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16.10.23
13:13 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Vom Ankündigen ins Handeln kommen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #676-16.10.2023
Martin Habersaat: Vom Ankündigen ins Handeln kommen Erneut hat Schleswig-Holstein bei einem IQB-Bildungstrend schlecht abgeschnitten. Dieses Mal traf es die Schüler*innen der neunten Klassen, die sich im Fach Deutsch deutlich verschlechtert haben und deren Verbesserungen in Englisch deutlich hinter denen in anderen Ländern zurückblieben. Dazu sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Wieder einmal stehen wir vor einem ernüchternden Ergebnis und wieder einmal kündigt die Bildungsministerin an, die frühkindliche Bildung stärker voranzubringen. Dieselbe frühkindliche Bildung, für die gar nicht sie, sondern die Sozialministerin zuständig ist. Das Muster ist nicht neu. Jetzt also werden „verpflichtende Instrumente“ angekündigt. Und von Ankündigung zu Ankündigung geht ein neuer Jahrgang an den konkreten Maßnahmen vorbei. Karin Prien ließ sich bereits 2019 so zitieren: ‚„Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit der Einführung einer Viereinhalbjährigen-Untersuchung den Sprachstand, aber auch die motorische Entwicklung der Kinder erfassen, um dann noch gezielter fördern zu können.‘ Das ist vier Jahre her! Im November 2022 berichteten Sozialministerin und Bildungsministerin gemeinsam im Bildungsausschuss und verkündeten, Verbesserungen beim Übergang von der Kita in die Grundschule hätten für sie ‚Priorität‘. Mehr ist allerdings noch nicht passiert.
In Deutsch ging es so steil bergab wie in keinem anderen Bundesland. Da taugt Corona nicht als Erklärung, die Pandemie hat bekanntlich in der gesamten Republik stattgefunden. In der IQB-Studie stecken aber noch andere Hinweise auf mögliche Gründe: Vollgebundene Ganztagsschulen haben in Deutschland einen Anteil von 19,2 Prozent, Schleswig-Holstein liegt mit 1,8 Prozent weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Bei teilgebundenen Formen (D: 16,6 Prozent, SH: 7 Prozent) sieht es kaum besser aus. Zum Vergleich: In Hamburg sind es 23,1 und 17,9 Prozent. Das Recht auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule, zu dessen Umsetzung hier von der Landesregierung mehr Fragen als Antworten bekommen, ist in Hamburg längst Realität.
Jetzt müssen wir vom Ankündigen ins Handeln kommen. Die Ministerinnen Touré und Prien müssen den Übergang von der Kita in die Grundschule verbessern, das Screening von Viereinhalbjährigen mit individueller Förderung nach Bedarf flächendeckend umsetzen (Was wir nicht brauchen, wäre mal wieder ein Test-Projekt über drei Jahre an fünf Schulen!) und den ab 2026 einsetzenden Ganztagsanspruch in der Grundschule so umsetzen, dass er das Recht der Kinder auf Bildung erfüllt und nicht nur das Recht der Eltern auf Betreuung!“


Material IQB 2022 https://www.iqb.hu-berlin.de/bt/BT2022/Bericht (Verschlechterungen in Deutsch S.439, Ganztagsquoten S.39)
Landtagsdebatte im Juli 2019: https://www.martinhabersaat.de/2023/07/16/wer-jetzt-nicht-handelt-betreibt-zeitspiel-auf-kosten- der-juengsten/
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