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27.04.18
10:23 Uhr
B 90/Grüne

Ines Strehlau zur Besoldung für Grundschullehrkräfte

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 34 – Mehr Wertschätzung für unsere Grundschulen Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfrak- www.sh-gruene-fraktion.de tion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: Nr. 153.18 / 27.04.2018

In den Grundschulen wird die Basis für erfolgreiches Lernen gelegt Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
Grundschullehrkräfte legen den Grundstein für Bildungskarrieren und leisten damit einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Deshalb haben wir uns in der Jamaika-Koalition darauf verständigt, dass sie in Schleswig-Holstein zukünftig bes- ser bezahlt werden.
Die Besoldung für Grundschullehrkräfte wird zukünftig dem Gehaltsniveau der Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen entsprechen. Sie werden auch A13 be- kommen. Durch das Schließen dieser Lücke stärken wir die Grundschullehrkräfte und das gesamte Berufsbild. Warum überhaupt gab es bisher eine unterschiedliche Bezahlung?
Historisch wurden die Grundschullehrer*innen schlechter bezahlt als ihre Kollegin- nen und Kollegen an den weiterführenden Schulen, weil Studienumfang und die Studiendauer kürzer waren. Seit dem Bologna-Prozess und der damit einhergehen- den Umstellung auf Bachelor und Master ist das Grundschul-Lehramtsstudium aber, sowohl was die Semesteranzahl als auch was den Studienumfang betrifft, gleichwertig.
Angehende Grundschullehrer*innen müssen in ihrem Studium auch 300 Leistungs- punkte erreichen, genau wie die Studierenden für das Lehramt an Gemeinschafts- schulen und Gymnasien. Eine gleiche Bezahlung trägt also einer gleichwertigen Ausbildung Rechnung. Aber nicht nur das.
Wir würdigen damit auch die Grundschulbildung als Fundament in unserem Schul- system. In den Grundschulen wird die Basis für erfolgreiches Lernen gelegt. Und Seite 1 von 2 das bekommen die Lehrkräfte super hin. Das zeigen auch die Leistungsvergleichs- studien, in denen unsere Grundschüler*innen gut abschneiden. In Mathe haben wir uns auf Platz sechs im Ländervergleich hochgearbeitet, in Deutsch sind wir in der Spitzengruppe.
In der Grundschule ist die Schüler*innenschaft noch am buntesten zusammenge- setzt. Die Lehrkräfte müssen es schaffen, das Lernen so zu organisieren, dass je- der Schüler und jede Schülerin individuell gefördert und gefordert wird und der Spaß am Lernen erhalten bleibt. Und das schaffen sie. Außerdem nehmen Eltern- gespräche vielfach einen größeren Raum ein als an den weiterführenden Schulen.
Die Arbeit der Grundschullehrkräfte ist – keine Frage – deutlich anders als zum Bei- spiel die der Gymnasiallehrkräfte. Aber sie ist gleichwertig.
Die Forderung des Philologenverbandes nach einer Besoldung der Gymnasiallehr- kräfte mit A14, wenn die Grundschullehrkräfte A13 bekommen, finde ich vor diesem Hintergrund abenteuerlich. Ich darf das sagen, weil ich selbst Gymnasiallehrerin bin.
Da wir bis 2019 unter dem Rettungsschirm des Bundes sind, können wir erst 2020 mit der Besoldungserhöhung beginnen. Und da wir im Bildungsbereich an vielen Stellen investieren und unsere Mittel endlich sind, wird die neue Besoldung über ei- nen Stufenplan erfolgen. Die vollständige Überleitung auf die Gehaltsstufe A13 wird 2025 erfolgt sein. So ist die finanzielle Herausforderung leichter zu stemmen. Im- merhin kostet uns die höhere Besoldung in der Endstufe 27 Millionen Euro jährlich mehr. Das sind keine Peanuts.
Wir beginnen mit den Schulleitungen, die wir in zwei Schritten schon ab Schuljah- resbeginn 2019/2020 jeweils um eine halbe Besoldungsstufe höher bezahlen wol- len. Außerdem werden Funktionsstellen für die stellvertretenden Schulleitungen an kleinen Grundschulen (bis 180 Schüler*innen) eingerichtet. Das ist ein richtiger Schritt, denn wir haben zu viele unbesetzte Schulleitungsstellen, die wir dadurch at- traktiver machen.
Das Honorieren der guten Arbeit der Grundschullehrkräfte ist ein Ziel dieser Maß- nahme. Mit dieser Wertschätzung schaffen wir auch neue Perspektiven für Studien- anfänger*innen. Es ist kein Geheimnis, dass Schleswig Holstein dringend mehr Grundschullehrkräfte braucht. Diejenigen, die sich für eine Lehramtsausbildung an der Grundschule entscheiden, wissen jetzt, dass sie auf eine höhere Besoldung zählen können. Das ist ein starkes Signal für das Grundschullehramt.
Die Bezahlung ist eine wichtige Form der Wertschätzung von geleisteter Arbeit. Zur Zufriedenheit mit dem Job gehören aber auch gute Arbeitsbedingungen. Die sind eine weitere Baustelle, die wir in Jamaika bearbeiten werden. Die Erhebung zur Lehrkräftebelastung, deren Ergebnisse jetzt vorliegen, ist der Anfang. Das Konzept zur Entlastung wird folgen. Damit werden wir das Grundschul-Lehramt in Schles- wig-Holstein, und auch die anderen Lehrämter, noch attraktiver machen. ***



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