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08.06.23
18:09 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Kinder haben ein Recht auf Bildung und eine Schule als Ort zum Wohlfühlen!

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 1 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de PRESSEMITTEILUNG #598–08.06.2023
Martin Habersaat: Kinder haben ein Recht auf Bildung und eine Schule als Ort zum Wohlfühlen! Die heutige Anhörung im Bildungsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages zum Thema „Schulpflicht, Absentismus, Kindeswohl“ kommentiert der bildungspolitische Sprecher der SPD- Landtagsfraktion, Martin Habersaat, wie folgt:
„Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Deutschland ist einer von 196 Vertragsstaaten dieser Konvention, die seit 2010 auch als Bundesgesetz verbindliche Rechtsla- ge ist. Artikel 28 der Konvention ist das Recht auf Bildung. Von diesem Recht müssen sämtliche Überle- gungen zur Schulpflicht und zum Betrieb von Ersatzschulen ausgehen. Kinder haben ein Recht auf Bil- dung und eine Schule als Ort zum Wohlfühlen!
Unsere Kleine Anfrage aus dem März 2023 hat gezeigt: über 2.300 angezeigte Fälle von Schulabsentis- mus in SH - die Dunkelziffer wird deutlich höher sein - sind ein alarmierendes Zeichen. Bereits damals habe ich deutlich gemacht: Mit der Schulpflicht soll das Recht auf Bildung eines jeden Kindes umge- setzt werden. Bleibt dieses Recht unerfüllt, hat das Konsequenzen für ein ganzes Leben. Es ist daher wichtig, genau hinzusehen, wo und warum die Schulpflicht nicht erfüllt wird.
Grundsätzlich gilt: Kinder sollen verantwortungsvolle und sozial integrierte Menschen werden. Schule hat den Auftrag, einen Teil zu dieser Entwicklung beizutragen. Die Schulpflicht ist hierbei ein wichtiger Faktor. Mein Fazit der heutigen Anhörung ist, dass die bestehende Rechtslage ausreicht, um Schul- pflicht durchzusetzen und Absentismus zu verhindern. Das Problem liegt eher in den bestehenden Res- sourcen. Hinter dem leeren Stuhl in der Klasse kann es eine Vielzahl von Gründen geben. Wichtig ist, genau hinzusehen und schnell zu reagieren. Die Jugendämter zum Beispiel wünschen sich einen Ausbau der Kooperationen mit den Schulen. Ebenfalls ist wichtig, dass Absentismus auch im Orientierungsrah- men Schulsozialarbeit enthalten sein muss. Der Faktor Zeit ist außerdem entscheidend, weil Absentis- mus schnell chronisch wird. Die heutigen Ausführungen der Experten haben gezeigt, dass jeder Schul- tag zählt.
Erkennbar ist, dass sich Schulen auch in ihrer „Haltekraft“ unterscheiden. Es gibt also auch für Schulen noch Möglichkeiten, sich auf diesem Feld zu entwickeln. Ich teile die heute geäußerte Kritik des Kinder- schutzbundes, dass im Absentismuskonzept nur Eltern und Kinder, nicht aber die Schulen in den Blick genommen werden. Vor allem Grundschulen sind ein wichtiges Präventionsfeld, dem sich stärker ge- widmet werden muss. Unsere Lehrkräfte brauchen Raum für Pädagogik und Zeit, sich dem einzelnen Kind zu widmen. Deshalb bleibt die SPD bei ihrer Forderung, Klassenlehrkräfte zu entlasten. Außerdem müssen wir Schulen als „Orte zum Wohlfühlen“ entwickeln. Schülerinnen und Schüler wollen sich wohl- fühlen und sicher lernen können. Und wer sich nicht wohlfühlt, kann nicht gut lernen.“



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