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21.03.24
16:39 Uhr
B 90/Grüne

Catharina Nies zum Personalbedarf im Kita-Bereich

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin TOP 45 – Den Personalbedarf für die Kitas berechnen Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt die kitapolitische Sprecherin Düsternbrooker Weg 70 der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Catharina Nies: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 116.24 / 21.03.2024

Es gibt zwar eine deutliche Steigerung der Fachkräfte im Kita-Bereich – dennoch brauchen wir mehr! Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Kolleg*innen,
mein Sohn ist in diesem Jahr 3 Jahre alt geworden und er findet seine Kita super und ist richtig gerne dort. Mich beruhigt das sehr. Denn ich bin alleinerziehende Mutter und ohne Vertrauen in die Kita könnte ich meinen Job nicht ausüben. Und so geht es sehr vielen Elternteilen – egal ob alleinerziehend oder zu zweit.
Wir müssen einfach wissen, dass sich unsere Kinder geborgen fühlen, dass sie gut begleitet werden in ihrer Entwicklung, und gefördert, wo sie es brauchen, auch dann, wenn wir nicht bei ihnen sind. Und wir müssen auch wissen, dass die Kinderbetreuung verlässlich steht!
Als Mama und als Politikerin sehe ich, wie gut die Kindertageseinrichtungen in unse- rem Land arbeiten, aber auch wie hart sie arbeiten. So viele Erzieher*innen, sozialpä- dagogische Assistent*innen und auch Kindertagespflegepersonen machen ihren Job mit großer Begeisterung, mit einem Blick für das einzelne Kind, mit Zuneigung und Zu- gewandtheit.
Und gleichzeitig kostet es in den Kitas einfach so viel Kraft und Ressourcen ausrei- chend Personal zu finden, Stellen zu besetzen, erkrankte Kolleg*innen zu vertreten und ohne Gruppenschließungen den Laden irgendwie am Laufen zu halten. Und des- halb verstehe ich auch, dass viele Kitas und Eltern heute vor dem Landeshaus zusam- men demonstriert haben, um auf die angespannte Situation aufmerksam zu machen.
Diese Lautstärke, diese Sichtbarkeit ist ungemein wichtig! Gerade im laufenden ge- setzlichen Anpassungsprozess sind wir auf die Stimmen und Problemanzeigen aus
Seite 1 von 2 dem ganzen Land angewiesen. Ich danke deshalb allen, die sich auch noch in ihrer Freizeit für eine gute frühkindliche Bildung einsetzen.
Die Kitas haben heute gesagt: „Hey! Was wir brauchen, ist Vertrauen in uns“ - und das ist genau der Punkt für mich. Wir schauen uns die Evaluationsergebnisse ja gerade intensiv an und warten auf die Stellungnahme des Fachgremiums. Ein Ergebnis muss am Ende sein, den Kitas künftig mehr Flexibilität für den Einsatz ihres Personals zu geben und gleichzeitig die gesetzten Qualitätsstandards zu halten! Das ist das, was wir am Ende erreichen müssen. Und ich habe großes Vertrauen in unsere Kitas, dass beides zusammen gelingen kann.
Eine Berechnung des konkreten Fachkräftebedarfs in den kommenden Jahren – denn darum geht es ja heute – würde sicherlich dabei helfen die Größe des Problems bes- ser einschätzen zu können. Deshalb ist es gut, dass Sozial- und Bildungsministerium sich abstimmen und planen mit wissenschaftlicher Unterstützung eine Fachkräftepro- jektion für die nächsten Jahre in der frühkindlichen Bildung zu erarbeiten.
Das Warten auf eine solche Berechnung darf uns aber nicht vom Handeln abhalten. Denn auch ohne eine genaue Berechnung wissen wir, dass wir Ausbildungsplätze noch weiter ausbauen, Fachkräfte neu gewinnen und auch im System halten müssen. Und genau daran arbeiten wir mit unserer Fachkräfte-Stärken-Strategie – mit der Aus- weitung der praxisintegrierten Ausbildung, mit neuen Aufstiegsmöglichkeiten für SPAs mit Berufserfahrung und mit dem Ausbau der Quereinstiegs- und Qualifizierungsmög- lichkeiten für Menschen mit nicht-pädagogischen Ausbildungsabschlüssen.
Nochmal: Wir brauchen mehr Flexibilität, um einen sinnvollen Umgang mit Personal- ausfällen zu finden. Und wir brauchen schlichtweg mehr regulär eingeplantes Perso- nal, z. B. durch eine Neuberechnung der Ausfalltage in der SQKM-Finanzierung.
Im Evaluationsbericht wird zum Beispiel auch die Einführung und Nutzung von Aufga- benverteilung und Multiplikator*innen-Rollen in den Einrichtungen empfohlen, um die verschiedenen Schwerpunktsetzungen der Fachkräfte bestmöglich im Kita-Alltag nut- zen zu können. Auch die Einführung einer Spanne für den Fachkraft-Gruppen-Schlüs- sel statt der Nutzung eines festen Wertes wird als sinnvoll beschrieben. Und können wir stärker in Kern- und Randbetreuungszeiten denken? Das alles sind Punkte, die nun geprüft werden müssen.
Wir sehen die Probleme. Wir hören die Kritik. Und wir werden Verbesserungen auf den Weg bringen und warten nun gespannt auf den 30. April und die Stellungnahme des Fachgremiums zu den Evaluationsergebnissen, um darauf aufzubauen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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