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28.02.23
15:39 Uhr
SSW

Jette Waldinger-Thiering: Wenig Neues und eine Menge Halbgares

Pressemitteilung
Nr. 057/2023 Kiel, 28.02.2023

Pressesprecher Per Dittrich, Tel. 0431-988 1383



Wenig Neues und eine Menge Halbgares
Zum heute von der Bildungsministerin vorgestellten Februarpaket aus dem
Handlungsplan Lehrkräftegewinnung erklärt die bildungspolitische
Sprecherin der SSW-Fraktion, Jette Waldinger-Thiering:

Über das Ziel, guten Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten, können wir uns schnell einigen.

Ob die von Bildungsministerin Prien angekündigten Maßnahmen hierfür geeignet sind, da habe ich zumindest meine Zweifel. Denn unterm Strich enthält das erste Maßnahmenpaket nur wenig Neues und eine Menge Halbgares.

Eine bessere Beratung von potentiellen StudienanfängerInnen von Lehramtsstudiengängen ist für sich genommen keine schlechte Idee. Konsequenter wäre
Düsternbrooker Weg 70 Norderstr. 74 24105 Kiel 24939 Flensburg/Flensborg +49 (0)431 - 988 13 80 +49 (0)461 - 144 08 300 ( ( 2

es jedoch, wenn den Studierenden zugleich die Möglichkeit für einen Laufbahnwechsel
während des Studiums eingeräumt würde. Durch diese Flexibilität würde tatsächlich ein neuer Anreiz für das Lehramtsstudium geschaffen.


Weiter will Ministerin Prien nun prüfen, ob weitere 50 Plätze für das FSJ in der Schule geschaffen werden können. Nicht lang schnacken - anpacken, kann ich da nur sagen. Das Schul-FSJ ist eine gute und gerne in Anspruch genommene Möglichkeit in den Job Schule hinein zu schnuppern. Was will die Ministerin da noch prüfen?

Dass die Bildungsministerin Teilzeitlehrkräfte ermuntern will, ihre Arbeitszeit aufzustocken um Studierende zu begleiten, finde ich ebenfalls problematisch. Diese Lehrkräfte gehören in den Unterricht, denn da werden sie am dringendsten gebraucht. Aufstocken sollte Frau Prien lieber die multiprofessionellen Teams. Um die Studierenden können sich auch Seniorkräfte kümmern, die die Ministerin ja ohnehin ebenfalls rekrutieren möchte. Die Aufforderung an Lehrkräfte, erst später in den Ruhestand zu gehen, mutet geradezu naiv an, angesichts der Burnout-Quote unter Lehrkräften.


Schließlich wundere ich mich, dass Studierenden die Übernachtungskosten für Praxissemester erst dann erstattet werden sollen, wenn das tägliche Pendeln teurer käme. Was soll das? Lassen Sie die Studierenden doch vor Ort übernachten. Das wäre ein echter Anreiz, dass Praxissemester flächendeckend wahrgenommen werden. 2014 nichts gelernt.