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18.11.14
13:00 Uhr
Landtag

Anonymisierte Bewerbungsverfahren: Ein Weg zur Vielfalt? – Fachdialog gibt Antworten

132/2014 Kiel, 18. November 2014


„Anonymisierte Bewerbungsverfahren: Ein Weg zur Vielfalt?“ – Fachdialog gibt Antworten
Kiel (SHL) – „Anonymisierte Bewerbungsverfahren: Ein Weg zur Vielfalt“ – unter diesem Motto stand die gestrige Veranstaltung von Antidiskriminierungsstelle des Landes, Staatskanzlei, Landeshauptstadt Kiel und Gender Research Group der Christian-Albrechts-Universität im Kieler Rathaus. An dem Fachdialog nahmen über 80 interessierte Personen teil, die angeregt die Vor- und Nachteile dieser Personal- rekrutierungsmethode diskutierten.

Hintergrund der Veranstaltung sind deutschlandweite Pilotprojekte in Unternehmen und Verwaltungen, die von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes initiiert wurden. Ziel dabei: die vorurteilsfreie Stellenbesetzung und größtmögliche Reduzierung nichtsachlicher Kriterien bei der Vorauswahl. Samiah El Samadoni, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Lan- des, sagte am Rande der Veranstaltung: „Niemand will Personalverantwortlichen unterstel- len, dass sie bewusst bestimmte Personengruppen benachteiligen. Aber verschiedene Stu- dien zeigen, dass ungewollt Personen durch ein Raster fallen, obwohl sie für die ausge- schriebene Stelle qualifiziert gewesen wären. Sie wurden letztlich aufgrund von Angaben in der Bewerbung ausgeschlossen, die gar keine Relevanz bezüglich ihrer Fähigkeiten haben“.

„Wir haben großes Interesse daran, dass sich alle qualifizierten Bewerberinnen und Bewer- ber auf unsere Ausschreibungen bewerben. Befürchtungen, aufgrund eines ausländisch klingenden Namens oder des Alters abgelehnt zu werden, sollte niemand haben müssen. Jedes Verfahren, das das sicherstellt, ist gut“, sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer in sei- nem Grußwort.

Die aus Berlin angereiste Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lü- ders, wies darauf hin, dass diese Verfahren auch für den Arbeitgeber zeitsparender sein könnten. Durch die Konzentration auf die Fähigkeiten der Bewerber würden die Besten der Besten die ausgeschriebene Stelle bekommen. „Ich begrüße, dass das Land Schleswig-
Verantwortlich für diesen Pressetext: Tobias Rischer, Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel ǀ Tel. 0431 988-1120 ǀ Fax 0431 988-1119 E-Mail: pressesprecher@landtag.ltsh.de ǀ Medien-Informationen im Internet: www.ltsh.de ǀ Der Landtag im Internet: www.sh-landtag.de 2


Holstein das Anonymisierte Bewerbungsverfahren als einen wichtigen Bestandteil einer dis- kriminierungsfreien Stellenbesetzung diskutiert und auf Landesebene bereits auf Lichtbilder bei Bewerbungen verzichtet“, so Lüders weiter.

Ministerpräsident Torsten Albig versprach in seinem schriftlichen Grußwort: „Die Vielfalt der Gesellschaft muss sich auch in der Verwaltung widerspiegeln. Es geht darum, dass wir Na- tionalität, ethnische Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Geschlecht oder Alter nicht zum Gegenstand unserer Beurteilung machen sollten. Vielfalt ist eine Stärke.“

Das erste Referat der Tagung übernahm Dr. Annabelle Krause, Mitarbeiterin am For- schungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn und Mitverfasserin des Abschlussbe- richts zum Pilotprojekt „Anonymisierte Bewerbungsverfahren“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Ergänzt wurde dies mit einem Bericht über die Praxiserfahrungen durch Jockel Birkholz, Leiter des Fachdienstes Personal der Stadt Celle, die sich an dem Pilotprojekt be- teiligt hatte und bereits seit mehreren Jahren anonymisierte Bewerbungsverfahren mit posi- tiven Ergebnissen durchführen.

Das Fazit der Tagung: Anonymisierte Bewerbungsverfahren sorgen für deutlich mehr Transparenz, Objektivität und auch Chancengleichheit und sind ein wichtiger Baustein zu einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt.