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10.10.13
13:10 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Ende einer Gespensterjagd

Kiel, 10. Oktober 2013 Nr. 215 /2013
Martin Habersaat:
Ende einer Gespensterjagd Zu den heute vom Landeselternbeirat und der Landesschülervertretung der Gymnasien vorgelegten Ergebnissen einer Umfrage zu den Belastungen der Schüler an Gymnasien, die nach acht bzw. neun Jahren zum Abitur führen, erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD- Landtagsfraktion, Martin Habersaat:
Es wird allmählich Zeit, die Jagd auf das vermeintliche G8-Gespenst zu beenden. Die Untersuchung hat ein weiteres Mal belegt, dass der Weg zum Abitur anstrengend ist, und zwar weitgehend unabhängig davon, ob man – wie international üblich – acht Jahre oder neun Jahre am Gymnasium verbringt. Die Zufriedenheit mit der Schule liegt bei beiden Gruppen im oberen Bereich. Bei den Noten schneiden die G8-Schüler etwas besser ab.
Es war zu erwarten und ist zugleich bedauerlich, dass es in den ersten G8-Jahrgängen Anlaufschwierigkeiten gab. Wir haben immer gesagt, dass der Erfolg von G8 von der Umsetzung abhängt. Das Untersuchungsergebnis weist auf eine Reihe bestehender Probleme hin: Zu viele Schüler nehmen Nachhilfeunterricht in Anspruch oder würden ihn grundsätzlich brauchen. Der Hausaufgabenaufwand ist insgesamt gesehen hoch, und hier sind die G8-Schüler offensichtlich wirklich stärker belastet als die G9-Gymnasiasten. Dass viele Schüler über Kopfschmerzen oder Schlafbeschwerden klagt, gibt Anlass zur Sorge, aber der so oft behauptete Freizeitmangel spielt offensichtlich so gut wie keine Rolle.
Die Bildungskonferenz empfahl mehrheitlich den Grundsatz „G8 an Gymnasien, G9 an Gemeinschaftsschulen“, sie empfahl aber auch den Bestandsschutz für bestehende G9- Gymnasien. Daran hält sich die Koalition mit dem aktuellen Schulgesetzentwurf. Die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 wird in Schleswig-Holstein durch die vorhandenen Angebote von Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und beruflichen Schulen sichergestellt. Die jetzt vorgestellten Umfrageergebnisse zeigen erneut: Das Ergebnis des Dialogprozesses ist tragfähig. Landesschülervertretung und Landeselternvertretung ist dafür zu danken, dass sie 2



durch ihre Umfrage zur Versachlichung der Debatte beitragen. Jetzt gilt es, sich auf die Weiterentwicklung der bestehenden Systeme zu konzentrieren. Auch das wird im Dialog mit den Beteiligten passieren.