Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
23.08.13
11:28 Uhr
FDP

Dr. Heiner Garg zu TOP 26 (Pensionen): Kein Eingriff in die Pensionen!

FDP-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein 1



Presseinformation Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist Redebeginn Wolfgang Kubicki, MdL Vorsitzender Christopher Vogt, MdL Nr. 382 / 2013 Stellvertretender Vorsitzender Dr. Heiner Garg, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer

Kiel, Freitag, 23. August 2013



www.fdp-fraktion-sh.de Finanzen / Pensionen


Dr. Heiner Garg: Kein Eingriff in die Pensionen!
In seiner Rede zu TOP 26 (Kein Eingriff in die Pensionen) erklärt der Par- lamentarische Geschäftsführer und finanzpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Dr. Heiner Garg:
„In der sitzungsfreien, nachrichtenarmen Zeit machte der baden- württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen bemer- kenswerten Vorstoß. In einem Interview mit der dpa benannte er auf die Frage, ob es Bereiche gebe, wo man seiner Ansicht nach den Rotstift un- bedingt ansetzen müsse, die Pensionslasten. Er sagte wörtlich:
‚Häufig vergessen wird auch, dass wir neben den offenen Schulden in Höhe von 40 Milliarden Euro im Landesetat auch noch versteckte Pensi- onslasten von 70 Milliarden Euro haben. Damit müssen wir was machen.‘
Und weiter:
‚So etwas geht nur im Geleitzug der Länder.‘
Der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Rasmus Andresen, hat diese Aussage des grünen Ministerpräsidenten mit einer Presseerklärung gewür- digt. Ich zitiere:
‚Der Beamtenstatus ist in seiner jetzigen Form nicht mehr zeitgemäß. Wir begrüßen den Vorstoß von Baden-Württembergs Ministerpräsident Kret- schmann, in der Struktur über die Zukunft des Beamtenstatus nachzuden- ken.‘
Und der Sprecher des Finanzministeriums erklärte Ende Juli, dass es Sei- tens des Landes derzeit keine Pläne zu Einschnitten bei den Beamtenpen- sionen gibt.
Eine deutliche Absage hört sich anders an.
Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 2


Die Beamtinnen und Beamten mit solchen Aussagen zu verunsichern, war und ist fahrlässig.
Eine Klarstellung, wie Sie es mit ihrem Änderungsantrag versuchen, bleibt halbherzig. Ein klares Bekenntnis zu den Beamten bleibt aus. Es bedurfte erst eines Antrags der FDP-Landtagsfraktion, um Sie wachzurütteln und die widersprüchlichen Äußerungen innerhalb Ihrer Reihen wieder einzufangen.
Das Berufsbeamtentum hat sich in Deutschland bewährt. Die Pensionslas- ten kommen nicht überraschend auf uns zu. Auch diese Landesregierung setzt auf das Beamtentum und verbeamtet fröhlich weiter.
Oder wollen Sie allen Ernstes hoheitliche Aufgaben künftig von Angestell- ten mit Streikrecht ausüben lassen?
Die Grundsätze des Berufsbeamtentums haben in Deutschland Verfas- sungsrang (Art. 33 Abs. 5 GG) und damit auch das Alimentationsprinzip, das die Pensionen erfasst. Das Land ist verpflichtet, seinen Beamtinnen und Beamten einen amtsangemessenen Lebensunterhalt – lebenslang – zu gewähren. Also auch im Lebensabend, und ich sage, da erst recht.
Beim Alimentationsprinzip gibt es keine allzu weitreichende Gestaltungs- freiheit des Landesgesetzgebers. Es sind dem Gesetzgeber hierbei ver- bindliche Grenzen gesetzt. Aber abseits der rechtlichen Bewertung will ich darauf hinweisen, dass wir den Beamten ein Versprechen gegeben haben. Sie haben sich für die Beamtenlaufbahn entschieden, u.a. weil sie auf die Zusage einer angemessen Versorgung vertraut haben. Dieses Vertrauen sollten wir nicht verspielen.
Und haben Sie sich denn gefragt, wie Sie künftig noch motivierte und quali- fizierte Fachkräfte für die Landesverwaltung gewinnen möchten, wenn Be- amte ständig als lästiges Übel degradiert werden?
An Personal sparen nicht am Personal! Das bedeutet auch, dass man der höheren Belastung durch den Stellenabbau und der Arbeitsverdichtung Rechnung trägt. Einen Eingriff in laufende, individuelle Pensionsansprüche vornehmen zu wollen, verbietet sich.
Das Land hat in der Vergangenheit versäumt, für die enormen Pensionslas- ten, die auch auf Schleswig-Holstein zukommen, ausreichend Vorsorge zu treffen. Doch die Lösung kann nicht sein, die Beamtinnen und Beamten hierfür zu bestrafen. Die Lösung muss lauten, schnellstmöglich den Haus- halt zu konsolidieren. Wir haben hiermit in der letzten Legislaturperiode be- gonnen. Sie haben die Ausgaben jedoch wieder erhöht.
Zu dem Zeitpunkt, an dem wir in die Tilgung unserer Schulden einsteigen, können wir zeitgleich ‚echte Pensionsrücklagen‘ bilden. Dies muss unser Ziel sein. Die FDP-Landtagsfraktion wird nicht zulassen, dass die Beamten für Ihre mangelnden Konsolidierungsbemühungen und Ihre eigennützige Klientelpolitik den Gürtel enger schnallen müssen. Eine Haushaltssanie- rung auf Kosten der Pensionäre, der Witwen und Waisen ist mit der FDP nicht zu machen.

Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de 3 Ein klares Bekenntnis ist hier nun angebracht. Die Beamtinnen und Beam- ten im Land haben in der Vergangenheit genug Opfer gebracht. Ihren Bei- trag zur Haushaltskonsolidierung haben sie erbracht. Die Beamten unseres Landes sind keine Schachfiguren auf dem Brett des Landeshaushaltes!
Ich fordere die regierungstragenden Fraktionen auf, sich von solchen un- ausgegoren und nicht zu Ende gedachten Schnellschüssen zu distanzie- ren. Ich fordere von Ihnen ein Bekenntnis zu den Beamtinnen und Beamten und den Versprechen, die wir diesen Menschen vor Jahrzehnten gegeben haben.
Stimmen Sie unserem Antrag zu! Beteiligen Sie sich nicht an einer wirklich ungerechtfertigten und unwürdigen Neiddiskussion um Pensionen. Senden Sie klare Botschaften aus!“



Susann Wilke, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: susann.wilke@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de