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12.10.23
16:50 Uhr
B 90/Grüne

Dirk Kock-Rohwer zur Verbraucher*innenbildung

Presseinformation

Rede zu Protokoll gegeben! Landtagsfraktion Schleswig-Holstein TOP 37 – Bildungsoffensive zur Verbraucher*innenbildung Pressesprecherin Dazu sagt der Sprecher für Verbraucher*innenschutz der Claudia Jacob Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dirk Kock-Rohwer: 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 308.23 / 12.10.2023


Lernen durch Begreifen möglich machen
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Abgeordnete,
im November letzten Jahres haben wir hier schon einmal über dieses Thema gesprochen und ich habe berichtet, was wir auf unserem Hof mit Schulklassen so alles veranstalten.
Jetzt haben wir einen schriftlichen Bericht der Landesregierung vorliegen und ich danke dem Minister und den Mitarbeitenden seines Hauses, des Bildungsministeriums und wei- terer Häuser für diese Zusammenstellung der Aktivitäten zur Verbraucher*innenbildung.
Das erklärte Ziel ist Handlungskompetenz. Die Schüler*innen werden auch in die Lage versetzt, bewusste, mit viel Hintergrundwissen belegte Entscheidungen bezüglich ihres Konsums zu treffen. Dazu bedarf es eines Verständnisses der Realitäten, wie sie auf landwirtschaftlichen Betrieben, in der Lebensmittelverarbeitung und in der Vermarktung vorliegen. Dieses Verständnis wird am besten durch Anschauung geweckt. So verliert das Produkt im Supermarkt seine Anonymität und bekommt ein Gesicht, eine Geschichte.
Ich halte das Konzept der außerschulischen Lernorte für sehr sinnvoll und begrüße den landesweiten und fächerübergreifenden Ansatz sowie die Einbindung der Europauniver- sität Flensburg als wissenschaftliche Begleitung. Ich begreife das Ganze als work in pro- gress, es ist kein Abschlussbericht der uns vorliegt, sondern gibt den Arbeitsstand wieder.
Am letzten Dienstag wurde den zuständigen Mitgliedern aller Fraktionen bei einem Tref- fen im MLLEV der derzeitige Sachstand der BILEV (Bildungsinitiative Landwirtschaft Er- nährung Verbraucher) erläutert. Mit den Akteurinnen des Netzwerks, Frau Dr. Peuker von der Europauniversität in Flensburg und der Staatssekretärin aus dem MLLEV Frau Be- nett-Sturies sowie der Staatssekretärin aus dem Bildungsministerium Frau Dr. Stenke, hatten wir einen sehr angeregten Austausch. Seite 1 von 2 Es ist erstaunlich, was in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt wurde, man konnte das Engagement der Beteiligten förmlich mit den Händen greifen.
Wir haben gehört, wie die Qualifizierung sowohl von Lehrkräften als auch von Anbieter*in- nen an den Lernorten voranschreitet. In vier Veranstaltungen wurden mehr als 100 Per- sonen geschult und qualifiziert, von 58 unterschiedlichen Betrieben aus Produktion und Verarbeitung.
Dazu gehört eine Didaktisierung der themenspezifischen Lerninhalte, die teilnehmende Betriebe liefern können, durch entsprechend pädagogisch befähigtes Personal. Es steckt also weit mehr dahinter als nur den Schüler*innen mal einen Bauernhof zu zeigen und ein paar Kälber oder Lamas streicheln zu lassen.
Am Themenfeld Landwirtschaft und Ernährung lässt sich hervorragend fächerübergrei- fendes, multiperspektivisches Lernen umsetzen, wie das Schaubild auf Seite 8 des Be- richtes auch sehr schön darstellt. Technik, Arbeitswelt, ethische Fragen, naturwissen- schaftliche und ökologische Zusammenhänge, ökonomische Zusammenhänge wie Markt und Preisbildung, all dies lässt sich ganz praktisch miteinander verknüpfen.
Ich hoffe, dass die Schulen im Land fleißig von dem Angebot Gebrauch machen und es in den Schulalltag und schulinternen Fachcurricula hineinfließen lassen werden. Es ist geeignet, nicht nur das Fach Verbraucher*innenbildung zu bereichern, sondern auch an- dere schulische Fächer können von den Projekten profitieren.
Ich danke den Akteur*innen, die sich mit konkreten Bildungsangeboten beteiligen und so einen Beitrag leisten, dass Lernen durch Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes an möglichst vielen authentischen Lernorten umgesetzt werden kann.
Wir müssen dafür Sorge tragen, dass schon in jungen Jahren das Wissen entsteht, wel- che Auswirkung, welche Verantwortung schon beim Einkauf besteht, für unsere Umwelt, für Biodiversität, für die Auswirkung auf das Klima und auf die eigene Ernährungsgrund- lage. Um ein besseres Verständnis von Nachhaltigkeitsaspekten in Landwirtschaft und Ernährung geht es inhaltlich bei diesem Konzept, aber der Schwerpunt der Umsetzung liegt bei den Schulen.
Ich halte es daher für angebracht, dass auch der Bildungsausschuss sich mit der The- matik beschäftigt und beantrage die Überweisung in diesen Ausschuss, mitberatend in den Agrar- und Umweltausschuss.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!
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