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12.12.19
16:54 Uhr
FDP

Christopher Vogt zu TOP 21 "Errichtung einer Professur für ,Plurale Ökonomik'"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 407/2019 Kiel, Donnerstag, 12. Dezember 2019
Hochschule/ Professur für Plurale Ökonomik



Christopher Vogt zu TOP 21 „Errichtung einer Professur



www.fdp-fraktion-sh.de für ‚Plurale Ökonomik‘“ In seiner Rede zu TOP 21 (Errichtung einer Professur für „Plurale Ökono- mik“) erklärt der Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecher der FDP- Landtagsfraktion, Christopher Vogt:
„Sie werden es vielleicht im ersten Moment nicht glauben, aber die Initiative für diese Passage im Koalitionsvertrag und für diesen Antrag ging nicht von der FDP aus. Es war der geschätzte Kollege und heutige Europaabgeordnete Rasmus Andresen, der dies in Kooperation mit meinem grünen Vorredner federführend vorangetrieben hat. Was wir dafür bekommen haben, verrate ich Ihnen jetzt nicht. Aber im Ernst: Die Kritik an den etablierten Wirt- schaftswissenschaften ist nicht neu. Finanz- und Wirtschaftskrise haben diese auch in Deutschland noch einmal verstärkt. Als jemand, der zumin- dest zeitweise in Kiel Wirtschaftswissenschaften studiert hat und später zumindest Wirtschaftsingenieur geworden ist, empfinde ich viele Vorurteile gegenüber der klassischen Volkswirtschaftslehre als eben solche. Wenn wir uns zum Beispiel nur einmal die Thesen des Präsidenten des renommierten Kieler Weltwirtschaftsinstituts, Prof. Gabriel Felbermayr, anhören, dann kann man ja nicht ernsthaft behaupten, die klassischen Wirtschaftswissen- schaften interessierten sich nicht für Mensch und Natur oder würden Fi- nanzkrisen nicht sehr kritisch beleuchten. Themen wie Armutsforschung oder die Ungleichheit in vielen Gesellschaften und deren Auswirkungen nehmen zumindest mittlerweile großen Raum in den traditionellen wirt- schaftswissenschaftlichen Studiengängen ein.
Als Liberale sind wir aber offen, optimistisch und meinetwegen auch lernwil- lig. Deshalb werden wir uns einer entsprechenden Professur für Plurale Ökonomik aus Koalitionstreue und auch aus einer gewissen Neugier heraus nicht verschließen und uns das entspannt anschauen. Vielleicht ergeben sich für den Hochschulstandort Schleswig-Holstein daraus ja interessante neue Perspektiven. Der legendäre Bundeswirtschaftsminister und spätere Bundeskanzler Ludwig Erhard, der selbst Wirtschaftswissenschaftler und Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de zumindest der politische Vater der Sozialen Marktwirtschaft war, sagte ein- mal, dass Wirtschaftspolitik zu 50 Prozent Psychologie sei. Die Verknüpfung mit der Psychologie ist auch ein Ansatz der Pluralen Ökonomik. Hinzu kom- men vor allem ökologische und ethische Ansätze. Und es gilt: Auch die Wirtschaftswissenschaften stützen sich, wie der Name schon sagt, auf wis- senschaftliche Erkenntnisse und lassen sich nicht politisch in eine ge- wünschte Richtung lenken. Die Politik hat weder die Aufgabe noch die Kompetenzen, Ergebnisse vorzugeben, auch wenn das vielleicht unter man- chen Gesichtspunkten für einige gelegentlich verlockend erscheinen mag.
Wie vielleicht der einen oder dem anderen bekannt ist, bin ich ein vehemen- ter Befürworter der Hochschulautonomie. Und ich bin überzeugt davon, dass unsere Hochschulen nicht nur die neuesten gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen im Blick haben, sondern bereits heute inter- disziplinär forschen und unterrichten. Wir werden uns das also mit Interesse anschauen, was sich da in nächster Zeit auch in Flensburg tut und wie die Professur ‚Plurale Ökonomik‘ mit Leben gefüllt werden soll. Ob es ein wert- voller Beitrag für die Wissenschaftslandschaft wird, hängt ja mit Sicherheit auch von der Person ab, die diese Professur übernehmen wird. Ich wünsche viel Erfolg bei der Arbeit und freue mich auf den Austausch! Ich freue mich, dass sich die Flensburger Uni erfolgreich für insgesamt vier Tenure-Track- Professuren bewerben konnte. Das zeigt, dass dort gute Arbeit geleistet wird. Eine dieser Juniorprofessuren aus dem Programm wird sich mit der Pluralen Ökonomik beschäftigen.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de