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05.07.18
11:20 Uhr
SPD

Stefan Weber zu TOP 21: Antrag der Koalition passt gut in die Jahreszeit: Er füllt das Sommerloch

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuell/mediathek/index.html



Kiel, 5. Juli 2018


TOP 21: Mobilfunkstandard 5G zügig einführen (Drs-Nr.: (19/817)



Stefan Weber:
Antrag der Koalition passt gut in die Jahreszeit: Er füllt das Sommerloch

Alle paar Jahre neue Mobilfunktechnik, neue Geräte. LTE war gestern, der neue Meilenstein ist 5G. Bis 2020 soll die 5. Generation des Mobilfunks marktreif sein. Die Übertragungsgeschwindigkeit soll dann etwa das 10-fache der LTE-Geschwindigkeit betragen. Gerade einmal 8 Jahre ist es her, dass in Deutschland das erste LTE-Netz (4G) startete. Auch heute, im Jahr 2018, sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die 4G-LTE bietet. Der neue Standard 5G soll nun alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen und aus heutiger Perspektive geradezu unwirklich scheinende Leistungsdaten aufweisen. Download- Geschwindigkeiten von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde sollen unter Idealbedingungen theoretisch möglich sein – der komplette Inhalt einer DVD ist damit in zwei Sekunden heruntergeladen. Ein Upload erfolgt mit maximal 10 Gigabit pro Sekunde.
Das ist keine echte Konkurrenz für den Breitbandanschluss via Glasfaser. Dennoch ist es möglich, einen Film im UHD-Format so in wenigen Sekunden zu laden und medizinische UHD- Bilder können in Echtzeit aus dem OP an Spezialisten weitergeleitet werden. Das Mobilfunknetz der fünften Generation soll 2020 an den Start gehen. Die Idee von 5G ist, alles auf der Welt vernetzen zu können. Nicht nur Menschen mit Ihren Smartphones, sondern auch Dinge. Etwa 2



wenn Getränkeautomaten den Lieferservice automatisch um Nachschub bitten. Zum ersten Mal steht nicht mehr nur das Smartphone als Endgerät im Fokus. Der neue Standard ist für das sogenannte Netz der Dinge optimiert, für die vernetzten Endgeräte, die in Zukunft miteinander kommunizieren werden. Mithilfe von intelligenten Vernetzungskonzepten soll es durch 5G also möglich werden, im großen Stil neue Dienstleistungskonzepte und Produktionsmethoden zu etablieren.
5G könnte Smart Cities in Deutschland erstmals Wirklichkeit werden lassen. Sensoren an Autos könnten über ein 5G-Netz in Echtzeit freie Parkplätze identifizieren und den Verkehrsfluss melden, sodass Ampeln entsprechend geschaltet werden. Autonome Fahrzeuge könnten ebenso wie der öffentliche Nahverkehr über 5G koordiniert werden. 5G birgt enormes Potenzial und eröffnet wahrscheinlich ungeahnte neue Möglichkeiten. Allerdings steht die Entwicklung noch ganz am Anfang. Aber in der Entwicklung gibt es auch ein paar Haken, und sie heißen Kosten, Verfügbarkeit und Nachfrage. Denn zunächst ist der Schritt von 4G zu 5G kein einfacher. Es wird mit nicht gerade geringen Investitionskosten gerechnet. Der Ausbau ist teuer.
Damit man keine Funklöcher in der Verbindung hat, müssen viel mehr Masten aufgebaut werden. Sonst endet der autonome Ausflug am nächsten Baum. Klappt der Ausbau auch in wenig besiedelten Gebieten? Gibt es dann überall lückenlose Datenverbindungen? Und sind die Verbraucher bereit, dafür gegebenenfalls auch höhere Preise zu zahlen? Der im Februar 2018 ausgehandelte Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU sieht eine 5x5G-Strategie vor, bei der deutschlandweit zunächst fünf ausgewählte Regionen mit dem neuen Mobilfunkstandard ausgestattet werden sollen. Forschungsinstitute und Netzbetreiber führen heute bereits lokale 5G-Versuche durch – wie aktuell am Hamburger Hafen. Die Lizenzversteigerung soll im Frühjahr 2019 erfolgen. Erste Nutzungen von 5G sollen ab dem Jahr 2020 ermöglicht werden. Sie sehen also die zügige Einführung des Mobilfunkstandards 5G ist auf dem Weg. Ihr Antrag passt also gut in diese Jahreszeit. Er füllt einzig das Sommerloch.