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22.01.20
17:28 Uhr
B 90/Grüne

Andreas Tietze zu Elektrokleinstfahrzeugen

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 12 – Elektrokleinstfahrzeuge als Teil der Pressesprecherin Leichtmobilität integrieren Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der verkehrspolitische Sprecher der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Andreas Tietze: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 014.20 / 22.01.2020


Geben wir der neuen Mobilität die Chance, sich zu beweisen
Liebe Kolleg*innen,
‚Hot oder Schrott?‘, am 15. Juni trat die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung für die Personal Light Electric Vehicles „PLEV“ in Kraft. Sind sie nur Müll, Ärger und Idiotie auf Rädern oder der Schlüssel zur Verkehrswende?
Einige Fakten:
1. Ein E-Scooter belegt knapp einen Quadratmeter. Ein Auto blockiert das Zehn- bis Fünfzehnfache. Für beide gilt: Es ist falsch, sie achtlos abzustellen. 2. Die Umweltbilanz der Roller war anfangs schlecht, weil sie nach nur fünf Mona- ten entsorgt wurden. Inzwischen hält die dritte Generation Roller zwei Jahre und braucht beim Bau nur ein Fünfzigstel an Energie und Rohstoffen wie ein Auto. 3. Autos stehen 95 Prozent der Zeit ungenutzt rum. Leihroller werden weit intensi- ver genutzt. 4. Die Hälfte aller Autofahrten ist kürzer als fünf Kilometer, ein Drittel gar kürzer als drei Kilometer. Hier sind kleine, flexible PLEV oft schneller als Pkw. 5. Wer mit dem Bus zum Zug fährt, muss heute zum Beispiel den Landtag eine hal- be Stunde vorher verlassen. Mit E-Scooter sind es nur zehn Minuten. Das ist wohl die effizienteste Beschleunigung der Bahn.
PLEV & Ride ist genial: Flexibel vor Ort und schnell mit dem Zug. Daher wollen wir die Mitnahme erleichtern. Der ADAC unterstützt das. Der ADAC begrüßt die Zulassung der PLEV, mahnt aber: „Schlechte Radwege können wie fehlende Rücksichtnahme oder Seite 1 von 2 mangelnde Übung Unfälle begünstigen“. Noch deutlicher kann man uns kaum bestäti- gen: Es ergibt absolut Sinn, die Fahrzeuge in der Verkehrserziehung mit einzubeziehen. Wir müssen den neuen Verkehrsmitteln, aber auch den Fahrrädern endlich den nötigen Platz einräumen. Das wollen wir konstruktiv begleiten.
Probleme, wie das das achtlose Abstellen wollen wir mit Boxen an Mobilitätsstationen reduzieren. Sicher, Rücksichtslose gibt es immer, aber gibt es die bei Autofahrern etwa nicht? Auch hier wieder der ADAC: Wenn, “E-Scooter-Verleihsysteme einen größeren Anteil an Kurzstreckenfahrten mit dem Auto ersetzen, sollten diese zum Baustein kom- munaler Verkehrskonzepte werden.“
Das bringt uns zum Kern: Mobilität ist ein Orchester aus Mobilitätsdienstleistungen, der Aufteilung von Verkehrsflächen und der Parkraumbewirtschaftung.
Ich denke, Kommunen sollten die Handhabe bekommen, dieses zu dirigieren. Meine Vision ist: Eine lebenswerte Stadt mit Platz für Leichtmobilität, kleinen E-Autos, am besten im CarSharing, und Rädern. Eine Stadt die einlädt, auch einfach mal zu Fuß zu gehen. Staufreie Städte helfen gerade denen, die, warum auch immer, mal mit dem Au- to fahren müssen.
Meine Damen und Herren,
als Bertha Benz 1888 die erste Autofahrt unternahm, war das Auto auch noch völlig un- praktikabel und inkompatibel zum damaligen Verkehr. Heute dominiert es nicht nur den Verkehr, sondern auch weite Teile unserer Städte und zum Leid vieler auch unseres Lebens.
Geben wir auch der neuen Mobilität die Chance, sich zu beweisen. Noch kleinere, leise- re, platzsparendere und vernetzbarere Verkehrsmittel gibt es kaum.
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