Anette Röttger: TOP 37: Die BilEV ist eine innovative Bildungsoffensive!
Verbraucherbildung | 12.10.2023 | Nr. 357/23Anette Röttger: TOP 37: Die BilEV ist eine innovative Bildungsoffensive! Rede zu Protokoll!Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,liebe Kolleginnen und Kollegen,Schleswig-Holstein ist als Agrarland ein Gunststandort und für eine aktive Landbewirtschaftung mit Lebensmittelerzeugung und Nutztierhaltung besonders gut geeignet.Eine gepflegte Kulturlandschaft ist seit vielen Jahren ein Markenzeichen unseres nördlichsten Bundeslandes. Ein Großteil der Landesfläche wird zur Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte genutzt. Die Landwirte sichern nachhaltig die Ernährung. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für eine stabile Versorgung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln.Insbesondere in diesen Wochen rund um Erntedank gibt es eine vielfältige Auswahl von Ernteprodukten. Unsere hier erzeugten Mittel zum Leben füllen trotz manch witterungsbedingter Widrigkeit die Regale.Kurze Wege, Frische und guter Geschmack sind wichtige Qualitätskriterien. Lebensmittel aus Schleswig-Holstein sind von höchster Qualität. Sie füllen nicht nur die Teller. Sie machen satt. Sie leisten einen Beitrag für eine gesunde Ernährung und eine gelebte Esskultur. Aber vielen Menschen ist der Bezug zur Herkunft der Lebensmittel immer mehr verloren gegangen. Kompetenzen zum Umgang mit frischen Lebensmitteln schwinden. Woran liegt das?Der Alltag hat sich verändert und die Landwirtschaft hat sich verändert.Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist auch hier in Schleswig-Holstein aus verschiedensten Gründen rückläufig. In so manchen Dörfern gibt es inzwischen keinen einzigen aktiven Bauern mehr. Verschwindet der letzte Bauer im Dorf, fehlt der Austausch auch mit anderen Berufsgruppen. Es fehlt die regelmäßige Begegnung mit den jahreszeitlich- und witterungsbedingten Abläufen auf den Höfen. Die Folge ist eine Entfremdung von Landwirtschaft und Gesellschaft. Das ist bester Humus für Vorurteile! Seite 1/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Beide Seiten benötigen den Erfahrungsaustausch und Antworten auf kritische Fragen. Auf eine gute Kommunikation kommt es an! Genau da setzt die Bildungsoffensive zur Verbraucherbildung an.Ich danke dem Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium für den bereits im Mai vorgelegten Bericht.Inzwischen hat sich die in der Kurzform als BiLEV (Bildungsoffensive für Verbraucherbildung) bezeichnete Offensive mit viel Engagement nicht nur im Rahmen der Lehrerveranstaltung der Norla öffentlich präsentiert.Vor wenigen Tagen konnten wir bei einem Treffen im Landwirtschaftsministerium noch mehr über das inzwischen breit aufgestellte Akteursnetz, über die vier angebotenen Workshops mit einer Zielerreichung von über 100 Teilnehmern und inzwischen 58 für die BiLEV qualifizierte Betriebe erfahren.Besonders betonen möchte ich drei Aspekte: 1. Die BiLEV ist als eine Umsetzung aus den Ergebnissen des Dialogprozesses „Zukunft Landwirtschaft“ entstanden. Das Ministerium hat der BiLEV in dieser Legislatur eine hohe Priorität eingeräumt. Das ist gut so aber keineswegs selbstverständlich. 2. Die BiLEV hat sich im Zusammenspiel von Bildungsministerium, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium die feste Einbindung von Wissenschaftlerinnen der Universität Flensburg zum Ziel gesetzt. Daraus hat sich eine hoch engagierte und innovative Kooperation entwickelt. Mit dem Ziel wissenschaftsbasierte, didaktisch geeignete und passgenaue Bildungskonzepte für die Verbraucherbildung an der Wertschöpfungskette Landwirtschaft, Ernährung, Verbraucherschutz in einem Bildungskatalog zusammenzuführen, beteiligt sich ein breit aufgestelltes Netzwerk aus zahlreichen z.T. ehrenamtlichen Kooperationspartnern an der gemeinsamen Arbeit. Auch das ist keineswegs selbstverständlich und verdient höchste Anerkennung. 3. Die Bildungsoffensive erzeugt einen Mehrwert. Sie berücksichtigt und ergänzt bereits bestehende Initiativen wie die Landesstrategie Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), die Projekte an den Zukunftsschulen, die MINT-Projekte, die EU-Schulobstprogramme aber auch das Basisprojekt Schulklassen auf dem Bauernhof für Grundschulen.Die BilEV ist eine innovative Bildungsoffensive, die als ein stetig wachsendes System zu verstehen ist. Tragen wir alle dazu bei, dieses Vorhaben flächendeckend hier bei uns in Schleswig-Holstein zu verankern.Ich beantrage Ausschussüberweisung.Vielen Dank. Seite 2/2 Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de