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17.05.16
13:59 Uhr
SPD

Martin Habersaat, Anke Erdmann, Jette Waldinger-Thiering: Bange machen gilt nicht: Keine Zwangsversetzung

Per Dittrich Claudia Jacob Petra Bräutigam



17. Mai 2016


Martin Habersaat, Anke Erdmann, Jette Waldinger-Thiering:
Bange machen gilt nicht: Keine Zwangsversetzung
Zu den Presseberichten um angebliche Zwangsversetzungen von Lehrkräften von Gymnasien an Gemeinschaftsschulen erklären die bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Koalitionsfraktionen, Martin Habersaat (SPD), Anke Erdmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Jette Waldinger-Thiering (SSW):
Der doppelte Abiturjahrgang führt dazu, dass zum nächsten Schuljahr deutlich weniger Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien sind. Das kann niemanden überraschen, weder das Ministerium noch die Schulen und auch nicht die Nachwuchslehrkräfte. Durch diesen Rückgang an Schülerinnen und Schülern und den Verbleib vieler Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien verbessert sich dort die Unterrichtsversorgung. Das sollte für einen Lehrerverband Anlass sein, dies zu begrüßen.
Das Gegenteil ist der Fall. Der Vorsitzende des Philologenverbandes in Schleswig- Holstein, Helmut Siegmon, prophezeite noch im März 2014, es werde „zu Teil- und Zwangsabordnungen und Zwangsversetzungen kommen, unter denen nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern Lehrkräfte gleichermaßen leiden.“ Diese Kassandrarufe sind verhallt und das Gegenteil ist eingetreten. Es gibt keine Zwangsversetzungen von Lehrkräften an Gymnasien. Und selbst wenn die Unterrichtsversorgung an Gymnasien weiter leicht auf 99 Prozent steigt, sieht der Philologenverband hier Einsparungen und jongliert mit den Vorwürfen, wie es gerade passt (mal Zwangsversetzungen, mal Befristungen).
Martin Habersaat: „Philologen“ heißt „Freunde des Wortes“. Gerade ein „Philologenverband“ sollte sorgfältig mit Worten umgehen. Eine Kriegsrhetorik, die immer wieder mit Bildern wie „Pistole“, „Fadenkreuz“ u. ä. arbeitet, ist mir fremd, aber ich habe auch den Kriegsdienst verweigert. Der Bildungsdialog hat ergeben: Wir wollen in 2
Schleswig-Holstein starke Gemeinschaftsschulen und starke Gymnasien, in späteren Jahrgängen ergänzt um starke berufliche Schulen. Die Stellenzuweisung zeigt: Es geht voran mit der Unterrichtsversorgung. Es gibt gute berufliche Perspektiven für junge Lehrerinnen und Lehrer in Schleswig-Holstein. Ich wünsche mir verbale Abrüstung.
Anke Erdmann: Wir verstehen, dass viele junge Lehrkräfte gern auf Dauer an den Schulen bleiben würden, in denen sie während der Ausbildung Fuß gefasst haben. Aber der Existenzangst einzelner Nachwuchslehrkräfte, von der heute in den Kieler Nachrichten berichtet wurde, steht die Tatsache gegenüber, dass weiterhin Lehrkräfte gesucht werden, wenn auch an anderen Schulen. Gerade im Fach Deutsch fehlt es gerade an Lehrkräften, die geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichten können. Es ist ein enormer Unterschied, ob man von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder keine unbefristete Stelle an der Wunschschule bekommt.
Jette Waldinger-Thiering: Wir haben verlässliche Strukturen in das bildungspolitische Chaos von Schwarz-Gelb gebracht. Das Ministerium hat Vorsorge getroffen und hält sogar noch einen Einstellungskorridor bereit. Der ist natürlich kleiner als in den Vorjahren, denn es gibt deutlich weniger Schülerinnen und Schüler. Das hat nichts mit Sparen zu tun, sondern mit Logik.