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03.03.16
16:30 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Pluralismus statt Ideologie in der bildungspolitischen Debatte

Kiel, 3. März 2016 Nr. 056 /2016



Martin Habersaat:
Pluralismus statt Ideologie in der bildungspolitischen Debatte Zum diesjährigen Jahreskongress des Philologenverbandes Schleswig-Holstein sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
Es ehrt den Philologenverband, Vertreterinnen und Vertreter der Regierung und der sie tragenden Fraktionen Jahr für Jahr zu ihrem Jahreskongress einzuladen, um in seiner bildungspolitischen Debatte für ein wenig Pluralität zu sorgen. Um die in mich gesetzten Erwartungen nicht zu enttäuschen, habe ich bei meinem Grußwort in diesem Jahr drei Grußbotschaften adressiert:
1. Das neue Schulfeedback kann die Unterrichtsqualität verbessern.
Wir alle wissen, die Arbeitsbedingungen an den Schulen sind nicht optimal. Aber wir wissen auch, dass unter diesen Bedingungen sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden. Ich beglückwünsche jede Schule, die für sich zu dem Entschluss kommt, für einige definierte Bereiche ein Feedback von außen einzuholen mit dem Ziel, besser zu werden. Als überzeugter Fachlehrer begrüße ich es, dass erstmals auch Rückmeldungen über die inhaltliche Qualität des Unterrichts in einem Fach erbeten werden können.
2. Gymnasien und Hochschulen werden gestärkt.
Ich habe den doppelten Abiturjahrgang in Hamburg vor meinem Einzug in den Landtag als Lehrer miterlebt und weiß um die derzeitige Belastung an den Gymnasien. Nach dem doppelten Abiturjahrgang werden nicht, wie einst von manchem befürchtet, reihenweise Gymnasiallehrer an Gemeinschaftsschulen zwangsversetzt. Die Unterrichtsversorgung an den Gymnasien wird sich im kommenden Schuljahr verbessern. Und die Hochschulen werden in die Lage versetzt, 2



diesen Doppeljahrgang gut aufnehmen zu können. Die maximale Belastung an den Hochschulen aus dem Doppeljahrgang ergibt sich 2019. Die schrittweise Anhebung der Grundzuschüsse um insgesamt 25 Millionen von 2016 bis 2019 und die hälftige Kofinanzierung des Hochschulpaktes III durch das Land (mit einem Volumen von insgesamt 450 Millionen Euro zwischen 2016 und 2023) sowie die zugesagte Verstetigung von 30 Millionen Euro an Landesmitteln, die nach Auslaufen des Hochschulpaktes die Grundfinanzierung der Hochschulen zusätzlich verbessern, verschaffen unseren Hochschulen die nötigen finanziellen Spielräume, anstehende Herausforderungen zu bewältigen.
3. Landtagswahlkampf geht auch fair.
Der Philologenverband hat sich in die letzte Landtagswahl offensiv eingeschaltet, beispielsweise mit einer Anzeigenkampagne und deutlichen Wahlempfehlungen. Das ist auch sein gutes Recht und die Überschrift des heutigen Kongresses verrät die Lust, es wieder zu tun. Meine Bitte ist es, dabei auf Falschbehauptungen zu verzichten – da gibt es im Vergleich zu 2012 noch Steigerungsmöglichkeiten. Stichwort: Es gibt im weiterführenden Bereich in Schleswig-Holstein heute Gymnasien und Gemeinschaftsschulen und es wird in Schleswig-Holstein auch weiterhin Gymnasien und Gemeinschaftsschulen geben, in späteren Jahren ergänzt um berufliche Schulen.
Abschließend wünschte Habersaat allen Schülerinnen und Schülern weiterhin erfolgreiche Arbeit und allen an der Bildung und der Bildungspolitik Beteiligten die Kraft und die Ruhe, die nicht kleiner werdenden Herausforderungen auch künftig zu bewältigen.