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13.11.19
17:19 Uhr
FDP

Kay Richert zu TOP 17 "Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 374/2019 Kiel, Mittwoch, 13. November 2019
Arbeitsmarkt/ Integration von Ge- flüchteten



www.fdp-fraktion-sh.de Kay Richert zu TOP 17 „Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt“ In seiner Rede zu TOP 17 (Bericht zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt) erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Kay Richert:
„Heimat ist etwas sehr Wichtiges. Für jeden von uns. Vielleicht verstehen wir alle unterschiedliches darunter - Liebe, Geborgenheit, Vertrautheit, Tra- ditionen und Erinnerungen – aber Heimat ist für uns alle sehr wichtig. Und Heimat ist das Ziel von Integration. Am Ende eines gelungenen Integrati- onsprozesses ist das Ankunftsland Heimat – neue Heimat – geworden. Das Gegenteil von gelungener Integration sind Parallelgesellschaften. Wir von der FDP stehen für eine einige, solidarische Gesellschaft. Parallelgesell- schaften lehnen wir ab. Die aufnehmende Gesellschaft muss Integration ermöglichen. Hinzukommende Menschen müssen sich integrieren. Daran darf kein Zweifel bestehen.
Grundvoraussetzung für die Orientierungsfähigkeit in einem bis dato frem- den Land sind Sprache und Kulturverständnis. Die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen muss obligatorisch für alle Migranten sein, eine Nichtteilnahme darf keine Option sein. Eine Unterscheidung in Geduldete und Gestattete, in Anerkannte, nach Herkunftsstaaten und Einreisedatum ist da nicht hilfreich. Ein Grundprinzip unserer Solidargemeinschaft ist, dass jeder und jede, die selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen kann, das auch tut. Das – und nur das – führt zu Akzeptanz und entkräftet die Befürchtung von einer Einwanderung in die Sozialsysteme. Deswegen ist es richtig, dass wir hier tätig werden, in erster Linie dort, wo der Bund Lücken in den Pro- zessketten für eine gelingende Arbeitsmarktintegration lässt. Darüber hin- aus stehen auch Flüchtlingen Angebote aus dem Landesprogramm Arbeit offen, also Angebote, die nicht spezifisch für Flüchtlinge konzipiert sind. In über 30 Einzelmaßnahmen werden Menschen gefördert und Chancen für ein selbstbestimmtes Leben eröffnet. Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Besonders hervorheben möchte ich das Programm HAYATI zur Arbeits- marktaktivierung von migrierten Frauen. Denn gerade hier ist es oft beson- ders schwierig – und daher auch besonders wichtig – unsere offene Kultur und Lebensweise und das damit einhergehende Frauenbild zu vermitteln. Wie schon 2015, als es um die Unterbringung und Versorgung der ankom- menden Flüchtlinge ging, gibt es eine große Bereitschaft zur Mithilfe in der Zivilgesellschaft. Das Land nimmt diese Bereitschaft gerne auf und unter- stützt zusammen mit anderen Institutionen – wie etwa der Agentur für Ar- beit – entsprechende Netzwerke, zum Beispiel das Beratungsnetzwerk ‚Alle an Bord‘.
Neben der Akzeptanz, die die Teilnahme am Arbeitsmarkt bedeutet, gibt es noch einen weiteren Effekt, der anders nicht erzielt werden kann: Während der Arbeit kommt es zu intensiven Kontakten zwischen Einwanderern und Einheimischen. Arbeitskollegen verbringen einen Großteil des Tages mitei- nander. Arbeitskollegen haben meistens einen vergleichbaren Interessens- horizont. Die sprachlichen Kenntnisse werden alltagsangepasst gefestigt. Auf keine andere Art kann Lebensgefühl und Kultur besser und authenti- scher vermittelt werden als im Austausch unter Arbeitskollegen. Nach An- sicht des Deutschen Städte- und Gemeindebunds wäre sogar eine kombi- nierte, eine verzahnte Berufs- und Sprachausbildung notwendig aufgrund ebendieser Beobachtungen. Je schneller die Integration in den Arbeitsmarkt erfolgt, desto erfolgreicher wird die Integration in die Gesellschaft.
Es gibt in Schleswig-Holstein Erfolge zu vermelden. Über 13.000 Flüchtlinge sind in Arbeit, allein in diesem Jahr kamen über 3.000 dazu. Trotzdem wird die Zahl der arbeitssuchenden Flüchtlinge steigen, da viele nun die Sprach- und Integrationskurse absolviert haben und dem Arbeitsmarkt erstmals zur Verfügung stehen. Wir werden unsere Anstrengungen deshalb beibehalten. Denn wir wollen eine erfolgreiche Integration, wir stehen für eine einige, so- lidarische Gesellschaft. Parallelgesellschaften und der dauerhafte Verbleib in den sozialen Sicherungssystemen sind keine Option, da gibt es für eine Integration in den Arbeitsmarkt keine Alternative.
Einwanderung ist ein emotionales Thema, bei dem auf allen Seiten Ressen- timents und Vorurteile benutzt werden. Es ist nicht alles gut, es ist nicht al- les schlecht. Nur mit Vernunft und Plan bekommen wir das Geschrei aus der Debatte und finden Lösungen. Zuwanderung und sozialer Frieden gehen nur zusammen, wenn die Integration von Flüchtlingen oder Einwanderern in die aufnehmende Gesellschaft gelingt. Das Gegenteil von Integration sind Paral- lelgesellschaften. Arbeit ermöglicht nicht nur ein selbstbestimmtes Leben, sie ist auch selbstverständlicher Teil unseres solidarischen Miteinanders: Die Gemeinschaft hilft, aber jeder nimmt die Gemeinschaft nur insoweit in Anspruch, wie es wirklich notwendig ist. Außerdem ermöglicht Arbeit wie kein anderes Umfeld ein Einfügen in Kultur und Lebensweise der Einheimi- schen. Deswegen unterstützt Jamaika die Eingliederung von Flüchtlingen in Arbeit aus vollster Überzeugung.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de