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08.03.12
13:24 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Neue Lehrerausbildung braucht das Land

Kiel, 8. März 2012 Nr. 085/2011



Martin Habersaat:
Neue Lehrerausbildung braucht das Land
Zur heutigen Pressekonferenz des Philologenverbandes Schleswig-Holstein erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat:
Der Philologenverband Schleswig-Holstein sieht seine Existenzberechtigung offenbar darin, vor jeder Landtagswahl mit wilden Attacken auf die SPD Flankenschutz für konservative Bildungspolitik zu leisten. Für eine Organisation, die eigentlich die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer vertreten sollte, ist das ein etwas schmales Angebot. Fakt ist: In keinem Land, das Stufenlehrer ausbildet, wurden bisher die Gymnasien abgeschafft, Fakt ist auch: Die Lehrerausbildung muss besser werden. Wir brauchen mehr Praxis, mehr Pädagogik, mehr Inklusion.
Immerhin hat sogar der Philologenverband mittlerweile eingesehen, dass eine neue Schulstruktur, wie wir sie jetzt seit fünf Jahren haben, auch Auswirkungen auf die Lehrerbildung haben muss. Nur für die Gymnasien soll sich absolut nichts ändern dürfen. Dass dies ein Irrglaube ist, weiß ich selbst als Gymnasiallehrer am besten. Die Aufgabe jedes Lehrers an allen Schulen ist es, Schüler zu unterrichten und zu erziehen, nicht aber, sie ausschließlich auf das Studium vorzubereiten. Pädagogik und Fachlichkeit bedingen deshalb einander. Deswegen wird nach einem Regierungswechsel die Reform der Lehrerbildung ganz vorn auf der Agenda stehen.
Wenn sowohl die Gymnasien als auch die Gemeinschaftsschulen (sowie die beruflichen Gymnasien) den gymnasialen Bildungsweg zum Abitur anbieten, gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, warum die Ausbildung der angehenden Lehrer an den Gemeinschaftsschulen und den Gymnasien im Curriculum und nach dem Hochschulort getrennt werden sollte.
Die demnächst anstehenden Entscheidungen wird die künftige Landesregierung nicht am grünen Tisch, sondern im engen Zusammenwirken mit den beiden lehrerbildenden Universitäten treffen. Der Philologenverband wäre gut beraten, seinen fundamentalistischen Bunker zu verlassen und einen konstruktiven Beitrag zu diesem Dialog zu leisten.