Heiner Rickers: TOP 37: Handeln tut Not – die Biodiversität muss gesteigert werden!
Biodiversität | 27.10.2021 | Nr. 290/21Heiner Rickers: TOP 37: Handeln tut Not – die Biodiversität muss gesteigert werden! Es gilt das gesprochene Wort!Zu Beginn seines Redebeitrags erinnerte der Agrar- und Umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Heiner Rickers, an die fast vierzigjährige Wiederkehr der Konferenz von Rio. „Das Thema des Artensterbens ist lange bekannt, aber viel erreicht wurde nicht. Auch die Verankerung in Grundgesetz und Landesverfassung hat nicht dazu beigetragen.“ Umso wichtiger sei es, dass jetzt mit der Landesstrategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt und dem Kurs Natur 2030 eine Zielformulierung vorliege, deren Erstellung wir bereits im Koalitionsvertrag verankert haben.Die Natur leiste viel für den Menschen, von der Produktion der Nahrungsmittel, über Brennmaterialien und Kulturleistungen, bis hin zu Regulierungsleistungen wie für saubere Luft, sauberes Wasser und anderes mehr. „Dennoch haben wir es auch in Deutschland nicht geschafft, diese Leistungen der Natur nachhaltig zu nutzen. Der Erdüberlastungstag, als der Tag des Jahres, bis zu dem eine nachhaltige Nutzung der Natur erfolgte, fiel dieses Jahr bereits auf den 20. August. Also weit über 100 Tage zu früh - über 100 Tage die wir allein in diesem Jahr auf Kosten der Natur gelebt haben. Ein Umsteuern ist dringend erforderlich“, so RickersDoch was hat zu dieser Entwicklung beigetragen? Während in den letzten 40 Jahren die Autos größer wurden, die Flächenversiegelung zugenommen habe, mit der Globalisierung ein weltweites Einkaufen möglich wurde und der Wohnraum pro Person gestiegen sei hielten sich die Verbesserungen für die Natur in Grenzen. Positiv wertete Rickers, dass inzwischen bereits Kerngebiete zum Schutz der Natur ausgewiesen wurden. In diesem Zusammenhang nannte er auch das FFH- Schutzgebietsystem der 90er Jahre. Während mit der Ausweisung des Nationalparks Schleswig-holsteinisches Wattenmeer vor über 40 Jahren an der Westküste einiges richtig gemacht wurde hinke die Ostsee hinterher.„Da auf 70% der Landesfläche eine landwirtschaftliche Nutzung stattfindet besteht für die Landwirtschaft auch eine besondere Verantwortung für die Artenvielfalt“, erinnerte Rickers. Er warnte davor die Landwirtschaft um 70 Jahre zurückdrehen zu wollen. Wolle man die Artenvielfalt in Schleswig-Holstein wie vor 70 Jahren haben, dann müsse man die Landwirtschaft dementsprechend verändern, mit der Folge, dass Teile der Grundversorgung zu wesentlich schlechteren Bedingungen ins Ausland verlagert würden. Deswegen sei eine Honorierung von Artenschutzleistungen in der Landwirtschaft auf freiwilliger Basis der einzig vernünftige Weg. Seite 1/2 Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Er begrüßte, dass die Landwirtschaft für die Biodiversität schon einiges erreicht habe. Schließlich werde inzwischen auf 60 bis 65 Tausend Hektar Ökolandbau in Schleswig- Holstein betrieben und auf rund 40 Tausend Hektar mit den Agrar- und Umweltmaßnahmen die gewollte und gewünschte Biodiversität vorangetrieben. Wenn die artenreiche Grünlandwirtschaft so gewünscht sei, dann müsse man sie auch fördern. Wenn an der Westküste durch die immensen Gänsepopulationen eine Grünlandwirtschaft werde, dann rücke die Biodiversität in weite Ferne. Abschließend drückte er die Hoffnung aus, dass Artenvielfalt auch in einer aktiven Landwirtschaft auf dem Grundstandort Schleswig-Holstein produktionsintegriert verbessert würde. Seite 2/2 Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de