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13.11.23
13:01 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Unterrichtsausfall: Alle Zahlen haben sich verschlechtert

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #696 - 13.11.2023
Martin Habersaat: Unterrichtsausfall: Alle Zahlen haben sich verschlechtert
Zu den Zahlen der Schleswig-Holsteinischen Schulstatistik im Schuljahr 2022/23 sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Die Zahl der Abgängerinnen und Abgänger ohne ersten allgemeinbildenden Schulabschluss ist von 2.012 auf 2.333 gestiegen. Ein Plus von 16 Prozent, obwohl sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler nur um 3 Prozent vergrößert hat. Das ist eine alarmierende Nachricht, und die Lieblingsbegründung der Bildungsministerin zieht hier nicht: Der Anteil an Migrantinnen und Migranten an diesen Schülerinnen und Schülern ist nur von 25,8 auf 27 Prozent gestiegen.
In Sachen Stundenausfall gilt: Alle Zahlen haben sich verschlechtert. Der Anteil ersatzlos ausgefallener Stunden. Der Anteil nicht planmäßig erteilter Stunden. Und der Anteil der zur Vertretung angefallenen Stunden. Das System ist am Anschlag angekommen, ehrlicherweise sogar ein Stück über dem Anschlag. Auch deshalb fordert die SPD die Entlastung von Klassenlehrkräften und einen anderen Umgang mit den arbeitsmedizinischen Vorgaben. Auch deshalb wollen wir verlässliche Wege in den Schuldienst für die vielen Vertretungslehrkräfte und ein Paket zur Gewinnung von Lehrkräften, das in seinem Umfang der Größe des Problems gerecht wird. Fast jede zehnte Stunde wird nicht planmäßig erteilt, an den Grundschulen (hier darf wegen der Verlässlichkeit eigentlich gar kein Unterricht ausfallen) mehr als jede zehnte Stunde. Das zeigt, dass wir wegkommen müssen von Schaufenster-Maßnahmen wie der wiederholten Heraufsetzung der Zahl der zu unterrichtenden Stunden oder der Erprobung von Maßnahmen über viele Jahre bis zur nächsten Landtagswahl, um uns endlich konkret der Arbeitsbelastung der Lehrkräfte und der Qualität der tatsächlich unterrichteten Stunden zuzuwenden.
Auf einem zweiten Blatt wird übrigens stehen, wer die Stunden eigentlich erteilt hat. Die Zahl der befristet Beschäftigten hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. 2022 war jede zehnte Lehrkraft in Schleswig-Holstein gar keine fertig ausgebildete Lehrkraft. Es spricht wenig dafür, dass die jetzt befristet eingestellten Kräfte besser ausgebildet sind. Aufschluss geben könnte der Bericht zur Unterrichtssituation im Schuljahr 2022/23. Den hätte die Bildungsministerin eigentlich im Oktober vorlegen sollen, jetzt erwarten wir ihn für den November.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien steigt in relativen und in absoluten Zahlen. Umso wichtiger wäre, dass die Landesregierung den Schulträgern endlich Schulbaumittel für den zusätzlichen Jahrgang nach der Rückkehr zu G9 2026 zur Verfügung stellt. Würde das Land mit seinen Schulen ähnlich umgehen wie Nordrhein-Westfalen, wären über 80 Mio. Euro fällig. Mit Abstand die meisten Schülerinnen und Schüler, die nach Klasse 5 die Schule wechseln, wechseln an eine Gemeinschaftsschule mit Oberstufe. Deshalb brauchen diese Schulen Personalressourcen, um ihre pädagogische Arbeit trotz der vielen Zugänge kontinuierlich leisten zu können. Es macht z.B. Sinn, Klassen mit weniger Schülerinnen und Schülern anfangen zu lassen und sie später „aufzufüllen“, um nicht regelmäßig neue Lerngruppen zusammensetzen zu müssen.



1 Material:
Schulstatistik 2022/23: https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/umdrucke/01900/umdruck-20-01930.pdf
Schulstatistik 2021/22: https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/umdrucke/00000/umdruck-20-00050.pdf



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