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11.01.24
12:43 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Sprache ist der Schlüssel zur Integration

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #7- 11.01.2023
Martin Habersaat: Sprache ist der Schlüssel zur Integration Zu den Kürzungsplänen der Landesregierung im DaZ-Bereich sagt Martin Habertsaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:
„Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Wer die deutsche Sprache nicht hinreichend beherrscht, hat Schwierigkeiten, von den zahlreichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu profitieren. Bei der Bildung kommt es darauf an, in den ersten Jahren eine gute Grundlage zu legen. All‘ das sind eigentlich keine Geheimnisse. Trotzdem handelt die Landesregierung nicht nach diesen Erkenntnissen, sondern spart diesen zuwider jetzt ausgerechnet im DaZ-Bereich. DaZ – das heißt „Deutsch als Zweitsprache“. Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache sollen in den Schulen so gefördert werden, dass sie erfolgreich am Unterricht teilnehmen können. In der ersten Phase passiert das in eigens dafür eingerichteten Klassen – und die will die Bildungsministerin von 16 auf 18 Schülerinnen und Schüler vergrößern. Das ist falsch. Die durchschnittliche Klassengröße im Grundschulbereich liegt in Schleswig-Holstein bei 21,4 Schülerinnen und Schülern. Eine DaZ-Klasse nur um drei Kinder weniger stark zu füllen, wird den besonderen Aufgaben in diesen Klassen nicht gerecht. Gerade hier ist es wichtig, alle Kinder mit unterschiedlichen Ausgangssprachen und unterschiedlichen Ausgangsniveaus individuell zu fördern und zum Gebrauch der deutschen Sprache anzuregen.
Aus den jüngsten Bildungsstudien haben wir erneut erfahren können, dass im Gegenteil mehr Förderung notwendig wäre, jedenfalls bessere. Tatsächlich ergab die jüngste PISA-Studie: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund weisen in der Regel ein ungünstigeres sozioökonomisches Profil auf als solche ohne Migrationshintergrund. Insgesamt gelten 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland als sozioökonomisch benachteiligt, unter den Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund liegt dieser Anteil bei 42 Prozent. Beim Lesen liegen die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund um 67 Punkte zurück. Nach Berücksichtigung des sozioökonomischen Profils erreichen sie 40 Punkte weniger als Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund. Und der jüngste IQB-Vergleich ergab, dass sich Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich besonders stark verschlechtert haben. Jetzt wäre es angezeigt, die vorhandenen Konzepte zu überprüfen und zu verbessern. Auf die Idee, in diesem Bereich zu kürzen kann man eigentlich nicht kommen. Außer man sucht bewusst die Bereiche zum Sparen, in denen die Menschen sich nicht gut wehren können.
Die SPD hat zu diesem Thema deshalb einen Landtagsantrag für die Tagung vom 24.-26. Januar eingebracht. In diesem geht es auch darum, dass in einigen Schulen die DaZ-Kinder und die Kinder anderer Klassen sich nicht einmal auf dem Pausenhof begegnen. Auch das halten wir für falsch, weil auch hier der Gebrauch der deutschen Sprache geübt wird."

1 Material:
Antrag, Drucksache 20/1777 https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01700/drucksache-20- 01777.pdf
Kleine Anfrage, Drucksache 20/1444 https://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl20/drucks/01400/drucksache-20- 01444.pdf



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