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27.04.18
11:45 Uhr
B 90/Grüne

Ines Strehlau zum Ferienbetreuungskonzept für Grundschulen

Presseinformation

Es gilt das gesprochene Wort! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 22 – Ferienbetreuungskonzept für Grundschulen und Förderzentren einführen Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfrak- www.sh-gruene-fraktion.de tion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: Nr. 157.18 / 27.04.2018


Ganztagsschulen haben sich in unserem Schulsystem fest etabliert Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
Ganztagsschulen haben sich in unserem Schulsystem fest etabliert. Wir wären nicht soweit, wenn es nicht das 4-Milliarden-Investitionsprogramm des Bundes „Zukunft Bildung und Betreuung" gegeben hätte, aus dem Schleswig-Holstein in den Jahren 2003 bis 2007 insgesamt 135 Millionen Euro bekam.
Mit dem Geld für Investitionen in Ganztagsschulen wurden Bau- und Ausstattungs- investitionen an vielen Schulen Schleswig-Holsteins gefördert. Der Eigenanteil der Kommunen betrug nur 10 Prozent.
Dieses Programm, das nach dem PISA-Schock aufgelegt wurde, hat den Ganz- tagsschulen enormen Schub gegeben. Zehn Prozent Ko-Finanzierung konnten sich sehr viele Kommunen leisten. Es wurden Mensen, Sporthallen und Ganztagsräume gebaut. Das Konzept, dass Kinder und Jugendliche auch am Nachmittag in der Schule sind, wurde salonfähig.
Dass Ganztagsschulen inzwischen fester Bestandteil unseres Bildungssystems sind, zeigt sich auch an der Zahl der Schulen Ganztagsschulen:
„Im Jahr 2002 gab es in Schleswig-Holstein lediglich 24 (überwiegend teilweise) gebundene Ganztagsschulen, und zwar vorrangig an Gesamtschulen. Im Schuljahr 2017/18 bestehen insgesamt 517 offene Ganztagsschulen und 30 gebundene
Seite 1 von 2 Ganztagsschulen. So haben insgesamt 547 Schulen, das sind mehr als zwei Drittel aller Schulen, den Unterricht ergänzende Bildungs-, Betreuungs- und Förderange- bote. Neben den Ganztagsschulen werden an 173 Schulen mit Primarstufe Betreu- ungsangebote vorgehalten.“ So steht es auf der Seite des Bildungsministeriums.
So weit, so gut.
In den vergangenen Jahren ist auch der Bedarf an Ganztagsbetreuung stetig ge- stiegen. Das sehen wir an den Zahlen von Ganztagsplätzen im Kitabereich, aber auch an den Schulen, vor allem an den Grundschulen.
Es ist wichtig, dass Eltern auch mit Beginn der Schulzeit verlässliche Betreuungs- strukturen vorfinden, um Familie und Beruf unter einen Hut bringen zu können. Und auch Nachmittagsbetreuung an den Förderzentren ist ein wichtiger Punkt.
Dazu gehören natürlich auch die Ferien. Viele Kommunen bieten auch Betreuung in den Ferien an. Die Eltern fordern es ein und die Kommunalpolitik reagiert. So soll es sein.
Der Bedarf ist auch an den weiterführenden Schulen vor allem in Klasse 5 und 6 da, weil die Schüler*innen auch in dem Alter noch nicht mehrere Stunden allein auf sich gestellt sein sollen. Deshalb gibt es offene Ganztagsschul- und Betreuungsangebo- te oder Horte auch an weiterführenden Schulen. Das finden wir gut und richtig.
Gleichzeitig wird aber an einem Drittel der Schulen weder ein Ganztags- noch ein Ferienangebot vorgehalten. Das ist vor allem für berufstätige Familien schlecht. Wir halten es aber für schwierig, die Landesregierung aufzufordern, ein Konzept zur Fe- rienbetreuung für Grundschulen und Förderzentren zu erstellen und die Ganztags- schulangebote Schritt für Schritt auch auf die Ferien auszuweiten.
Betreuungsangebote und Ganztagsangebote sind Sache der Schulträger. Wenn das Land ein Konzept erarbeitet und die Kommunen zur Umsetzung verpflichtet, muss das Land zahlen. Es greift die Konnexität.
Wir sehen als Koalitionsfraktionen aber Ganztag als wichtig an und haben die Wei- terentwicklung des Ganztag auch in unseren Koalitionsvertrag geschrieben. Wir hal- ten es in unserem gemeinsamen Antrag aber offener. Ohne die Kommunen läuft es nicht. Deshalb wollen wir sie einbinden.
Außerdem ist uns wichtig, dass die Förderung der vom Bund vereinbarte Rechtsan- spruch auf einen Ganztagsplatz auch Ferienzeiten umfasst. Allerdings muss der Bund noch deutlich mehr Geld zur Verfügung stellen. 2 Milliarden Euro reichen da- für nicht aus.
Es freut mich, dass wir uns bei diesem Thema auf einen gemeinsamen Antrag mit den Abgeordneten des SSW verständigen konnten, denn inhaltlich – das wird ja auch in den Reden deutlich – sind wir bei den Themen Ganztag und Ferienbetreu- ungskonzept nicht weit auseinander.
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