wird die S 4 vermutlich enden. Oder kann es sogar weiter gehen, in den Kreis Pinneberg? Ein verlockender Gedanke für alle, die mal im Feierabendverkehr versucht haben, von Barsbüttel nach Elmshorn zu fahren.
Die Kosten für die Vorentwurfsplanung, über die wir heute reden und die etwa ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen wird, belaufen sich auf geschätzte 2 Millionen Euro. Die Aufteilung zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein wird hoffentlich leichter zu regeln sein als das Gastschulabkommen. Dann können die Gespräche mit dem Bund losgehen; hier gilt es, ca. 250 Millionen Euro für die Strecke zu finanzieren.
Gespräche mit dem Bund sind dringend erforderlich. Bisher wurde immer davon ausgegangen, dass die Bundesmittel für den dreigleisigen Ausbau der Fernverkehrsstrecke einer S 4 zugeschlagen werden könnten. Eigentlich, wie vorhin erwähnt, ein naheliegender Gedanke, aber keinesfalls sicher. Der Nah- und Regionalverkehr obliegt den Ländern. Wir müssen also dem Bundesverkehrsminister noch nahebringen, dass die neue S 4 dazu beitragen wird, die stark frequentierte Bahnstrecke Hamburg-Lübeck zu entlasten und eine Investition in die S 4 eben auch eine Investition in diese Bahnstrecke ist.
Diese S 4 könnte eine Erfolgsgeschichte in der Zusammenarbeit von Hamburg und Schleswig- Holstein werden. Die Hamburger Bürgerschaft hat ihren Beitrag einstimmig geleistet. Und wenn wir bei Hamburg / Schleswig-Holsteiner Erfolgsgeschichten sind: Herr Minister und



2 Aufsichtsratsvorsitzender Schlie, wenn Sie eben von mehr Platz am Hauptbahnhof gehört haben - vielleicht muss die Wirtschaftsförderung Herzogtum Lauenburg diesen ja nicht unbedingt ausschließlich für neue Lauenburg-Plakate nutzen.
Lassen Sie uns auch hier einstimmig dazu beitragen, die Metropolregion als Herz der Entwicklung unseres Landes zu stärken und zeigen, dass uns die S 4 ein Herzensanliegen ist.



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