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24.01.24
12:12 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Die größten Probleme an den Schulen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 13051 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de
PRESSEMITTEILUNG #19 - 24.01.2024
Martin Habersaat Die größten Probleme an den Schulen Der Norddeutsche Rundfunk fragte im Rahmen von #NDRfragt nach den größten Problemen an den Schulen in Norddeutschland. Genannt wurden in Schleswig-Holstein vor allem der Lehrkräftemangel (89 Prozent), die verschleppte Digitalisierung (76 Prozent), Gewalt / Mobbing (70 Prozent) und fehlende Chancengleichheit (70 Prozent). Dazu sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD- Landtagsfraktion:
„Eine Bildungsstudie nach der anderen bescheinigt uns in Schleswig-Holstein, dass es bergab geht. Das wird wohl nicht besser angesichts der Haushaltsbeschlüsse der Landesregierung mit einer Verschlechterung der Unterrichtsversorgung, Einsparungen im DaZ-Bereich und Alibi- Projekten wie der Erprobung von Verwaltungshilfen an fünf (!) Schulen über drei (!!) Jahre.
Die Zahl der Lehrkräfte ohne abgeschlossene Ausbildung ist steigt und steigt, inzwischen sind 10,4 Prozent der Lehreinnen und Lehrer an unseren Schulen gar keine voll ausgebildeten Lehrer, an den Grundschulen 15,9 Prozent. Das ist der Durchschnitt. Wir finden im Land heute Schulen, bei denen die Hälfte des Kollegiums aus Menschen besteht, von denen wir froh sind, dass es sie gibt, die aber eben keine fertig ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer sind. Die Bildungsministerin hat drei Pakete gegen den Lehrkräftemangel angekündigt. Die ersten beiden ließen, wenn man es freundlich formuliert, die Hoffnungen auf das dritte Paket steigen. Das soll im Frühjahr kommen. SPD, FDP und SSW haben gemeinsam aufgeschrieben, was drin sein müsste und den Antrag bereits im Oktober letzten Jahres vorgelegt.
Bei der Digitalisierung verlangte die Landesregierung von Schulen und Schulträgern, das Rad jeweils überall neu zu erfinden. Noch immer hängt vom Zufall des Wohnortes ab, was man vorfindet. Sinnvoller wäre es gewesen, eine digitale Grundausstattung zentral zu organisieren. Kein Großunternehmen käme auf die Idee, in jeder seiner Filialen eine eigene digitale Lösung entwickeln zu lassen. Schulen sollen sich in ihrer pädagogischen Arbeit profilieren und sie sollten sich auf die dort liegenden Aufgaben konzentrieren können.
Gewalt und Mobbing als großes Problem an den Schulen müssen uns alarmieren. Wir dürfen auch die schlechte Stimmung an den Schulen nicht ignorieren. Absentismus ist hier oft eine Folge. 2.324 Schülerinnen und Schüler haben im ersten Halbjahr 2022/23 40 Tage oder mehr gefehlt. Die Dunkelziffer lag vermutlich noch höher. Angemahnte Konzepte für eine flächendeckende Schulsozialarbeit lassen auf sich warten.
Auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit gab es in den letzten Jahren Rückschritte. Kinder mit Migrationshintergrund haben in Schleswig-Holstein schlechtere Chancen als in anderen Bundesländern. Der Geist des Sortierens ist an die Schulen zurückgelehrt. Das Screening von 4 ½ - jährigen, ein Geheimnis der Hamburger Erfolge im Bildungswesen, lässt seit Jahren auf sich

1 warten. Mit guten Ganztagsangeboten könnte man gegensteuern, aber momentan haben sich die Bildungsministerin und die kommunalen Landesverbände im Streit verkeilt."



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