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31.08.22
16:09 Uhr
SPD

Sophia Schiebe zu TOP 26,34+42: Bildung muss kostenlos sein – von der Kita bis zum Meister oder Master

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 31. August 2022
Sophia Schiebe Bildung muss kostenlos sein – von der Kita bis zum Meister oder Master TOP 26,34+42: Elternentlastung und Entlastung der personellen Situation in Kindertageseinrichtungen und Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ fortsetzen (Drs. 20/128, 20/142, 20/153, AltA 20/169(neu), 20/158, AltA 20/178)
„In unserer frühen Kindheit werden die Grundlagen für unser spätes Leben gelegt: unsere Fähigkeiten werden gestärkt und unsere Werte im Umgang mit anderen Menschen, mit uns selbst und mit der Umwelt bestimmt. Folglich sind unsere Kindertageseinrichtungen mehr als nur bloße Betreuungsmöglichkeiten und die Chance auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf: sie sind Bildungseinrichtungen. Damit jedes Kind unabhängig von der Herkunft die gleichen Chancen hat, das Beste aus seinem oder ihrem Leben zu machen, muss Bildung kostenlos sein. Von der Kita bis zum Meister oder Master.
Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland im Norden, das keine Gebührenfreiheit in Krippen, KiTas und der Kindertagespflege hat. Eine gute Kinderbetreuung ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher muss es Ziel von uns allen sein, auch in Schleswig-Holstein die KiTa für Familien schrittweise beitragsfrei zu machen. Damit fördern wir einen guten Start für alle Kinder und ihre Eltern.
Aktuell wird unser Leben aufgrund der gestiegenen Energiekosten immer teurer. Unsere Familien trifft die derzeit hohe Inflation besonders hart. Deshalb müssen wir sie jetzt wo immer nur möglich entlasten. Dabei reicht es nicht einfach nur einen Blick in den Bund zu werfen, auch wir als Land müssen hier Verantwortung übernehmen und einen Beitrag leisten. Wir dürfen den aktuellen Entwicklungen nicht einfach tatenlos zusehen. Daher, liebe Schwarz-Grüne- Landesregierung, machen sie jetzt den Weg in Richtung Kita-Beitragsfreiheit frei.
Gerne werden an dieser Stelle die Beitragsfreiheit und die Qualität in unseren Kindertageseinrichtungen gegeneinander ausgespielt. Man kann entweder nur das eine oder das andere bekommen. Das sehen wir als SPD-Fraktion anders. Während des Wahlkampfes wurden wir immer wieder belächelt, es sei nicht genug Geld da, um beides zu realisieren. Und siehe da: auch dieses Jahr fallen die Steuereinschätzungen größer aus als gedacht. Also liebe Landesregierung, es scheint mehr Geld da zu sein als vermutet. Jetzt heißt es für sie: Prioritäten setzen.



1 Der Fachkräftemangel ist in allen Bereichen der Erziehungsberufe deutlich spürbar. Dem müssen wir wirksam begegnen. Ein wichtiger Schritt wäre es, die Rahmenbedingungen und die Entlohnung zu verbessern. Wir brauchen eine echte Fachkräfte-Offensive, um dem ansteigenden Personalbedarf entgegen zu treten. Eine Karriere als Erzieher oder Erzieherin fängt mit der Ausbildung an. Deshalb fordern wir eine angemessene Ausbildungsvergütung für alle Erziehungs- und Sozialberufe!
Das PiA-Modell im Bereich der Erzieher*innen-Ausbildung ist ein erfolgreiches Beispiel dafür, welches stetig weiter ausgebaut werden muss. Das Sozialministerium fördert nun 350 PiA-Plätze. Das ist gut. Uns allen muss aber bewusst sein, dass die Plätze nicht ausreichen und wir weitere Plätze benötigen. Das hatten wir auch in den letzten Haushaltsberatungen gefordert. Insgesamt müssen die Anzahl der Ausbildungs- und Schulplätze bedarfsgerecht in Schleswig-Holstein vorhanden sein.
Für bessere Rahmenbedingungen in der frühkindlichen Bildung brauchen wir jetzt eine Nachbesserung an der Kita-Reform. Und das sieht anscheinend auch die Landesregierung so. Andernfalls können wir uns nicht erklären, warum bereits jetzt die bestehenden Mittel des SQKM nicht ausreichen und von der Koalition ein Personalergänzungsfonds gefordert wird. Ein neuer Fonds ist allerdings ein neues Parallelsystem. Wir schlagen daher vor, das Gesetz anzupassen und somit eine langfristige Finanzierung von unterstützendem Personal in unseren Kitas zu gewährleisten. Sprache ist der Schlüssel, mit dem sich Kinder die Welt erschließen können. Der Erwerb von sprachlichen Kompetenzen ist das Fundament, auf dem spätere Bildungskarrieren aufgebaut werden können. Von den Sprach-Kitas profitieren alle Kinder, aber insbesondere Kinder, die aus schwierigeren Familienverhältnissen stammen oder Kinder deren Muttersprache nicht deutsch ist. Deshalb muss die Landesregierung den Fortbestand der Sprach- Kitas sicherstellen oder bis zumindest ein neues Förderprogramm des Bundes gewährleistet wird, den Übergang finanzieren. Schließlich ist Kita-Politik Landessache.
Liebe Landtagskolleginnen, liebe Landtagskollegen lassen sie unseren Kindern in Schleswig-Holstein einen guten Start in ihr Leben ermöglichen und hier in unserer Politik Prioritäten setzen.“



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