Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
23.02.22
15:44 Uhr
B 90/Grüne

Aminata Touré zum Aktionsplan Echte Vielfalt

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin Claudia Jacob TOP 48 – Aktionsplan Echte Vielfalt Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt die queerpolitische Sprecherin der 24105 Kiel Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Aminata Touré: Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 047.22 / 23.02.2022
Echte Vielfalt funktioniert
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
wir haben in Schleswig-Holstein den Anspruch eine offene, vielfältige und gleichberech- tigte Gesellschaft zu sein. Ein Baustein hierfür ist der Aktionsplan Echte Vielfalt. Diesen gibt es bereits seit der Küstenkoalition und wir haben ihn in der Jamaika-Koalition fort- geführt und erweitert. Wir haben den Mittelansatz auf 60.000 Euro verdoppelt und für 2021 und 2022 um weitere 10.000 Euro aufgestockt. Jahr für Jahr fließen die Landes- mittel vollständig in sehr gute Projekte ab: Für mehr Information und Sensibilisierung, für bessere Sichtbarkeit, für Aufklärung, Empowerment und für Solidarität für queere Menschen, aber eben auch für den Rest der Gesellschaft.
Die queere Community stellt mit diesem Geld ganz schön viel auf die Beine: Theater, Ausstellungen, Filmfestivals, CSD, Rainbow Days, Bücher, Broschüren, Lehr- und Lern- material, Themenwochen, Runde Tische, Workshops und vieles mehr. Der Aktionsplan läuft gut und er wird auch in der nächsten Legislatur weiterlaufen. Zumindest ist das unser politischer Anspruch.
Und der Aktionsplan ist längst nicht alles, was wir für eine offene, vielfältige und gleich- berechtigte Gesellschaft tun. Die Förderung von Haki, von NaSoWas, von Lambda Nord und dem SCHLAU-Projekt haben wir schrittweise erhöht. Ziel ist nicht nur die Arbeitsfä- higkeit sicher zu stellen, sondern auch dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden.
Wir unterstützen Angebote für queere Refugees, für trans Personen und intersexuelle Menschen aus Landesmitteln. Auch mit dem Haushalt 2022 haben wir noch einmal eine Schippe drauf gelegt bei der Landesförderung. Jamaika hat den Aktionsplan mit einer eigenen Geschäftsstelle unterfüttert. Die LGBTIQ Ansprechstelle bei der Landespolizei macht einen guten Job und die Antidiskriminierungsbeauftragte ist eine wichtige Ad- resse für queere Menschen.
Seite 1 von 2 Wir haben eine Menge vorzuweisen, aber es bleibt Luft nach oben. Wir sind als Grüne der Meinung, es muss weiter gehen. Wir sind dazu im engen Austausch mit der queeren Community. Mehr geht und mehr ist richtig: Mehr Fort- und Weiterbildungen in Schule, Kita oder Jugendarbeit. Eine intensivere Auseinandersetzung mit queeren Menschen mit Behinderungen oder im Alter; oder beim Thema Sport und Justiz.
Abschließend möchte ich folgendes sagen: LGBTIQ ist keine bloße Aneinanderreihung von Buchstaben – dahinter stecken Menschen. Schwul, lesbisch, bi- oder asexuell; Mann, Frau, nicht-binär, trans, inter oder agender. Für einige mag die Auseinanderset- zung mit queerpolitischen Themen neu sein. Die ein oder andere Person wird sich die Frage stellen, ob es überhaupt viele Menschen betrifft und wie hoch die Relevanz ge- samtgesellschaftlich sein mag. Es hat schon immer queere Menschen in unserer Ge- sellschaft gegeben. Wie sichtbar und frei sie aber leben konnten hing und hängt auch heute immer noch davon ab, wie freiheitlich und fortschrittlich eine Gesellschaft ist.
Auch heute, auch in Deutschland, auch in Schleswig-Holstein erfahren Menschen übelste Anfeindungen und Diskriminierung auf Grund der Tatsache, wer sie sind oder wen sie lieben. Lassen Sie uns nicht den Fehler machen zu glauben, dass Menschen keine negativen Erfahrungen machen, nur weil es möglicherweise für einen ganz per- sönlich kein Problem ist oder man sich als offen und tolerant versteht. Es gibt kaum eine Diskussion, die ich gerade mit jungen Menschen hier in Schleswig-Holstein führe, bei der es nicht darum geht, sich für die Rechte von queeren Menschen einzusetzen. Die- ses Thema hat für viele junge Menschen eine große Bedeutung und das ist gut und richtig so.
Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam als Parlament dafür sorgen, dass jede Person nach Ihrer Façon leben kann, indem wir Mittel für queere Themen bereitstellen und uns politisch klar positionieren.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
***



2