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15.12.17
12:42 Uhr
SPD

Heiner Dunckel zu TOP 38: Spitzenforschung made in Schleswig-Holstein

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html



Kiel, 15. Dezember 2017



TOP 38: Mündlicher Bericht zur Exzellenzinitiative (Drs-Nr.: 19/310)
Heiner Dunckel:
Spitzenforschung made in Schleswig-Holstein Die Exzellenzinitiative ist mittlerweile achtzehn Jahre alt. Sie geht auf eine Initiative unserer damaligen Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn zurück. Schon bei der ersten Runde konnte sich die CAU mit ihrem Exzellenzcluster „The Future Ocean“ durchsetzen.
Bei der zweiten Runde waren sowohl die CAU wie die Universität zu Lübeck mit ihren graduierten Schulen zu menschlichen Entwicklungen in Landschaften bzw. zur Verbindung vom Computerwissenschaften mit Medizin und Biowissenschaften dabei, außerdem die CAU mit einem weiteren Exzellenzcluster zur Entzündungsforschung.
Und auch aktuell bewerben sich die schleswig-holsteinischen Universitäten und Forschungsinstitutionen um Exzellenzcluster bzw. um den Titel „Exzellenzuniversität“ wie die Ministerin berichtet hat. Wir wünschen den Universitäten und den Forschungsinstitutionen dabei viel Glück und gutes Gelingen. Diese Resultate zeigen, dass Schleswig-Holstein über zwei forschungsstarke Universitäten und weiteren Forschungsinstitutionen verfügt. Sie zeigen aber auch, dass die Wissenschaftsstruktur in Deutschland sehr uneinheitlich ist. Die „Elite-Universitäten“ sind hauptsächlich im Süden ansässig, während der Norden und die meisten Länder des Ostens leer ausgingen.
Dies liegt auch daran, dass die Grundfinanzierung der Hochschulen in anderen Bundesländern deutlich besser ist und damit auch die Möglichkeit, sich im Rahmen der „Exzellenz-Initiative“ erfolgreich zu bewerben.
Was mir allerdings auch fehlt ist ein besonderer „Spin“ mit Blick auf die Exzellenzinitiative. Ich kann mich noch an die Anfänge der Exzellenzinitiative in meiner Zeit als Rektor der Flensburger Universität erinnern. 2



Der damalige bayrische Ministerpräsident – ich denke es war Edmund Stoiber – machte deutlich, dass eine Exzellenzuniversität in Bayern sein muss und das Land Bayern alles – auch finanziell – unternehmen wird, dass mindestens eine Exzellenzuniversität nach Bayern kommt und so geschah das dann auch. 2006 wurden beiden Münchner Universitäten exzellent.
Ich sehe die Gefahr, dass die Exzellenzinitiative das Süd-Nord-Gefälle eher zementiert als abbaut. Wir wissen alle, dass Schleswig-Holstein im norddeutschen Raum und bundesweit eher schwach ist, was die Hochschul- und Wissenschaftsfinanzierung anbelangt. Trotz besserer Haushaltsdaten wird sich daran in absehbarer Zeit insbesondere im Vergleich mit den südlichen Ländern nichts Grundsätzliches ändern. Jedenfalls nicht, wenn das Land nicht Unterstützung durch den Bund erhält. Wir sind froh, dass es wenigstens für den Hochschulbereich gelungen ist, das Kooperationsverbot aufzuweichen, halten aber daran fest, dass dies auch für den Schulbereich nötig ist. Wir haben zurzeit in der Bundespolitik eine Situation, die in manchen europäischen Ländern Alltag, für uns aber gänzlich neu ist, nämlich dass es nach einer Bundestagswahl keine klaren Mehrheiten gibt.
Ich hoffe, dass es gelingt, bei den jetzt beginnenden Gesprächen über die Bildung der neuen Bundesregierung einen Schwerpunkt in der Bildungs- und Wissenschaftspolitik zu setzen, der es auch unserem Land ermöglicht, die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen. Das sollte meines Erachtens eines der Erfolgskriterien für Koalitionsverhandlungen sein.
Wie der SSW sehen auch wir in der Tat die Notwendigkeit, dass Lehre- und forschungsstarke Fachhochschulen stärker im Rahmen der Exzellenzinitiative thematisiert und berücksichtigt werden müssen.
Lassen Sie mich abschließend noch erwähnen, dass die Grundlagen für die hoffentlich erfolgreichen Anträge unserer Forschungsinstitutionen schon in der letzten Legislaturperiode in dem erfolgreichen und engagierten Sozialministerium gelegt wurden.