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27.04.18
10:54 Uhr
B 90/Grüne

Ines Strehlau zu Bildungsabschlüssen an Gemeinschaftsschulen

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 17 – Alle Wege zum Abitur freihalten Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfrak- presse@gruene.ltsh.de tion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 156.18 / 27.04.2018

Wir halten alle Wege zum Abitur offen Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
die Umstellung auf G9 hat kein Schulbeben in Schleswig-Holstein ausgelöst. Und dar- über sind wir Grüne froh. Wir haben zwar insgesamt etwas mehr Anmeldungen auf Gymnasien und in Flensburg und Kiel wurden mit jeweils 80 Kindern etwa 20 Prozent mehr angemeldet als ein Jahr vorher. Insgesamt ist aber der Anstieg mit 579 Schü- ler*innen oder gut fünf Prozent moderat.
Die Anmeldezahlen liegen bei den Gemeinschaftsschulen sowohl mit als auch ohne Oberstufe um weniger als ein Prozent niedriger als im Vorjahr. Daraus eine strukturelle Benachteiligung der Gemeinschaftsschulen abzuleiten, ist für mich deutlich übertrieben. Ich sehe auch nicht, dass wir Bildungswege zum Abitur in der Fläche reduzieren. Im Gegenteil: Erst vor knapp einem Monat hat das Bildungsministerium die Einrichtung ei- ner weiteren Oberstufe – an der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz – genehmigt.
Die Gemeinschaftsschulen sind ein anerkannter Teil unserer Schullandschaft und at- traktiv für Schüler*innen und Eltern. Dass sie weiterhin besondere Unterstützung brau- chen, ist auch für unsere Koalition klar.
Und, liebe SPD, mit den Grünen als eine regierungstragende Fraktion wird es mit Si- cherheit keine Rückentwicklung der Gemeinschaftsschule zur ehemaligen Regional- schule geben. Abschlussbezogene Klassen kommen für uns nicht in Frage. Und das tragen auch unsere Koalitionspartner mit.
Die Schulstruktur ist im Moment gut, so wie sie ist. Nun ist erstmal wirklich genug mit Strukturveränderungen. Davon haben die Menschen die Nase voll. Wir wenden uns jetzt wieder der inhaltlichen Arbeit zu.

Seite 1 von 2 Natürlich bekennt sich auch die Jamaika-Koalition zu dem im Schulgesetz verankerten Ziel, dass alle Jugendlichen den bestmöglichen Schulabschluss erreichen können, der ihrer Begabung, ihren Fähigkeiten und ihrer Neigung entspricht. Dazu gehört auch ein Oberstufenangebot in der Nähe. Das unterstützen wir Grüne ausdrücklich.
Alle Jugendlichen sollen möglichst optimale Bildungschancen haben. Deshalb ist es gut, dass wir mit Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und beruflichen Gymnasien und mit den vielen Angeboten an den beruflichen Schulen mehrere unterschiedliche Wege zu einem guten Schulabschluss und zu Erfolgen im beruflichen Bereich anbieten.
Es ist für uns aber auch wichtig, den beruflichen Bereich einzubeziehen: Über eine dua- le oder schulische Ausbildung mit der Möglichkeit der Fortbildung zur Techniker*in oder Meister*in oder Spezialisierungen in einem Bereich ist genauso gut beruflicher Erfolg und Zufriedenheit zu erreichen.
Allerdings müssen wir an den Ausbildungsbedingungen arbeiten. Die Mindestausbil- dungsvergütung, die im Koalitionsvertrag der Großen Koalition im Bund steht, ist da ein guter Baustein.
Wir wissen, dass wir im Bildungsbereich auch noch Baustellen im Land haben. Bei der relativ hohen Rate an Schulabbrecher*innen und der hohen Zahl an Jugendlichen, die von der Schule nicht direkt in eine Ausbildung wechseln, müssen wir besser werden. Daran werden wir arbeiten.
Es ist auch richtig, dass vor allem die Schulen mit einer heterogenen Schü- ler*innenschaft, vor allem in den Standorten mit besonderen Herausforderungen, weite- re Unterstützung brauchen. Deshalb haben wir beschlossen, den Bildungsbonus ein Jahr vorzuziehen und beginnen schon im kommenden Jahr damit. Außerdem wird er um drei Millionen Euro jährlich aufgestockt. Der Bildungsbonus wird vor allem Grund- und Gemeinschaftsschulen zu Gute kommen. Er wird den Schulen Rückenwind geben und die Lehrkräfte bei ihrer Arbeit entlasten.
Wir halten also alle Wege zum Abitur und zu anderen Bildungsabschlüssen offen, ver- bessern die Lern- und Arbeitsbedingungen an den Schulen und werden die Gemein- schaftsschulen weiter stärken. Es sind noch viele Baustellen da, aber wir sind auf einem guten Weg. ***



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