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10.10.14
13:28 Uhr
CDU

Heike Franzen zu TOP 33: Kinder brauchen klare Rückmeldung

Bildungspolitik
Nr. 513/14 vom 10. Oktober 2014
Heike Franzen zu TOP 33: Kinder brauchen klare Rückmeldung
Es gilt das gesprochene Wort Sperrfrist Redebeginn
Was ist die richtige und kindgerechte Bewertung von schulischen Leistungen? Wie kann man Kinder motivieren, dem Unterricht nicht nur beizuwohnen, sondern sich auch zu beteiligen und anzustrengen oder sich auch mal nach der Schule etwas Zeit zum Üben zunehmen, um Unterrichtsinhalte zu wiederholen?
Eine Antwort auf diese Fragen ist sicherlich ein guter Unterricht, der sich an den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder orientiert und sie motiviert. Eine weitere Antwort ist aber die prompte Rückmeldung ihrer erbrachten schulischen Leistungen und Erfolge. Und das in einer Form, die natürlich in erster Linie für die Kinder, aber auch für deren Eltern, leicht verständlich ist. Das ist für uns eine Kombination aus Schulnoten und eines schriftlichen Berichts, der auf die individuellen Entwicklungen des Kindes eingeht und ihre Stärken deutlich macht. Darüber hinaus eröffnet diese Kombination es den Kindern, auch die Bereiche und Fächer aufzuzeigen, in denen sie sich noch verbessern können. Wir stimmen also in dieser Frage so gar nicht mit der Koalition und den Piraten bei ihrem Vorhaben, die Noten komplett aus den Grundschulen zu verbannen, überein.
Was an dem Antrag allerdings richtig ist, ist die Forderung nach einer
Pressesprecher Dirk Hundertmark Landeshaus, 24105 Kiel Telefon: 0431 988-1440 Telefax: 0431-988-1443 E-Mail: info@cdu.ltsh.de Internet: http://www.cdu.ltsh.de


Seite 1/3 Vereinheitlichung der Leistungsbewertung und der Zeugnisse. Wir haben inzwischen ein solches Sammelsurium an unterschiedlichen Zeugnissen im Land, dass es für die Kinder und Eltern immer schwerer wird, sich darin zurecht zu finden und zu orientieren. Noten sind ein gutes und lang bewährtes pädagogisches Mittel, Kindern eine direkte Rückmeldung für ihre erbrachten Leistungen und Erfolge zu geben. Das sehen übrigens auch die Grundschuleltern in diesem Land so. Der Landeselternbeirat hat in seiner Stellungnahme zur Grundschulverordnung die Beibehaltung der Notenzeugnisse in Klasse 3 und 4 - ergänzt durch einen tabellarischen Entwicklungsbericht - gefordert.
Und auch eine Umfrage der SHZ zum Schulanfang und die neulich durchgeführte NDR-Umfrage, bei der sich 87 Prozent der Befragten für Noten ausgesprochen haben, habe deutlich gemacht, dass Noten eine hohe Akzeptanz in unseren Schulen haben. Vermutlich ist das ja auch der Grund, warum sich die Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen nicht getraut haben, die von ihnen so ungeliebten Noten in der Grundschule ganz abzuschaffen. Damit aber sich die Eltern in den Schulkonferenzen nicht durchsetzen können, beschneiden sie in der Grundschulverordnung die Mitbestimmungsrechte der Elternvertreter.
Nur wenn die Mehrheit der Lehrkräfte den Notenzeugnissen zustimmt, werden diese auch erteilt. Und wenn sich die Schulkonferenz gar nicht mit dem Thema beschäftigt, dann sollen die Noten einfach unter den Tisch fallen. Weil die Schulen, die keinen Beschluss dazu fassen, automatisch Berichtszeugnisse vergeben müssen. Zudem fallen die Schullaufbahnempfehlungen weg. Woran sollen sich Eltern und Kinder eigentlich noch orientieren, wenn es um die Wahl der weiterführenden Schule geht? Sie haben mit der Verabschiedung des Schulgesetzes deutlich gemacht, dass Sie ihnen diese Orientierungshilfen gar nicht zugestehen wollen.
Dadurch, dass die Gymnasien jetzt alle Schülerinnen und Schüler aufnehmen müssen, machen Sie sie zu Gemeinschaftsschulen durch die Hintertür. Die notwendigen Planstellen bleiben Sie ihnen ebenso schuldig und nebenbei sollen sie auch noch die Inklusion umsetzen. Kinder wollen sich aber vergleichen und sie wollen eine für sie nachvollziehbare Rückmeldung auf ihre abgegebene Leistung haben. Eine Rückmeldung, die ihnen ihre Erfolge aufzeigt. Die Note sollte das Verhältnis aus geforderter und erbrachter Leistung widerspiegeln. Wenn sich also Noten an objektiven Leistungskriterien orientieren, dann sind Noten auch der Ansporn, um sich zu verbessern.
Wenn diese dann noch um einen Bericht erweitert werden, der deutlich macht, wo ihre Erfolge liegen und wo sie sich noch etwas verbessern können,

Seite 2/3 dann über eine Rückmeldung, die leicht verständlich, klar und deutlich ist.
Darum setzen wir als CDU uns dafür ein, die ideologischen Scheuklappen abzusetzen und die Leistungsbewertung in den Schulen zum Tragen kommen zu lassen, die 1. transparent und leicht verständlich ist, 2. die Stärken und Schwächen am besten widerspiegelt und 3. Kinder zu Leistungen motiviert. Wir treten für kombinierte Zeugnisse ein und würden uns freuen, wenn Sie mein Beitrag überzeugt hat und Sie unserem Antrag zustimmen.



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