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Lesung | 25. April 2022 | 19 Uhr | Literaturhaus Schleswig-Holstein, Kiel | Nachholtermin für die ausgefallene Lesung am 30. November 2021
St. Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und „die Fremde“ ist. Ein Flüchtlingskind im selbstgeschneiderten Parka, das die Wörter so komisch ausspricht, dass andere lachen. Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen, was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr. Vor allem, als sie selbst eine Familie gründet und Entscheidungen treffen muss. Ein autobiographischer Roman, der zeigt, dass die Identität gerade im Zwiespalt zwischen Stolz und Scham, Eigensinn und Anpassung, Fremdsein und allem Dazwischen stark wird. „Wer wir sind“ erzählt, wie eine Frau zu sich findet – und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Im Festjahr „1700 Jahres jüdisches Leben in Deutschland“ sind auch die ersten jüdischen Kontingentflüchtlinge, die aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion eingereist sind, seit 30 Jahren in Deutschland zu Hause. Innerhalb der jüdischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein und in den jüdischen Gemeinden des Landes stellen diese früheren Kontingentflüchtlinge und ihre Familien die größte Gruppe. Neben dem Engagement der Gemeinden für ein aktives jüdisches Leben in Schleswig-Holstein setzen sich viele von ihnen auch allgemein für eine zuwanderungsfreundliche Gesellschaft und gegen Diskriminierung ein. Als Zugewanderte, Jüdinnen und Juden, ehemalige Sowjetbürger*innen und religiöse Gemeinschaften sind sie selbst mit spezifischen Problemkonstellationen konfrontiert.
Gemeinsam laden der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein, das Literaturhaus Schleswig-Holstein und LIDA-SH zur Lesung und zum Gespräch mit der Schriftstellerin Lena Gorelik ein. Sie liest aus ihrem autobiographischen Roman „Wer wir sind“ der in diesem Jahr erschienen ist.
Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihren Eltern nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman „Meine weißen Nächte“ (2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert, mit „Hochzeit in Jerusalem“ (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Roman „Die Listensammlerin“ (2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet. 2015 erschien „Null bis unendlich“, der vielgelobte Roman „Mehr Schwarz als Lila“ (2017) war für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert.
Begrüßung
Dr. Wolfgang Sandfuchs, Geschäftsführer und Programmleiter Literaturhaus Schleswig-Holstein, und Dr. Jasmin Azazmah, Referentin beim Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen
Lesung
Lena Gorelik
Blick auf jüdische Zuwanderung und jüdisches Leben in Schleswig-Holstein, aktuelle Aufnahmesituation jüdischer Ukrainer*innen
Viktoria Ladyshenski, Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein
Gespräch mit der Autorin, Joshua Vogel, leitender Referent LIDA-SH, und anderen
Moderation
Dr. Jasmin Azazmah
Herzlich laden ein der schleswig-holsteinische Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein, das Literaturhaus Schleswig-Holstein und die Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus, LIDA-SH.
Die Lesung ist Teil des Festjahrs "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland".
Zum Kalender des Festjahrs #2021JLID. Zum Festjahr in Schleswig-Holstein.
Literaturhaus Schleswig-Holstein, Schwanenweg 13, 24105 Kiel
Die Veranstaltung wird filmisch für den Offenen Kanal und das Streaming des Literaturhauses dokumentiert.
Der Zugang in das Literaturhaus ist mobilitätseingeschränkten Besucher*innen leider nicht stufenlos möglich. Die im Gebäude befindlichen Sanitäranlagen sind jedoch behindertengerecht ausgebaut. Bitte nehmen Sie mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein Kontakt auf, wenn Sie eine Veranstaltung besuchen möchten, um zu klären, ob und wie wir Ihnen den Zugang zum Veranstaltungsraum ermöglichen können.