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02.09.22
15:23 Uhr
B 90/Grüne

Malte Krüger zum Schüler*innenfeedback

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin Claudia Jacob TOP 35 – Strukturiertes Schüler*innenfeedback Landeshaus flächendeckend einführen Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der bildungspolitische Sprecher der Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Malte Krüger: presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 178.22 / 02.09.2022


Schüler*innenfeedback schafft Transparenz und eine demokratische Unterrichtskultur
Mit Noten, Worten, Anmerkungen, Berichten und Zeugnissen – Lehrer*innen bewerten ihre Schüler*innen täglich. Lehrer*innen oder auch die Schule selbst erhalten jedoch sel- ten Rückmeldungen. Das letzte ausführliche Feedback zum Unterricht stammt häufig aus dem Vorbereitungsdienst oder von der Stunde zur Verbeamtung. Kritik und Lob gibt es im Alltag ab und zu mal, und häufig indirekt, wenn man zufällig ein Gespräch von Schü- ler*innen aufschnappt. Denn natürlich haben Schüler*innen eine Meinung zum Unter- richtsgeschehen. Sie reden ausführlich untereinander oder geben Rückmeldung übers Internet.
Das merken wir zum Beispiel an Seiten wie spickmich oder Lernsieg. Lernsieg ist eine App mit der Schüler*innen ihre Lehrkräfte annonym bewerten können. Wenn sie auf die App Lernsieg gehen, wirdihnen als erstes ein Angebot für Schulmerchandise gemacht. Es ist eine App, die Profit machen will. Das ist etwas, da sind wir uns vermutlich alle einig, was wir definitiv nicht wollen!
Das Potenzial von systematischen Schülerrückmeldungen bleibt oftmals noch ungenutzt. Dabei sind Rückmeldungen so wichtig für das Selbstbild und die Unterrichtsentwicklung. Wir wollen dieses Potenzial stärker entfalten.
Bei einer Rückmeldung geht es nicht darum, unverblümt nach jeder Stunde der Lehrkraft eine Note zu erteilen. In einer gelebten Feedbackkultur sind Rückmeldungen kriterienge- leitet, methodisch durchdacht und systematisch umgesetzt. Mit Schüler*innen können vorab Kriterien guten Unterrichts erarbeitet und Feedbackregeln aufgestellt werden. Dies schafft Transparenz und eben eine demokratische Unterrichtskultur.

Seite 1 von 2 Meine Damen und Herren, in all den Krisen wollen Schüler*innen auch gehört werden mit ihren Sorgen und mit ihren Ängsten. Mit einem Schüler*innenfeedback können wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen.
Wertschätzendes und anregendes Feedback mit auf den Weg zu geben, verbessert nachweislich die Unterrichtsqualität. An Hochschulen ist diese Form der Evaluation zur Qualitätsentwicklung der Lehre schon lange üblich. Der Schritt, nun systematisch Schü- ler*innenfeedback anzugehen, ist also richtig.
Meine Damen und Herren, schriftliches Feedback bringt nichts, wenn es danach in die Schublade gelegt wird. Uns Grünen ist wichtig, dass als Teil der Feedbackkultur Lehrende und Lernende über die Rückmeldungen ins Gespräch kommen. Dass beide Seiten reflektieren und konkrete Handlungsalternativen für das Unterrichtsgeschehen gemeinsam entwickeln.
Wir brauchen die Bereitschaft und Offenheit der Lehrer*innen zur kritischen Reflexion. In der Vorbereitung müssen Ängste genommen werden. Klarheit und Berechenbarkeit bei der Implementierung schaffen Vertrauen und darum muss es uns gehen. Vertrauen in die Feedbackschleife schaffen!
Inhalt und Formulierungen der Feedbackfragen sind für die Qualität des Feedbacks ent- scheidend. Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen (IQSH) kann gemeinsam mit den Schulen Feedbackinstrumente entwickeln und erproben. Auch eine Feedback-App könnte zukünftig eine gute Idee sein.
Die altersbezogenen Kompetenzen der Schüler*innen müssen Berücksichtigung finden. Schüler*innen der Sekundarstufe können ein durchaus reflektiertes Feedback zur Unter- richtsgestaltung geben. Wir wollen dieses Feedbackinstrument zusammen mit dem IQSH, den Schulen, den Erkenntnissen der Bildungsforschung und den Schüler*innen- vertretungen entwickeln.

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