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14.07.23
11:53 Uhr
SPD

Martin Habersaat zu den TOP's 21+51: Nicht zu kurz springen bei der Weiterbildung

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 13. Juli 2023
Martin Habersaat: Nicht zu kurz springen bei der Weiterbildung TOP 21+51: Weiterbildungsstrategie umfassend anlegen sowie Europäisches Jahr der Kompetenzen (20/1159, 20/703(neu), 20/1135 )
„Die EU-Kommission hat im Oktober 2022 den Vorschlag von Präsidentin Ursula von der Leyen angenommen, das Jahr 2023 zu einem auf die Aus- und Weiterbildung ausgerichteten Europäischen Jahr der Kompetenzen auszurufen.
Das wäre nun die Möglichkeit gewesen, im Land ein Feuerwerk der Weiterbildung abzubrennen. Der perfekte Zeitpunkt zum Beispiel auch, um die im Koalitionsvertrag angekündigte „umfassende Weiterbildungsstrategie“ für Schleswig-Holstein vorzustellen. Leider passiert beides nicht, und das ist der rote Faden, der die beiden Tagesordnungspunkte, zu denen wir gerade sprechen, verbindet.
Die Frage für den schriftlichen Bericht (vielen Dank dafür!) war, welche konkreten Maßnahmen die Landesregierung im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr der Kompetenzen umsetzen wird.
Die ehrliche Antwort hätte lauten müssen: Keine besonderen. Zwei Beispiele: Im Zuständigkeitsbereich des SHIBB benennen Sie Dinge, die ohnehin passieren:
• Thema „Europa“ in Lehrpläne integriert • Europa-Klassen • Europa-Schulen • Europatag • Internationalisierung der berufsbildenden Schulen als Aufgabe der Schulentwicklung • Unterstützung der Schulen bei Austauschen ins Ausland • Unterstützung des berufsbildenden Personals bei Mobilitäten (Kurse, Job-Shadowing, Teaching, Projekte im Ausland) • Erasmus+-Konsortium zur finanziellen und beratenden Unterstützung der BS in SH

1 • Freiwillige Fremdsprachen-Prüfungen mit Berufsbezug im Rahmen des KMK- Fremdsprachen-Zertifikats und Delfs-Scolaire
Hand auf’s Herz: Was davon hätte nicht stattgefunden, wenn es das europäische Jahr der Weiterbildung nicht gäbe?
An anderer Stelle wird noch deutlicher, wie weit es mit dem Jahr der Kompetenzen 2023 her ist: „Mit der Aktion „E 2 Weiterbildungsbonus Pro“ wurden 90 Prozent der Kosten von Seminaren für berufliche Fort- und Weiterbildungen bis maximal 1.500 Euro pro Seminar und Erwerbstätigen gefördert. Mit mehr als 5.000 geförderten Weiterbildungen in eineinhalb Jahren musste die Förderung aufgrund des ausgeschöpften Budgets in Höhe von 6,2 Mio. Euro bereits im November 2022, sieben Monate vor dem geplanten Auslaufen, beendet werden.“
Ein 2022 erschöpftes Programm als Beitrag zum Jahr der Kompetenzen 2023: Sie stehen ziemlich blank da, liebe Landesregierung. Aber, gute Nachricht, das Europäische Jahr der Kompetenzen geht von Mai 2023 bis Mai 2024. Sie haben also noch Zeit. Zeit auch, sich zu überlegen, ob und wie denn eine „umfassende Weiterbildungsstrategie“ in Ihre Planungen passt. Was Sie bisher vorlegen, ist weder eine Strategie noch umfassend.
In der Antwort auf meine Kleine Anfrage befasst sich das Wirtschaftsministerium ausschließlich mit beruflich verwertbarer Weiterbildung. Die ist sicherlich wichtig, trotzdem ist dieser Blick zu eng.
• Bildung ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. • Weiterbildung ist eine Möglichkeit, im Alter vernetzt und aktiv zu bleiben. • Die Gesellschaft wird immer digitaler und wir müssen alle Menschen auf diesem Weg mitnehmen, wenn sie das wollen. • Um auf einen faktenbasierten Diskurs hinzuwirken, ist politische und digitale Bildung unerlässlich. • Der Klimawandel ist in aller Munde. Wo kann ich mich informieren und wo lernen, was ich persönlich dagegen tun kann? • Und wie schaffen wir es, dass alle Menschen, die einwandern, nachhaltig und gut die deutsche Sprache erlernen?“
Das sind nur sechs der Aspekte, die die Landesregierung ausweislich der Antwort auf meine Kleine Anfrage unberücksichtigt lässt. Sie könnten jetzt sagen: Natürlich denken wir so weit. Natürlich greifen wir diese Aspekte auf. Dann freue ich mich, denn dann stünde der Annahme unseres Antrages ja nichts im Wege.“


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